ten Ansatzes von den Fachleistungen und von den zu setzenden Lernzielen her
fand diese kleine Schrift weit über unser engeres Fachgebiet hinaus so großes
Interesse, daß die unerwartete Nachfrage kaum befriedigt werden konnte.
So erfreulich das Interesse an der bis dahin geleisteten Arbeit auch ist, es darf
nicht übersehen werden, daß damit nur die methodischen Voraussetzungen ge-
klärt waren. Notwendig folgen mußte eine Validierung sowohl der Fachleistun-
gen (vgl. „Materialien“ S. 9) als auch des Lernzielkatalogs, d. h. es mußte durch
geeignete Prüfungsverfahren sichergestellt werden, welche von den im Fach-
leistungskatalog aufgeführten Lernleistungen auch tatsächlich erbracht werden
und welche der allgemeinen Lernziele des Lernzielkatalogs wirklich wünschbare
Lernziele sind. Letzteres ist eine Aufgabe der Gesellschaftsanalyse, der Zukunfts-
forschung und der Pädagogik (um nur die wichtigsten Determinanten anzudeu-
ten) und kann von einem Fachverband nicht geleistet werden. Bis von kompe-
tenter Seite eine genauere Lernzielformulierung erfolgt, müssen Lernziele, die
mit Hilfe des als praktikabel befundenen Suchschemas („Materialien“ S. 23 ff.)
formuliert sind, als Arbeitsgrundlage für ein Curriculum der Alten Sprachen die-
nen. Aufgabe unseres Fachverbandes ist dagegen der Nachweis, inwieweit die
vermuteten Fachleistungen erzielt werden. Für diesen Nachweis bieten sich zwei
Informationsquellen an: die Fachlehrer, die angeben können, welche Fachleistun-
gen in ihrem Unterricht erreicht werden, und die Schüler, deren Fähigkeiten in
einem geeigneten Testverfahren überprüft werden können. Beide Wege hat der
Ausschuß für Didaktische Fragen eingeschlagen. Zunächst wurden in einer Frage-
bogenaktion rd. 2500 Fachlehrer (fast ausschließlich Mitglieder des DAV, da ihre
Anschriften dem Verband am leichtesten zugänglich waren) um ihr Urteil über
die Realisierbarkeit der Fachleistungen im Unterricht gebeten. Knapp die Hälfte
der versandten Fragebögen kam ausgefüllt zurück. Die Auswertung der eingegan-
genen Antworten ist z. Zt. im Gange. Die Informationsquelle Schüler soll mit
einem speziell aus den behaupteten Fachleistungen entwickelten Test, der für die
Abschlußklassen konstruiert wurde, noch vor der diesjährigen Reifeprüfung aus-
genützt werden. Es ist an eine Zahl von 2000 bis 3000 Schülern gedacht, die als
repräsentativ für die verschiedenen Typen des Lateinunterrichts, wie er augen-
blicklich in der Bundesrepublik gehalten wird, gelten können. Die Brauchbarkeit
des Testes wurde in einem Vortest mit mehreren Klassen und mit einer Gruppe
von Studierenden des Lateinischen erprobt.
Eine ausführliche Begründung des eingeschlagenen Weges und die Ergebnisse
der hier skizzierten Aktionen sollen in einer gesonderten Veröffentlichung vor-
gelegt werden, mit der im Jahre 1973 zu rechnen ist.
Damit das gesamte Validierungsverfahren soweit wie möglich den Erkennt-
nissen der Curriculum-Forschung Rechnung trage, nahm der Ausschuß für Di-
daktische Fragen Verbindung auf zu Prof. Dr. S. B. Robinsohn, dem Initiator
der Curriculum-Forschung in Deutschland, und konnte in einem ausführlichen
und fruchtbaren Gespräch mit ihm im Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
in Berlin am 8. 2. 1972 Ziele und Methoden seiner Arbeit darlegen und wert-
volle Anregungen erhalten.
