396 Dritter Abschnitt.
genommen wurden, als das Haus schon im dritten Stil ausgemalt
war, und auf welche die Ausmalung der neu hergestellten Käume
in eben diesem Stil folgte. Diese Veränderungen bestanden in
dem Bau der Treppe und der Abtrennung des betreffenden Eaumes
1. vom Tablinum, ferner in dem Bau des kleinen Zimmers (m
bei Fiorelli, gli Scavi etc. Taf. IX) hinter dem Tablinum, wobei
letzteres hinten um c. 1,60 verkürzt wurde, welcher Kaum theils
dem kleinen Zimmer, theils dem untersten Ende der Treppe zu
gute kam. Vorher war das Tablinum so breit wie das jetzige
Tablinum und die Treppe zusammen; es erstreckte sich nach
hinten bis an die Eückwand des von den untersten Stufen der
Treppe eingenommenen Raumes. Hinter dem Tablinum lag ein
kleiner Hof, von dem nach den Umbauten nur der westlichste
Theil (n) übrig blieb. Auf diesen Hof oder Garten öffnete sich
das Fenster in der Rückwand des Zimmers (0, welchem Taf. XII
entnommen ist. Der betreffende Theil der Wand wurde nach
der Vermauerung im Anschluss an die vorhandene Decoration
bemalt; doch ist ein Unterschied in den Farben unverkennbar.
Es ist also die Decoration von Taf. XII älter als die viel buntere
des kleinen Zimmers (m), mit vielen Durchbrechungen, welche
Tafel XIa wiedergiebt. So werden wir hier immerhin an die
früheren Zeiten des dritten Stils denken dürfen.
Durch die Beobachtung dieser Umbauten erklärt es sich
auch, dass der S. 304 erwähnte schöne Candelaber sich an einem
so ganz ungeeigneten Ort, im Treppenraum befindet: als er ge-
malt wurde, war dies die Rückwand des Tablinums, und er
stand also an einem ähnlichen Platz wie der auf Taf. XVIII ab-
gebildete aus dem Hause des L. Caecilius Jucundus.
Wir können nicht wohl jede einzelne Wand entweder dem
strengen oder dem völlig entwickelten dritten Stil zuschreiben;
die Unterschiede sind eben graduell. Es verdient aber hervor-
gehoben zu werden, dass es in Pompeji noch zwei Räume giebt,
deren Decorationen sich in auffallendster Weise der von Taf. XH
anschliessen.
Wir nennen hier zuerst das kleine Zimmer 1. vom Eingang
der casa dell' Ancora (VI, 10,7). Die Uebereinstimmung m'*
Tafel XII zeigt sich namentlich in den Säulen resp. Pfeilern
des Mittelbaues. Auf den Seiten wänden (nur r. erhalten) zer'
genommen wurden, als das Haus schon im dritten Stil ausgemalt
war, und auf welche die Ausmalung der neu hergestellten Käume
in eben diesem Stil folgte. Diese Veränderungen bestanden in
dem Bau der Treppe und der Abtrennung des betreffenden Eaumes
1. vom Tablinum, ferner in dem Bau des kleinen Zimmers (m
bei Fiorelli, gli Scavi etc. Taf. IX) hinter dem Tablinum, wobei
letzteres hinten um c. 1,60 verkürzt wurde, welcher Kaum theils
dem kleinen Zimmer, theils dem untersten Ende der Treppe zu
gute kam. Vorher war das Tablinum so breit wie das jetzige
Tablinum und die Treppe zusammen; es erstreckte sich nach
hinten bis an die Eückwand des von den untersten Stufen der
Treppe eingenommenen Raumes. Hinter dem Tablinum lag ein
kleiner Hof, von dem nach den Umbauten nur der westlichste
Theil (n) übrig blieb. Auf diesen Hof oder Garten öffnete sich
das Fenster in der Rückwand des Zimmers (0, welchem Taf. XII
entnommen ist. Der betreffende Theil der Wand wurde nach
der Vermauerung im Anschluss an die vorhandene Decoration
bemalt; doch ist ein Unterschied in den Farben unverkennbar.
Es ist also die Decoration von Taf. XII älter als die viel buntere
des kleinen Zimmers (m), mit vielen Durchbrechungen, welche
Tafel XIa wiedergiebt. So werden wir hier immerhin an die
früheren Zeiten des dritten Stils denken dürfen.
Durch die Beobachtung dieser Umbauten erklärt es sich
auch, dass der S. 304 erwähnte schöne Candelaber sich an einem
so ganz ungeeigneten Ort, im Treppenraum befindet: als er ge-
malt wurde, war dies die Rückwand des Tablinums, und er
stand also an einem ähnlichen Platz wie der auf Taf. XVIII ab-
gebildete aus dem Hause des L. Caecilius Jucundus.
Wir können nicht wohl jede einzelne Wand entweder dem
strengen oder dem völlig entwickelten dritten Stil zuschreiben;
die Unterschiede sind eben graduell. Es verdient aber hervor-
gehoben zu werden, dass es in Pompeji noch zwei Räume giebt,
deren Decorationen sich in auffallendster Weise der von Taf. XH
anschliessen.
Wir nennen hier zuerst das kleine Zimmer 1. vom Eingang
der casa dell' Ancora (VI, 10,7). Die Uebereinstimmung m'*
Tafel XII zeigt sich namentlich in den Säulen resp. Pfeilern
des Mittelbaues. Auf den Seiten wänden (nur r. erhalten) zer'