Partien des Denkmals vielfach beschädigt, die
meisten Statuen sind ohne Kopf.
Abb. 8 auf Tafel XXXII zeigt uns die mittlere
Partie von der Ostseite derselben Ehrenpforte
Nr. I. Am obersten Balken sehen wir in Wolken
einen Reiter, vor ihm eine Figur mit Fähnchen,
den Weg zeigend, hinter ihm eine ähnliche Figur;
eine mythische Figur links winkt ihn heran. Die
Erklärung ist leicht. Der Vater des Fan schu t’ä,
Fan fing bi war zweiter Heerführer in Kuang si
und starb als Dau t’ä in Kiang si. Hier zieht seine
Seele zum Himmel. Ein sien jen, mythisches
Wesen, winkt ihm zu, ein anderer zeigt ihm den
Weg und trägt das Fähnlein yin huin fan, das
seelenführende Fähnlein, das bei Begräbnissen
vorangetragen wird und aus Seide oder Papier
gemacht ist. Ein anderer sien jen folgt ihm.
Die schöne Gruppe in der Mitte zeigt uns den
Schon sing, den vergötterten Stern aus dem
großen Bären, der langes Leben verleiht. Die
mythische Götterfigur reitet auf einem sien ho,
Himmelskranich, umgeben von drei dienenden
Geistern. Rechts und links je acht Figuren in
Buddhagestalten, es sind die bekannten ba sien,
die oberen und unteren acht sien oder Mythen-
heroen. Links sehen wir sie musizieren,
rechts sehen wir zwei auf Löwen reiten. Die
Gruppe bedeutet also: schang hin ba sien t’ching
schon „die oberen und unteren acht Mythen-
heroen wünschen langes Leben“1. Unter dieser
Gruppe ist die Spruchtafel: „ Der Vater Fan fing
bi, Präfekt von Hu kuang; Han yang fu, früher
Sekretär im Finanzministerium und Zensor in
Sehen si; und der Sohn Fan schu fä, Haus-
minister.“
Der untere Querbalken zeigt zwei Phönixe
(fnng hnang) verschlungen in Gewinden von
Päonien (mn dan), ein charakteristisches Bild in
der chinesischen Kunst. Fnng tschnan mn dan,
d. h. der Phönix verschlingt sich in den Päonien,
ist ein Glücksomen. Der Phönix erscheint, wenn
das Land in Glück und Frieden lebt. Die Päonien
ziehen den Phönix an, bringen Glück.
Die vier Titelcharaktere hoch oben am Denk-
mal besagen Ja ze t’nng fschau, „Vater und Sohn
waren beide in Staatsdiensten“. An höchster Stelle
1 Bei dieser Gruppe ist das sonst vorherrschende Relief
zu vollen Rundbildern ausgewachsen.
Die Ehrenpforten in China.
prangt das kaiserliche Diplom, darunter Lu wang
fi, Text vom König von Lu.
Die Jahreszahl T’schung dschöng sehe nien,
im 10. Jahre des Kaisers T’schung dschöng, anno
1637, ist deutlich zu lesen.
An den beiden Seitenflügeln sieht man noch
phantastische Drachen, mythische Figuren auf
Wolken, im Hintergrund Tempel, ferner Löwen-
reiter und Löwen in allen möglichen Stellungen.
Abb. 6 auf Tafel XXXII zeigt uns einen der
Löwenreiter auf den Strebepfeilern an der Ehren-
pforte Nr. I, Ostseite. Am Sockel sehen wir
noch verschiedene Skulpturen. An den Balken
flächen Blattwerk und Weinreben. Die Figuren-
sind leider zum Teil beschädigt, die Köpfe viel-
fach abgebrochen.
c) Der zweite P'ä fang der Familie Fan
in Jen tschou fu.
Der in Abb. 4 wiedergegebenen Ehrenpforte I
steht eine zweite gegenüber. Abb. 2 auf Tafel
XXXII zeigt die Westseite dieser östlichen Ehren-
pforte II der Familie Fan in Jen tschou fu. Wir
sehen oben die Titelinschrift zu suin zin sehe,
d. i. „Großvater und Enkel waren Akademiker“.
Der Großvater hieß Fan sehen, der Enkel ist
Fan schu fä. Unter der Spruchtafel sehen
wir eine Person auf Meereswogen. In der Mitte
eine Gruppe mythischer Figuren, ähnlich denen
auf Abb. 5, Tafel XXXII. Rechts ein zwei-
stöckiges Gebäude. Auf dem zweiten Stock
eine am Tisch sitzende Person. Links oben ist
die Szene eines Ahnenopfers dargestellt.
Die untere Inschrift gibt die Titel der beiden
Großmandarine an: „Akademiker Fan sehen, Präsi-
dent des Gesandteninstituts, und dessen Enkel
Fan schu fä.“
Unten sehen wir die zwei Drachenfiguren
nach der Spinne haschen. Zu beiden Seiten
an den senkrechten Säulen sind noch Detail-
bilder zu sehen. Unter der Tafel des kaiser-
lichen Diploms sind zwei große Phönixe
am Querbalken angebracht. Die Seitenflügel
zeigen t' schi lin (Einhorn)-Figuren. Darüber
sieht man am nördlichen Flügel eine Wohnung,
in der ein Herr am Tische sitzt, zwei Diener
zur Seite, draußen kommen von rechts und links
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meisten Statuen sind ohne Kopf.
