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Mau, August
Geschichte der decorativen Wandmalerei in Pompeji: [Text] — Berlin, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0341

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Der ornamentale Stil. 329

Zweiter Tlieil.

Die verschiedenen Schemata des dritten Stils.

Capitel 27.
Allgemeine

s

Der dritte Stil ist aus dem zweiten durch eine eigenthüm-
üche Modifikation der dort gegebenen Elemente hervorgegangen.
Wir konnten innerhalb des zweiten Stils eine Tendenz verfolgen,
welche dahin zielte, durch Auslassung minder wesentlicher Ele-
mente die Disposition der Wand zu vereinfachen, namentlich
aber von dem oberen Wandtheil die aus dem ersten Stil über-
kommenen Elemente — die Marmorincrustation — zu entfernen,
und dadurch hier ein Feld für neue Ornamente zu schaffen. Im
dritten Stil ist diese Tendenz zur Regel geworden. Nur ganz
Vereinzelt finden wir auf einigen gleich zu besprechenden Wän-
den die eine Reihe liegender, oft mit kleinen Quadraten wechseln-
der Rechteche, welche die meisten Wände zweiten Stils unter
dem Gesims bewahrt haben (so auch Taf. IX); durchaus schliessen
S1ch die Decorationen dritten Stils an diejenige Form des zweiten
au, welche mit dem Gesims eine niedrige Mauer abschliesst;
fast stets stehen auf dieser die uns aus den entwickelteren For-
cen des zweiten Stils bekannten kleinen Architecturen. Wir
fanden weiter, dass sich die Decorationskunst zur Zeit des zweiten
Stils von der Architecturmalerei doch nicht recht befriedigt fand,
dass ihr ein anderes Ziel, ein mehr ornamentaler, wirklich deco-
rativer Stil vorschwebte und sie sich auf verschiedene Weise
"©mühte, das überlieferte diesem ihr vorschwebenden Ideal an-
nähern, den gemalten Architecturen einen mehr ornamentalen
Charakter aufzuprägen. Wir sahen, wie diesem Ziel zu Liebe
Manche Decorateurs die dargestellten Architecturen reich mit
Ornamenten schmückten, indem zugleich die einen durch sorg-
fältige Nachahmung verschiedener Materialien ihren Darstellun-
Sen Reiz zu geben, die anderen ohne Rücksicht auf irgend
eia mögliches Material durch bunte Farben zu wirken suchten
nieder andere für einzelne Flächentheile, die aus dem Zusammen-
 
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