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Mau, August
Geschichte der decorativen Wandmalerei in Pompeji: [Text] — Berlin, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0368

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356 Dritter Abschnitt.

roth; hier sowohl als auf den Mittelfeldern des Vorderraumes ist
je ein kleines Bild, auf den Seitenfeldern des Innenraumes je
ein noch kleineres angebracht.

Hierher gehört gewissermassen auch das Caldarium der
casa del Laberinto, dem unsere Tafel XVII entnommen ist.
Der unregelmässig geformte Eaum hatte (ausser zwei kleinen
Wandstücken) drei Wände mit Dreitheilung in der Art unserer
Tafel, und vier mit je zwei Feldern, die durch ein schmales, einen
Candelaber oder einen Ornamentstreif enthaltendes getrennt
waren. Unsere Tafel giebt von beiden eine Probe: die Ostwand,
d. h. die Rückwand der für die Badewanne bestimmten Nische,
nebst einem Theil der 1. Seitenwand derselben, einschliesslich
des die beiden breiten rothen Felder trennenden schmalen schwar-
zen Feldes mit dem schönen, aus Pflanzenranken und Störchen
zusammengesetzten Ornamentstreif. Das Farbensystem ist hier
etwas complicirter. Wir haben hier, wie z. B. auf Tafel XII,
Schwarz am Sockel und im Fries, Roth auf den Seitenfeldern,
Weiss im oberen Wandtheil oberhalb der Seitenfelder bis an das
Gebälk der hier verkürzt gesehenen Architectur, Grün als Ein-
fassung über dem Sockel (?) und in den Ecken. Dazu kommt
aber Blau in dem grossen Felde und im Giebelfelde des Mittel-
baues, Gelb als Grund des oberen Wandtheils oberhalb des
Mittelbaues; auch der Grund des Streifens unter dem Fries ist
hellblau. An den oberen Architecturen herrscht das Violett in
verschiedenen Schattirungen; dunkelviolett ist auch der Grund
des kleinen Feldes mit der Maske im Fries und Giebel des
Mittelbaues.

Capitel 32.

Durchbrechungen. Architecturmalerei. Einfache
Formen. Schluss.

Selten sind im zweiten Stil die Vorbilder einer auch im
dritten Stil nicht häufigen Form, der Wände nämlich mit Durch-
brechungen und architectonischen Prospecten zwischen den Wand-
feldern. Wir fanden ein freilich sehr schlecht erhaltenes Bei-
 
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