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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 15.1972

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Nr. 2
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Buchbesprechungen
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[Buchbesprechung]
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Herrmann, Franz Xaver: [Rezension von: Josephus. Ausgewählt und erklärt von Friedrich Rehkopf]
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Erb, Josef: [Rezension von: Hermann Menge, Repetitorium der Lateinischen Syntax und Stilistik, bearbeitet v. Andreas Thierfelder, 16. Auflage]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33065#0049

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Gerd Zeilhofer: Komparativ und Superlativ. Ein bsv-Lehrprogramm, München
1970, Bayerischer Schulbuch-Verlag, 88 Seiten, 77 Lernschritte. Mit Lehrerheft.
Das Programm dient der Wiederholung des Komparativs und Superlativs. Soweit
man dies ohne praktische Erprobung in der Klasse sagen kann, scheint das Programm
seinen Zweck durchaus zu erfüllen. — Einige Anmerkungen: Es wäre vielleicht besser,
zuerst die Funktion der Steigerung in Leben und Sprache zu besprechen, bevor man in
ihre Formen einführt. Manches könnte auch besser ausgedrückt sein: „Die Adjektive
bezeichnen besondere Eigenschaften der Substantive“ ist wenig überzeugend. Es ist auch
die Frage, ob Mustersätze unbedingt „stinkfaule Schüler“, einen „bitterbösen Vater“
und eine „todunglückliche Mutter“ enthalten müssen. Daß ein Wörterverzeichnis auch
Angaben für casa, incola, labor, aqua, vir enthält, ist entweder überflüssig oder Be-
leg für einen Zustand, der auch durch Lernprogramme nicht mehr korrigierbar ist.
Recht hübsch die Anleitung, Teile eines Presseberichtes mit Hilfe von Superlativen zu
übersetzen. O. S.

Josephus, Ausgewählt und erklärt von Friedrich Rehkopf (Aschendorffs Lesehefte).
Münster 1968. VI, 40 Seiten, Kart. DM 3.—
Aus den Antiquitates und De bello Judaico des Josephus legt der Bearbeiter eine
Auswahl der Themen vor, die heute das meiste Interesse beanspruchen können: Die
Sekten der Essener, Pharisäer, Sadduzäer; die Zeit Jesu mit Abschnitten über die Schät-
zung des Cyrenius, über Pilatus, Jesus, Johannes den Täufer; schließlich einiges aus
der Apostelzeit. Biographisches über Josephus ist vorangestellt. Seltenere Wörter des
griechischen Textes sind als Fußnoten gleich auf derselben Seite angegeben. Der Lehrer
wird freilich die Ausgabe im Unterricht erst dann richtig auswerten, wenn er sich in
die Literatur zur Umwelt des Neuen Testamentes einarbeitet. Hoffentlich finden viele
Zeit dazu. F. X. Herrmann, Würzburg

Hermann Menge: Repetitorium der Lateinischen Syntax und Stilistik bearbeitet
v. Andreas Thierfelder 16. Auflage 1971, Max Hueber Verlag München. — 27.— DM
Erfreulich der Wagemut des Verlages, ein solches Werk unserer Zeit neu aufzulegen;
gewiß läßt sich daraus auf eine — noch — entsprechende Nachfrage schließen.
Der unveränderte Nachdruck der 11. Auflage wird nach wie vor wegen seiner knap-
pen und doch umfassenden, guten Darstellung der Lateinischen Syntax und Stilistik
in Ermangelung eines anderen adaequaten Werkes für Studierende des Lateinischen
unentbehrlich, für Lehrer nützlich sein als Quelle für Information und Ubungsmaterial.
Freilich ist die Frage, ob die einseitige Zielsetzung Deutsch — Latein heute noch in die-
ser Absolutheit akzeptabel ist, wenn auch jeder Lehrer den maßvollen aktiven Umgang
mit der „Fremdsprache“ Latein als methodisches und pädagogisch-psychologisches Mit-
tel zu schätzen weiß. Durch die wissenschaftlichen Forschungen über den Lateinischen
Stil und durch die Erkenntnis der Linguistik erscheinen Menges verdienstvolle Dar-
legungen — trotz der begrüßenswerten Ergänzungen durch A. Thierfelder — inzwi-
schen überholungswürdig und müßten konsequent auf die Beschäftigung mit Original-
Latein (Lektüre der Autoren als Ziel!) ausgerichtet werden.
Die altertümelnden deutschen Phrasen — in alter Orthographie und Fraktur, partien-
weise so klein gedruckt, daß längere Beschäftigung damit zu Ermüdungserscheinungen
führen muß — sind sicher in dieser Weise nicht mehr vertretbar.

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