^78 Zweiter Abschnitt.
Mit einer Architecturdar Stellung anderer Art war das Zim-
mer hinter dem Tablinum desselben Hauses decorirt. Nur ge-
ringe Reste sind von ihr erhalten; sie muss aber der auf Taf. Vllb
dargestellten ganz ähnlich gewesen sein. Diese Tafel stellt ein
im Museum zu Neapel (VIII) aufbewahrtes Fragment dar und mag
wenigstens einen Begriff von dieser Art Wänden zweiten Stils geben.
Was auf Taf. IX ein architectonisch geformter Bildrahmen ist, ist
hier zu einem grösserem Bau geworden, mit einer Oeffnung in der
Mitte, durch die man auf zwei Tempel mit opfernden Frauen sieht.
Eine Erinnerung an die incrustirte Wand ist auch hier bewahrt
worden in den Tafeln zwischen dieser Oeffnung und den weiter
seitwärts stehenden Säulen.
Noch mag im Anschluss an diese ganz architectonischen
Malereien erwähnt werden, dass das auf Wänden der letzten
Zeit Pompeji's so häufige Motiv der Durchbrechung der Wand,
so dass zwischen zwei Wandfeldern sich ein schmaler Prospect
auf allerlei Säulenbauten öffnet, auch dem zweiten Stil nicht
ganz fremd ist, wenn es auch wenig üblich gewesen zu sein
scheint. — Eine solche Durchbrechung ist erhalten in dem
Zimmer rechts neben dem Tablinum des Hauses VI, 13, 13. Im
übrigen sind nur so geringe Reste der Deeoration erhalten, dass
sich über ihren Charakter nichts sagen lässt. Die oben (S. 16?)
erwähnte Decoration des Zimmers links vom Tablinum steht der
auf Taf. VIII abgebildeten nahe. —
Anhang zum ersten Theil.
Capitel 12.
Die Farben des zweiten Stils.
Das Farbensystem des ersten Stils war sehr einfach-
Wenige, bestimmte, stets wiederkehrende Farben — Violett,
Gelb, Blaugrün, dazu bisweilen Ziegelroth — wechselten mit eini-
gen Marmorirungen. Und zwar fanden wir selten das Alterniren
zweier, meist den regelmässigen Wechsel mindestens dreier
Mit einer Architecturdar Stellung anderer Art war das Zim-
mer hinter dem Tablinum desselben Hauses decorirt. Nur ge-
ringe Reste sind von ihr erhalten; sie muss aber der auf Taf. Vllb
dargestellten ganz ähnlich gewesen sein. Diese Tafel stellt ein
im Museum zu Neapel (VIII) aufbewahrtes Fragment dar und mag
wenigstens einen Begriff von dieser Art Wänden zweiten Stils geben.
Was auf Taf. IX ein architectonisch geformter Bildrahmen ist, ist
hier zu einem grösserem Bau geworden, mit einer Oeffnung in der
Mitte, durch die man auf zwei Tempel mit opfernden Frauen sieht.
Eine Erinnerung an die incrustirte Wand ist auch hier bewahrt
worden in den Tafeln zwischen dieser Oeffnung und den weiter
seitwärts stehenden Säulen.
Noch mag im Anschluss an diese ganz architectonischen
Malereien erwähnt werden, dass das auf Wänden der letzten
Zeit Pompeji's so häufige Motiv der Durchbrechung der Wand,
so dass zwischen zwei Wandfeldern sich ein schmaler Prospect
auf allerlei Säulenbauten öffnet, auch dem zweiten Stil nicht
ganz fremd ist, wenn es auch wenig üblich gewesen zu sein
scheint. — Eine solche Durchbrechung ist erhalten in dem
Zimmer rechts neben dem Tablinum des Hauses VI, 13, 13. Im
übrigen sind nur so geringe Reste der Deeoration erhalten, dass
sich über ihren Charakter nichts sagen lässt. Die oben (S. 16?)
erwähnte Decoration des Zimmers links vom Tablinum steht der
auf Taf. VIII abgebildeten nahe. —
Anhang zum ersten Theil.
Capitel 12.
Die Farben des zweiten Stils.
Das Farbensystem des ersten Stils war sehr einfach-
Wenige, bestimmte, stets wiederkehrende Farben — Violett,
Gelb, Blaugrün, dazu bisweilen Ziegelroth — wechselten mit eini-
gen Marmorirungen. Und zwar fanden wir selten das Alterniren
zweier, meist den regelmässigen Wechsel mindestens dreier