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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 15.1972

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Nr. 2
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Buchbesprechungen
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Kraus, Michael: [Rezension von: Friedrich Hörmann (Hrsg.), Neue Einsichten. Beiträge zum altsprachlichen Unterricht]
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Grotz, Hans: [Rezension von: Joachim Szidat, Caesars diplomatische Tätigkeit im gallischen Krieg]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33065#0040

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9. G. Fink, Sprachlaborübungen im lat. Anfangsunterricht (158-168). Verf. berichtet
über erste Erfahrungen mit Latein im Sprachlabor. Gliederung seines Beitrages: 1. Vor-
bemerkungen; 2. Die Anlage; 3. Die Gestaltung der Übungen; 4. Die Arbeit im La-
bor; 5. Der Unterrichtserfolg; 6. Zusammenfassende Beurteilung. Anhang I: Urteile
über den Laborunterricht; Anhang II: Beispiele einfacher Sprachlaborübungen für den
lat. Anfangsunterricht. - Mit Recht betont Verf. die Notwendigkeit (158), sich im alt-
sprachlichen Unterricht mit aller Aufgeschlossenheit „neu zu erprobender Arbeits-
formen“ anzurechnen und sich vorhandener Laboreinrichtungen zu bedienen. Dem
Unkundigen und Zögernden wird dieser ungeschminkte Arbeitsbericht eines Sachver-
ständigen echte Hilfe sein.
10. R. Hornung, Die Praxis der Oberstufe am Schönborn-Gymnasium in Münner-
stadt (169-178). Der vorliegende Bericht handelt von der Planung und Durchführung
eines Lehrversuches in der Oberstufe eines Gymnasiums. Schwerpunkte der Jahresarbeit
sollten sein: „I. Verbreiterung der Wissensbasis; II. Vertiefung des Könnens“ (170).
Verf. legt sehr übersichtlich die Arbeitsweisen dar, die diesem Ziele dienen sollten und
gibt jeweils eine genaue Bestimmung ihres Zweckes. Sein Bericht ist ein Dokument der
Einsatzfreude und des Ideenreichtums, mit dem ein Lehrerkollegium die Verwirklichung
der Oberstufenreform in Angriff genommen hat. Für die Praxis der Oberstufe ergeben
sich viele Anregungen. Michael Kraus

Joachim Szidat: Caesars diplomatische Tätigkeit im gallischen Krieg. Franz-Steiner-
Verlag, Wiesbaden (Historia Einzelschriften, Heft 14), 1970, 162 S., DM 28,-.
Die Untersuchung des Solothurner Kollegen geht auf eine Berliner FU-Dissertation
bei Prof. Moraux von 1967 zurück und liegt in einer von Prof. Walser (Bern) betreuten
Überarbeitung vor. Sie schließt, ohne durchschlagende neue Ergebnisse zu erbringen,
als Zusammenfassung eine Lücke. In der unterrichtlichen C.-Interpretation kann sie zur
Erzielung eines werkimmanenten C.-Bildes unter dem thematisch angezeigten Gesichts-
punkt insgesamt gut verwertet werden. Im Sinne thematischer Schwerpunktbildung, die
auch für die exemplarische C.-Lektüre als Vorbereitung auf die Kollegstufe immer mehr
Bedeutung gewinnen wird, kann Teil II der Untersuchung fast wie ein durchlaufender
Lehrerkommentar benützt werden. Dies gilt um so mehr, da das im Unterricht häufig
gelesene l.Buch wegen der darin gehäuften diplomatischen Verhandlungen auch hier
besonders stark herangezogen ist. Diplomatische Aktionen sind ja für die Schüler leich-
ter einsichtig und geistig nachvollziehbar als militärische, für deren Verständnis oft alle
Voraussetzungen fehlen.
Nach einer Übersicht über Probleme, Ziele und Methode der Untersuchung geht der
Verf. zunächst beschreibend und analysierend auf C.s Tätigkeit während seines Pro-
konsulates ein, um anschließend seine Verhandlungen nach Auswahl, Verteilung, Aus-
führlichkeit der Unterredungen sowie Aufbau und Sprache zu untersuchen. Es folgt
eine Charakteristik von C.s Diplomatie nach Argumentation, Verhandlungstaktik,
Rechts- und Organisationsformen, die in ein rekapitulierendes Gesamtbild seiner diplo-
matischen Tätigkeit einmündet. In der abschließenden Zusammenfassung wird auch das
Problem der Glaubwürdigkeit von C.s Commentarii gestreift. Es folgen ein auch als
Überblick für Unterrichtszwecke nützliches Literaturverzeichnis (Verweise auf C.-
Bibliographien auch p. 4 n. 14!) und ein sorgfältig ausgearbeitetes Stellenregister.
Verf. geht aus von einem Vergleich von moderner und antiker Diplomatie sowie
den in dieser angewandten protokollarischen Formen und allgemein gültigen Rechts-
normen, referiert kurz die angeblich festgestellten Tendenzen des BG und die For-
schungsergebnisse seiner Vorgänger. Methodisch geht er so vor, daß er C.s Verhand-
lungsdarstellungen genau nachzeichnet, kennzeichnende Züge herausarbeitet und die

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