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Mau, August
Geschichte der decorativen Wandmalerei in Pompeji: [Text] — Berlin, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0218

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206 Zweiter Abschnitt.

Capitel 16.
Tafel VIII, Pompeji V, 1,14.

Die auf Tafel VIII abgebildete Wand ist offenbar den pala-
tinischen Malereien näber verwandt als denen von Tafel V und
VI. Die Ornamente sind sowobl auf den Gesimsen als auf den
Friesen angebracht und ganz ähnlicher Art wie die z. B. auf
Tafel IX sichtbaren; dagegen sind die grösseren Flächen auch
hier frei geblieben. Die Verdoppelung des Frieses und Gesimses
fanden wir dort ebenso im sogenannten Tablinum.

Verzierungen wie die auf dem zweiten Abschnitt der Mauer»
angebrachten Achtecke, wie die Rechtecke auf der Vorder/lache
der auf diesen Mauern stehenden Gebäude, finden sich zwar auf
keiner anderen unserer Tafeln, sind uns aber schon auf der Ost-
wand des palatinischen Tricliniums begegnet, und zwar in gan»
analoger Weise. Wie dort von einer Säule, so wird hier der
betreffende Wandabschnitt von dem Caudelaber durchschnitten-
Dieser in Bezug auf die Mauer ganz äusserliche und zufällig6
Umstand, nicht irgend eine an ihr selbst vorhandene Gliederung)
ist der Vertheilung der Farben und Ornamente auf der Attic*
zu Grunde gelegt worden: in der Mitte des der Ecke zunächst
liegenden Abschnittes, welcher roth ist, wie die untere Wand'
fläche, ward das erwähnte Achteck, in dem anderen kleinere11
Abschnitt, welcher grün ist, ein anderes, in Weiss ausgeführtes
Ornament angebracht. Ueber die Art, wie dies Ornament ang'6'
bracht sein konnte, hat sich sicher der Decorateur keine «e'
danken gemacht: es kam ihm viel weniger darauf an, eine Ve>-'
zierung der gemalten Mauer darzustellen, als eine einfarbig*
Fläche zu unterbrechen und zu beleben; es ist ein Ornanie'1,
nicht so sehr der gemalten als der wirklichen Wand. Aehnlic'16
Ornamente, auf blauem Grunde in wahrscheinlich zinnoberrot!)6
Fläche, finden wir über dem Bau neben dem Pavillon, also '
Ganzen 4 auf jeder Hälfte der Wand; es ist mithin ein viel ausg
dehnterer Gebrauch davon gemacht worden, als in dem pal»0
nischen Hause, wo nur auf der einen Wand des einen ZiraW31
etwas der Art begegnet.
 
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