Abb. 8 auf Tafel XXXII zeigt uns die mittlere
Partie von der Ostseite derselben Ehrenpforte
Nr. I. Am obersten Balken sehen wir in Wolken
einen Reiter, vor ihm eine Figur mit Fähnchen,
den Weg zeigend, hinter ihm eine ähnliche Figur;
eine mythische Figur links winkt ihn heran. Die
Erklärung ist leicht. Der Vater des Fan schu t’ä,
Fan fing bi war zweiter Heerführer in Kuang si
und starb als Dau t’ä in Kiang si. Hier zieht seine
Seele zum Himmel. Ein sien jen, mythisches
Wesen, winkt ihm zu, ein anderer zeigt ihm den
Weg und trägt das Fähnlein yin huin fan, das
seelenführende Fähnlein, das bei Begräbnissen
vorangetragen wird und aus Seide oder Papier
gemacht ist. Ein anderer sien jen folgt ihm.
Die schöne Gruppe in der Mitte zeigt uns den
Schon sing, den vergötterten Stern aus dem
großen Bären, der langes Leben verleiht. Die
mythische Götterfigur reitet auf einem sien ho,
Himmelskranich, umgeben von drei dienenden
Geistern. Rechts und links je acht Figuren in
Buddhagestalten, es sind die bekannten ba sien,
die oberen und unteren acht sien oder Mythen-
heroen. Links sehen wir sie musizieren,
rechts sehen wir zwei auf Löwen reiten. Die
Gruppe bedeutet also: schang hin ba sien t’ching
schon „die oberen und unteren acht Mythen-
heroen wünschen langes Leben“1. Unter dieser
Gruppe ist die Spruchtafel: „ Der Vater Fan fing
bi, Präfekt von Hu kuang; Han yang fu, früher
Sekretär im Finanzministerium und Zensor in
Sehen si; und der Sohn Fan schu fä, Haus-
minister.“
Der untere Querbalken zeigt zwei Phönixe
(fnng hnang) verschlungen in Gewinden von
Päonien (mn dan), ein charakteristisches Bild in
der chinesischen Kunst. Fnng tschnan mn dan,
d. h. der Phönix verschlingt sich in den Päonien,
ist ein Glücksomen. Der Phönix erscheint, wenn
das Land in Glück und Frieden lebt. Die Päonien
ziehen den Phönix an, bringen Glück.
Die vier Titelcharaktere hoch oben am Denk-
mal besagen Ja ze t’nng fschau, „Vater und Sohn
waren beide in Staatsdiensten“. An höchster Stelle
1 Bei dieser Gruppe ist das sonst vorherrschende Relief
zu vollen Rundbildern ausgewachsen.
Die Ehrenpforten in China.
prangt das kaiserliche Diplom, darunter Lu wang
fi, Text vom König von Lu.
Die Jahreszahl T’schung dschöng sehe nien,
im 10. Jahre des Kaisers T’schung dschöng, anno
1637, ist deutlich zu lesen.
An den beiden Seitenflügeln sieht man noch
phantastische Drachen, mythische Figuren auf
Wolken, im Hintergrund Tempel, ferner Löwen-
reiter und Löwen in allen möglichen Stellungen.
Abb. 6 auf Tafel XXXII zeigt uns einen der
Löwenreiter auf den Strebepfeilern an der Ehren-
pforte Nr. I, Ostseite. Am Sockel sehen wir
noch verschiedene Skulpturen. An den Balken
flächen Blattwerk und Weinreben. Die Figuren-
sind leider zum Teil beschädigt, die Köpfe viel-
fach abgebrochen.
c) Der zweite P'ä fang der Familie Fan
in Jen tschou fu.
Der in Abb. 4 wiedergegebenen Ehrenpforte I
steht eine zweite gegenüber. Abb. 2 auf Tafel
XXXII zeigt die Westseite dieser östlichen Ehren-
pforte II der Familie Fan in Jen tschou fu. Wir
sehen oben die Titelinschrift zu suin zin sehe,
d. i. „Großvater und Enkel waren Akademiker“.
Der Großvater hieß Fan sehen, der Enkel ist
Fan schu fä. Unter der Spruchtafel sehen
wir eine Person auf Meereswogen. In der Mitte
eine Gruppe mythischer Figuren, ähnlich denen
auf Abb. 5, Tafel XXXII. Rechts ein zwei-
stöckiges Gebäude. Auf dem zweiten Stock
eine am Tisch sitzende Person. Links oben ist
die Szene eines Ahnenopfers dargestellt.
Die untere Inschrift gibt die Titel der beiden
Großmandarine an: „Akademiker Fan sehen, Präsi-
dent des Gesandteninstituts, und dessen Enkel
Fan schu fä.“
Unten sehen wir die zwei Drachenfiguren
nach der Spinne haschen. Zu beiden Seiten
an den senkrechten Säulen sind noch Detail-
bilder zu sehen. Unter der Tafel des kaiser-
lichen Diploms sind zwei große Phönixe
am Querbalken angebracht. Die Seitenflügel
zeigen t' schi lin (Einhorn)-Figuren. Darüber
sieht man am nördlichen Flügel eine Wohnung,
in der ein Herr am Tische sitzt, zwei Diener
zur Seite, draußen kommen von rechts und links
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