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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 15.1972

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Nr. 2
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Buchbesprechungen
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Schwarz, Wolfgang F.: [Rezension von: Orator perfectus. Ciceros Reden Pro Archia und Pro Ligario und die rhetorische Theorie. Zusammengestellt und erläutert von Norbert Zink. Textheft (2. Auflage 1971) und Schülerkommentar (1. Auflage 1968)]
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Firnkes, Heide: [Rezension von: H. Bengtson, Die Olympischen Spiele in der Antike]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33065#0045

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Schlußkapiteln weist 95 auf die Behandlung der Stilistik voraus, während 96 (§§ 328
-330) den Gedanken der polit. Bedeutung unter Hinweis auf die gegenwärtigen Ver-
hältnisse zum Abschluß bringt). Die Darstellung der Stilist. Selbstauffassung leitet über
zu Stilart und -qualität (VI—VIII; bei den Genera dicendi fehlt mit dem Schlußsatz
zu orat. 21 die Einleitung der Kritik. Der Neueinsatz mit orat. 100 ist zu hart, die
§§ 97-99 sind in die Lektüre einzubeziehen, da durch sie die Zusammenfassung in § 101
entscheidend vorbereitet wird. Off. 46-47 ist von der Thematik des Kapitels her ent-
behrlich). Nicht ohne Konsequenz folgt hier die Frage nach der praktischen Ausbil-
dung (IX-XV; der Abriß der Rhetorik, den Crassus gibt, leitet über zur Demonstra-
tion der Kunstübung in seinem eigenen Ausbildungsgang. Der Gedanke universaler
Bildung, der hier anklingt, wird im nächsten Kapitel ausführlich behandelt, desgl. das
intellektuelle Vermögen und die philos. Fundierung in Kap. XII. Dort wäre orat. 120
entbehrlich wie Kap. XIII überhaupt, es sei denn, man zieht es thematisch - auch
spricht noch Crassus - zu X. So gehört auch das unorganisch folgende Lob der Philo-
sophie in Kap. XVI enger zu XI-XII. Kap. XIV führt in dieser stetigen Klimax schon
zum summus orator hin.).
Texte, die mit dem Generalthema in loser Verbindung stehen, runden die Auswahl ab.
Der Schülerkommentar enthält über die üblichen Vokabelhilfen hinaus reiche Sach-
erklärungen und viele Anregungen. Das umfängliche Literaturverzeichnis, das ihm
beigegeben ist, ist in seiner alphabetischen Anlage ohne detaillierte Gliederung für den
Schüler nur bedingt von Nutzen. Wolfgang Schwarz

H. Bengtson: Die Olympischen Spiele in der Antike. Artemis-Verlag. Zürich 1971.
109 S.
Unter den immer zahlreicheren Bucherscheinungen, die sich mit Olympia beschäfti-
gen, mag mancher das kleine Bändchen des Münchner Althistorikers H. Bengtson über-
sehen. Es wäre schade, einmal um den entgangenen Genuß einer gut verständlichen und
fesselnden Lektüre, vor allem aber schade um die mühevolle Arbeit des Verfassers, der
aus den Bruchstücken der Überlieferung ein anschauliches Bild des olympischen Festes
und seiner Geschichte formte.
Nach einer kurzen Vorstellung Olympias, der Stätte der Spiele, aus topographischer,
sakraler und historischer Sicht und der Skizzierung der Überlieferung über Wett-
kämpfe und Sieger stehen in einem ersten großen Abschnitt die Spiele selbst im Mittel-
punkt der Betrachtung, ihre Herkunft, Zeit und Dauer, die Abfolge und die Zu-
lassung der Athleten. Anhand der erhaltenen Siegerlisten wird die allmähliche Aus-
weitung der Disziplinen verfolgt. Die Quellen lassen uns jedoch vielfach im Stich, das
zeigt die eingehende Besprechung der einzelnen olympischen Wettbewerbe, wenn wir
voll Neugier etwas über den genauen Ablauf der Kämpfe erfahren wollen. So wissen
wir z. B. weder exakt, wie die Ausscheidungsmodalitäten in den Laufdisziplinen aus-
sahen, ob in Bahnen gelaufen wurde, über welche Distanz der Langlauf führte, in
welcher Reihenfolge die Einzelwettbewerbe des Fünfkampfes abgewickelt wurden, wie
der Weitsprung aussah, usw.
Den zweiten Teil widmet Verf. der in 5 Perioden unterteilten Geschichte der olym-
pischen Spiele, den herausragenden Athleten und bemerkenswerten Ereignissen, ohne
dabei der eigentlichen Frage nach der geistigen Entwicklung und der damit verbundenen
Wandlung der Spiele auszuweichen (94-97).
Mit dem allmählichen Entschwinden des sakralen Charakters und der Verweltli-
chung der Spiele wurde ihre Idee untergraben, ihr Ende absehbar. Fast von selbst lenken
solche Überlegungen zur Frage nach Sinn und Zweck der olympischen Spiele der Neu-
zeit. Verf. gibt darauf keine Antwort; er konstatiert nur, daß die modernen Spiele

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