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Mau, August
Geschichte der decorativen Wandmalerei in Pompeji: [Text] — Berlin, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0149

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Der Architecturstil. 137

zwei grüne, scheinbar profilirte Leisten, welche eine schwarze,
mit einer Ghirlande bemalte Fläche einschliessen. An den beiden
letztgenannten Stellen ist der Eahmen für alle Rechtecke einer
Wand gemeinsam, d. h. zwischen je zweien ist er nur einfach,
yi& dies auch auf den Wänden ersten Stils der Fall ist, während
m den Peristylien des M. Gavius Rufus und des Popidius Priscus
jede Platte ihren ganz herum gehenden Rahmen hat, welcher
also zwischen je zwei Platten doppelt ist.

Der Fugenschnitt ist auf den grossen Platten von Tafel III
80 dargestellt, dass der Rand einfach durch weisse Linien von
c'er Mittelfläche abgetrennt wird. In der Regel aber ist nur die
obere und die dem Eingang zugewandte Linie weiss, die beiden
anderen von dunklerer Farbe gemacht, um so den vom Licht
Geschienenen und den beschatteten Theil der vorspringenden
Kante zu unterscheiden. Dies ist auch im oberen Wandtheil
auf Taf. HI beobachtet worden, schon bei den violetten Recht-
ecken unter dem Gesims. Wenn hier die dem Eingang abge-
sandte Linie zur Rechten weiss erscheint, so ist das wohl kaum
Heutig; die schlechte Erhaltung gestattet auf dem Original keine

Scheidung. Wenn die untere Linie nicht nur dunkler, sondern

Uch dicker erscheint, so würde dies ganz angemessen sein, da
Ja mer die kleine, Rand und Mittelfeld verbindende Fläche mehr

°Cü als an den Seiten sichtbar sein musste, doch entspricht
nicht dem Original. Wenn endlich ganz oben nur die dunkler
''tttorirten, nicht die helleren und die grünen Rechtecke die
nalinieu (und zwar ganz richtig) zeigen, so beruht dies wohl
1 auf der Wirkung des im Laufe vieler Jahre auf diese Wand
gefallenen Regens. — Das gewöhnliche Verfahren zur Bezeich-

Ung des Fugenschnitts ist auf unseren anderen Tafeln überall
deutlich.

. Was die Farben der grossen Platten betrifft, so finden wir
^ alle schwarz noch im Tricliniuni der casa degli Scienziati
Jl; *> 14, 43). Einfach an einander gereihte gelbe Platten haben
6 *auces der casa del Laberinto.

Den im ersten Stil üblichen Wechsel dreier Farben (S. 63. 68.
J kennt der zweite Stil an dieser Stelle nicht — auf den Recht-
ecken gleicher Breite wechseln stets nur zwei Farben. Ein nicht
Urch Einschiebung schmaler Platten complicirtes Beispiel bietet
 
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