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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 15.1972

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Nr. 2
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Gebhardt, Ernst: Aus der Arbeit des Ausschusses für Didaktische Fragen des DAV, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.33065#0034

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Aus der Arbeit des Ausschusses für Didaktische Fragen
des DAV (II)

In seinem Bestreben, die Ziele des altsprachlichen Unterrichts im Hinblick auf
verschiedene Adressatengruppen neu zu formulieren, nahm der Ausschuß für
Didaktische Fragen des DAV als zweiten Arbeitskomplex einen Informationstext
für Eltern „Betrifft: Latein“ in Angriff (vgl. Mitteilungsblatt des DAV 14, 1971,
2, S. 12 f.). Im Laufe der Arbeit zeigte sich immer deutlicher, daß die unterricht-
lichen und bildungspolitischen Voraussetzungen in den einzelnen Bundesländern
zu verschieden sind, als daß mit einem einheitlichen Text all die von Land zu
Land und oft sogar von Ort zu Ort unterschiedlichen Probleme angesprochen und
alle Fragen beantwortet werden könnten. Der Ausschuß entschloß sich daher zu
einem Verfahren, das von seinem ursprünglichen Plan abwich. Er sammelte Texte,
die schon früher von verschiedenen Stellen und Personen zum Zwecke der Infor-
mation und der Werbung für den Unterricht in den Alten Sprachen verfaßt und
publiziert waren. Zusammen mit drei verschiedenen Entwürfen seines eigenen
„Betrifft: Latein“ stellte er diese Texte in einem Heft „Materialien zur Informa-
tion der Eltern über den Unterricht in den Alten Sprachen“ zusammen. Der Um-
fang dieser Textsammlung (40 Seiten) erlaubte leider keine so hohe Auflage, daß
jedem Mitglied ein Exemplar hätte zugestellt werden können. Deshalb sind im
Juli 1971 jedem Landesverband Exemplare nur in beschränkter Anzahl zuge-
gangen. Allen Mitgliedern, die an Materialien zur Elterninformation interessiert
sind, wird daher empfohlen, sich direkt an ihren Landesverband zu wenden.
Den Schwerpunkt seiner Bemühungen legte der didaktische Ausschuß im zwei-
ten Jahr seiner Tätigkeit auf die Erarbeitung der Rolle, die der Lateinunterricht
auch in Zukunft in einem curricular bestimmten Unterrichtsangebot zu spielen
vermag und spielen sollte. Die Ausschußmitglieder waren sich bewußt, daß sie
mit diesem Vorhaben ein schwieriges und über weite Strecken noch ungesichertes
Gebiet betraten. Da in den pädagogischen Wissenschaften und in der Bildungs-
politik vorläufig nur ein sehr vager Konsens über verbindliche oder wenigstens
wünschbare konkrete Lernziele besteht und da die bisher akzeptierten Lernziele
sämtlich einen außerordentlich hohen Grad von Allgemeinheit aufweisen, ist es
z. Zt. noch kaum möglich, aus diesen sehr allgemeinen Lernzielen konkrete Fach-
lernziele für bestimmte Unterrichtsgänge abzuleiten. Es mußten daher zunächst
zwei Suchschemata konstruiert werden, eines, mit dessen Hilfe vermutlich wünsch-
bare Lernziele, die dem Lateinunterricht gesetzt werden müßten, definiert werden
können, und eines, mit dessen Hilfe die möglichen Fachleistungen des Latein-
unterrichts zu beschreiben sind. Das Ergebnis dieser methodischen Bemühungen
um Grundlagen zur Entwicklung eines Curriculums für das Fach Latein wurde
zusammen mit weiteren im Ausschuß angestellten methodischen Überlegungen
und mit Curriculum-Beispielen im Mai 1971 als Textsammlung unter dem Titel
„Materialien zur Curriculum-Entwicklung im Fach Latein“ verabschiedet. Auf
Beschluß der Vertreterversammlung des DAV wurden 6000 Exemplare davon
hergestellt und über die Landesverbände den Mitgliedern zur Orientierung über
die Probleme der Curriculum-Arbeit zugesandt. Wegen der Neuheit des doppel-

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