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Deutscher Altphilologenverband [Editor]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 15.1972

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Nr. 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.33065#0105

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dosius weisen die Panegyriken eine Einheitlichkeit auf, die auch nicht durch das
Christentum berührt wird. - Gerold Walser: Zu zwei germanischen Meilensteinen.
S. 225. Der Victorinusstein bei Illingen (Bad. Fundber. 22, 1962, 79ff.) stammt aus
dem Jahre 269/270 und lag ursprünglich linksrheinisch; das Rheinbett hat sich im
Mittelalter nach Westen verschoben. - In der verstümmelten Inschrift Epigr. Stud. 5,
1968, 92ff. (gefunden bei Sechtem, 15 km südl. Bonn) sind Reste eines kaiserlichen
Reparaturformulars des Civitas Agrippinensium und nicht die Bauurkunde eines
Statthalters zu finden. - Walter Spoerri: Antike Vergilerklärer und die Silen-
kosmogonie. S. 265. Der Serviuskommentar versteht die Silenskosmogonie von der
epikurischen Lehre her. Im Gegensatz zu ihm geben die Explanationes Filargirii und
die Berner Scholien eine Interpretation sowohl im Sinne der epikureischen als auch
einer Chaos-Elemente-Kosmogonie. Der sog. Probuskommentar zu Ecl. 6, 31 ist
nicht auf die Einzelinterpretation des Textes ausgerichtet, sondern behandelt im
Anschluß an ihn in der Hauptsache die Frage, wieviel Elemente Vergil und auch
andere Autoren annehmen; offenbar liegt hier ein selbständiger Traktat zugrunde.
Im Anschluß an die Paraphrase werden die wichtigsten älteren Stoiker genannt und,
als deren Vorgänger, Empedokles. Daß Vergil die stoische Feuerkosmogonie vor-
trägt, ist aber ganz ausgeschlossen. - Bernhard Wyss: Pseudo-Dositheus bei Reuch-
lin. Zur Basler Handschrift F VI 54. S. 273. Die Humanisten wollten das Griechische,
das sie sich doch eben erst, mühsam genug, anzueignen begannen, wie das Lateini-
sche nicht bloß lesen, sondern auch sprechen können. Reuchlin hat ein Gesprächs-
büchlein zusammgestellt, als dessen Grundlage die dem lateinischen Grammatiker
Dositheus (4. Jhr. n. Chr.P) fälschlich zugeschriebenen griechisch-lateinischen Ge-
spräche gelten müssen, die er in Paris kennen gelernt hat. Der Text ist mit Apparat
und mit dem Widmungsbrief an den Bischof Dalberg von Worms Seite 282-287
abgedruckt.
Museum Helveticum, Vol. 28 1971 Fase. 1
Malcolm Schofield, Oxford: Who were ol öucrxepeig in Plato, Philebus 44aff.?
S. 1. Nach Ausführungen über Etymologie und Bedeutung des Wortes önoxspeia
wird wahrscheinlich gemacht, daß dieser Begriff von Speusippos bevorzugt wurde. -
Eckard Lefevre, Kiel: Das Wissen der Bühnenpersonen bei Menander und Terenz
am Beispiel der Andria. S. 21. Wegen der Eliminierung des originalen Prologs mußte
Terenz Verse einschieben, um wenigstens teilweise dem römischen Zuschauer mit-
zuteilen, was der griechische im Prolog erfahren hatte. Terenz nahm die Konse-
quenz, daß er den Bühnenpersonen ein Wissen geben mußte, das sie gar nicht
haben durften, nicht aus Gründen des elementaren Handlungsverständnisses in Kauf,
sondern um der attischen Geflogenheit willen, den Zuschauer von vornherein zum
Wissenden zu erheben. - Josef Delz, Basel: Kritische Bemerkungen zu Tibull,. Ovid
und Martial. S. 49. Behandelt werden Tib. 1, 4, 41ff.; Tib. 1, 9, 23ff.; Ov. Am.
3, 6, 45f.; Ov. Am. 3, 7, 53ff.; Ov. Ars 1, 109ff.; Ov. Ars 2, 725ff.; Ovid. Trist. 1,
2, 83ff.; Ov. Fast. 5, 71; Mart. Spect. 28, 9ff.; Mart. 1, 104, 12ff.; Mart. 2, 84. -
Herman Tränkle, Münster i. Westf.: Properz über Virgils Aeneis. S. 60. Als Pro-
perz die Verse 2, 34, 59-66 schrieb, muß er den Anfang der Aeneis bereits gekannt
haben. Wenn er dabei auf die Gründung von Lavinium und auf die Schlacht bei
Aktium anspielt, auf Ereignisse also, die in der Aeneis angekündigt, aber nicht
erzählt werden, so wird ihn dazu die Rede des Juppiter (I, 257-296) veranlaßt
haben.
Museum Helveticum, Vol. 28 Fase. 2 April 1971
Joachim Klowski: Antwortete Leukipp Melissos oder Melissos Leukipp? S. 65.
Leukipp hat gegen Parmenides und nicht gegen Melissos argumentiert; denn für
Melissos war das Sein unbegrenzt. Parmenides spricht hingegen davon, daß das

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