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Galerie Flechtheim [Contr.]
Der Querschnitt — 1.1921

DOI issue:
Heft 6
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Ist der Boxsport roh?
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https://doi.org/10.11588/diglit.62259#0263

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ist zu roh-zu schmerz-
haft“. Da haben wir das
Vorurteil. Dann sagt ihm
nur ruhig, dass es mit dem
Herzklopfen eine andere
Bewandtnis habe.
Es ist derMann, der
sich in seiner Brust
regte. —
Es ist die Freude an
echtem, wahren Männer-
sport. Diese Regung, dies
edle Gefühl der Mannbar-
keit zu unterdrücken, ist
ein Verbrechen an sich
selbst Männern mitWeiber-
herzen ist dieses Gefühl
fremd, denen drückt beim
Boxkampf das Angstgefühl
die Kehle zu.
Ja, roh und schmerzhaft.
Glauben sie denn, diese
„Männer im Ring“ würden
Tag für Tag die Hand-
schuhe anziehen, um sich

gegenseitig möglichst viele Schmerzen zuzufügen? O nein ! Wohl bildet
das Boxen eine grosse körperliche wie geistige Anstrengung. Aber
Schmerzen? Nein! Die geistige Anstrengung ist so gross, die Nerven
sind so angespannt, dass dieselben bei Treffern das Schmerzgelühl
garnicht auf kommen lassen. Das ist das Geheimnis des Boxens. Wer
das nicht glaubt, und wer den Boxsport kennen lernen möchte, der
gehe zum Training. Ihm wird ein Licht aufgehen. Endlich wird er
das Unbegreifliche verstehen lernen, warum man am Boxsport so sehr
hängt, dass man ihn nicht missen möchte. Es weitet sich das Herz
— — — Männersport — —■ — Boxsport!!!
So wird durch den Boxsport der junge Mann zu einem gesunden,
gekräftigten und harten Menschen erzogen, der jeder Lage im Leben
gewachsen ist.
Wehe dem Rowdy, der mit solch’ einem echten Mann anbindet,
- kein zweites Mal wird er solches wagen! F. O.
(Aus ,,Der Faustkämpfer“)
 
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