Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Grothe, Hugo [Bearb.]
Orientalisches Archiv: illustrierte Zeitschrift für Kunst, Kulturgeschichte u. Völkerkunde der Länder des Ostens — 1.1910/​1911

DOI Artikel:
Saracenic Glass.
DOI Artikel:
Volpert, P. A.: Die Ehrenpforten in China. [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69602#0274

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Ehrenpforten in China.

The fayence of Rhages, both polychromatic
and lustred, has made us thoroughly familiär
with the feasting and hunting nobles, and cour-
sing beasts — the latter, indeed, taking us far
back to the Sino-Turkish designs of the Chou
and Han Dynasty of China. In fact, Chinese
designs creep in even upon Mossul work, as
we see in a lamp made for al-Nasir, in which
figured medallions against a rieh sarmentous
ground, are reserved against the wellknown T-
pattern of China. From these facts we would
Claim the possibility of a Persian or Meso-
potamian provenance for the richly gilded and
delicately ornamented type exemplified in Figure I
(Plate XXXVII.)
The other type or types, for there is more
than one, are as we have said, far different
from this Perso-Mesopotamian type, both in

design and color. The truth of this is seen
at once by comparing Figure I with the various
mosque lamps illustrated in Plate XXXVIII.
Here enamelled colors predominate; the design,
whether floral or calligraphic, is on a larger and
coarser scale; detail is so conventionalized that
the floral bands have here deteriorated into mere
spirals or hooks. We do not attempt to assign
this type to any one of the many sections of
the Near East in which historical records state
that glass was manufactured, but we do wish
to enter a protest against the dismissal of Egypt
from all consideration. Her skill in every other
branch of the arts, stimulated by the constant
influx of foreign craftsmen, should certainly have
made it possible for her to have produced, in
Company with Damascus, Aleppo and Trak, those
“Kandil Kalauni”, whose beauty today so charms us.

Die Ehrenpforten in China.
Von P. A. Volpert S. V. D. in Jen tschou fu (Schantung).

Mit 11 Abbildungen im Text und auf 2 Tafeln (XXXIX—XL).

4. Entstehungsgeschichte der Ehren pforten.

a) Ehrenzeichen der ältesten Zeit.
3^®chön im hohen Altertum war es Sitte
qKSJ bei den Chinesen, heroische Tugenden
durch öffentliche Ehrungen auszuzeichnen.
Wir finden Beispiele hiervon im Schu king, der
ältesten chinesischen Geschichtsquelle. Kaiser U,
der Begründer der großen Dynastie D’schou, der
1134—1115 v. Chr. regierte, befahl nach Be-
siegung des vorhergehenden Tyrannen Dschou
sin, dem Fürsten von Bi, die Eingekerkerten unter
dem Volke zu befreien und öffentliche Ehren-
zeichen anzubringen an dem Torbogen des
Fleckens Schang yung. Einige Jahrzehnte später
gibt der dritte Herrscher der Dynastie Dschou,
Käng wang (1078—1052) seinem Minister Bi den
Auftrag: „Väterlicher Beschützer, ich beauftrage
dich heute mit dem Amte des Dschou kung (des

berühmten Staatsmannes und Bruders des Dy-
nastiegründers U wang), geh hin und zeichne
aus die Tugendhaften, scheide sie aus von den
Schlechten und bringe Ehrenzeichen an ihren
Wohnungen und Weilern an, erhebe die Braven
und entferne die Taugenichtse, errichte damit ein
vorbildliches Beispiel guter Sitten!“
Im Text des Schu king werden die öffent-
lichen Auszeichnungen mit denselben Schrift-
zeichen ausgedrückt, welche heute noch dafür
gebräuchlich sind, nämlich biau „äußerliches Ab-
zeichen“, „Vorbild“, „Inschrift“, „Denkmal“ und
zing, das eigentlich „Signalflagge“ heißt, hier
aber die Anbringung eines öffentlichen Ehren-
zeichens an Haustüren oder Torbogen bedeutet.
Vielleicht wurden in der ältesten Zeit ein Paar
Fahnen an der Tür des Geehrten aufgepflanzt.
Noch jetzt ist es Sitte, daß Inhabern hoher Ge-
lehrten - Grade zwei riesige Signalstangen mit

190
 
Annotationen