Es verdient besonders hervorgehoben zu werden, daß der DAV als relativ
kleiner Fachverband auf dem Gebiet eines fachbezogenen Curriculums weitge-
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fand diese kleine Schrift weit über unser engeres Fachgebiet hinaus so großes
Interesse, daß die unerwartete Nachfrage kaum befriedigt werden konnte.
So erfreulich das Interesse an der bis dahin geleisteten Arbeit auch ist, es darf
nicht übersehen werden, daß damit nur die methodischen Voraussetzungen ge-
klärt waren. Notwendig folgen mußte eine Validierung sowohl der Fachleistun-
gen (vgl. „Materialien“ S. 9) als auch des Lernzielkatalogs, d. h. es mußte durch
geeignete Prüfungsverfahren sichergestellt werden, welche von den im Fach-
leistungskatalog aufgeführten Lernleistungen auch tatsächlich erbracht werden
und welche der allgemeinen Lernziele des Lernzielkatalogs wirklich wünschbare
Lernziele sind. Letzteres ist eine Aufgabe der Gesellschaftsanalyse, der Zukunfts-
forschung und der Pädagogik (um nur die wichtigsten Determinanten anzudeu-
ten) und kann von einem Fachverband nicht geleistet werden. Bis von kompe-
tenter Seite eine genauere Lernzielformulierung erfolgt, müssen Lernziele, die
mit Hilfe des als praktikabel befundenen Suchschemas („Materialien“ S. 23 ff.)
formuliert sind, als Arbeitsgrundlage für ein Curriculum der Alten Sprachen die-
nen. Aufgabe unseres Fachverbandes ist dagegen der Nachweis, inwieweit die
vermuteten Fachleistungen erzielt werden. Für diesen Nachweis bieten sich zwei
Informationsquellen an: die Fachlehrer, die angeben können, welche Fachleistun-
gen in ihrem Unterricht erreicht werden, und die Schüler, deren Fähigkeiten in
einem geeigneten Testverfahren überprüft werden können. Beide Wege hat der
Ausschuß für Didaktische Fragen eingeschlagen. Zunächst wurden in einer Frage-
bogenaktion rd. 2500 Fachlehrer (fast ausschließlich Mitglieder des DAV, da ihre
Anschriften dem Verband am leichtesten zugänglich waren) um ihr Urteil über
die Realisierbarkeit der Fachleistungen im Unterricht gebeten. Knapp die Hälfte
der versandten Fragebögen kam ausgefüllt zurück. Die Auswertung der eingegan-
genen Antworten ist z. Zt. im Gange. Die Informationsquelle Schüler soll mit
einem speziell aus den behaupteten Fachleistungen entwickelten Test, der für die
Abschlußklassen konstruiert wurde, noch vor der diesjährigen Reifeprüfung aus-
genützt werden. Es ist an eine Zahl von 2000 bis 3000 Schülern gedacht, die als
repräsentativ für die verschiedenen Typen des Lateinunterrichts, wie er augen-
blicklich in der Bundesrepublik gehalten wird, gelten können. Die Brauchbarkeit
des Testes wurde in einem Vortest mit mehreren Klassen und mit einer Gruppe
von Studierenden des Lateinischen erprobt.
Eine ausführliche Begründung des eingeschlagenen Weges und die Ergebnisse
der hier skizzierten Aktionen sollen in einer gesonderten Veröffentlichung vor-
gelegt werden, mit der im Jahre 1973 zu rechnen ist.
Damit das gesamte Validierungsverfahren soweit wie möglich den Erkennt-
nissen der Curriculum-Forschung Rechnung trage, nahm der Ausschuß für Di-
daktische Fragen Verbindung auf zu Prof. Dr. S. B. Robinsohn, dem Initiator
der Curriculum-Forschung in Deutschland, und konnte in einem ausführlichen
und fruchtbaren Gespräch mit ihm im Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
in Berlin am 8. 2. 1972 Ziele und Methoden seiner Arbeit darlegen und wert-
volle Anregungen erhalten.
Es verdient besonders hervorgehoben zu werden, daß der DAV als relativ
kleiner Fachverband auf dem Gebiet eines fachbezogenen Curriculums weitge-
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