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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 5.1902

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Benndorf, Otto: Antike Baumodelle
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https://doi.org/10.11588/diglit.31257#0185

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175

Fig. 48 Fig. 49

Bronzemünzen der Kaiserzeit:
Fig. 47 von Philippopel; Fig. 48
von Lesbos; Fig. 49 von Smyrna;
Fig. 50 von Perinth.

Fig- 47

F'g- 50

Antike Baumodelle.

Für die Wiener Monumentalbauten der letzten Jahrzehnte ließen die Archi-
tekten nach ihren Plänen Gipsmodelle herstellen, die nicht nur Laien einen voll-
kommeneren Begriff vermittelten, sondern ihnen selbst den Yortheil boten, die
Wirkung- der Verhältnisse von jedem Gesichtspunkte aus sicherer beurtheilen und
in der Ausführung- eventuell verbessern zu können. In besonderen Fällen pfleg-t
man auch anderwärts 1) den Hilfswert derartig'er Veranschaulichungsmittel zu
nutzen, wie es denn als etwas Verwandtes auf dieselben Bedürfnisse zurückgeht,
wenn Schablonenaufstellungen, wie sie für Denkmale üblic.h sind, zuweilen auch
für Architekturen, was bei der Pariser Oper in Naturgröße geschah, vorgenommen
werden. Jedesfalls ist die Sache nichts Neues, entspricht vielmehr einer weit zurück-
reichenden Übung. Von den österreichischen Barockbauten des achtzehnten Jahr-
hunderts sind Modelle in Menge durch Urkunden bezeugt und in einigen Fällen

') Einer freundliclien brieflichen Mittheilung des
Plerrn wirkl. gebeimen Oberbaurathes F. Adler darf
ich entnehmen, dass er „in den letzten 50 Jahren
in Berlin eine betrachtliche Anzahl von Baumodellen
entstehen und vergehen sah. Die meisten wurden
in Gips hergestellt, oft in großer Eile und der
Billigkeit halber in schlechtem Materiale. Besser ge-
arbeitete wurden aucb nicht alt, weil es an Platz
gebrach, sie aufzubewahren. In seltenen Fällen hat
man die Modelle wie in der Kenaissance Italiens

aus Holz gefertigt. Außer einigen dieser Gattung —
Scliinkels Schauspielhaus und Stülers erster Dom-
entwurf (allchristliche fünfschiffige Säulenbasilica) —
sind eine Anzahl Gipsmodelle nocli vorlianden wie
zwei solclie zum Dome (Stülers zweiter Entwurf und
Raschdorffs der Ausführung zum Grunde gelegter
Entwurf), ferner Knoblauchs Synagoge, Waesemanns
Rathhausthurm, meine Thomaskirche, mehrere Reichs-
postgebäude, endlich nicht zu vergessen Wallots
Reichstagshaus“ u. s. w.
 
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