Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Repertorium für Kunstwissenschaft — 4.1881

DOI Heft:
Litteraturbericht
DOI Heft:
Verzeichniss der wichtigeren Besprechungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.62025#0301

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Litteraturbericht,

223

Kreuz mit. Maria und Johannes darum herstehend und ausgedehnter Land-
schaft im Hintergrund; jetzt Nr. 46 und nicht mehr Nr. 28 (unter Mantegna’s
Namen). Endlich (bei Lermolieff nicht aufgeführt) eine grossartige Darstellung
der Verklärung Christi mit den schlafenden Jüngern; im Catalog Nr. 14 da-
selbst aufgeführt als »Tavola ritenuta del Mantegna«. Das hier angebrachte,
in der Art des Antonello da Messina brüchige, aufgeschlagene Cartellino trägt
die Uncialinschrift: Miseremini mei saltem vos amici miei. Lermolieff betont
gelegentlich, es gäbe keine mit einem Cartelino versehene Gemälde Mantegna’s.
Die geistvollen Gombinationen über die Geschichte des Reiterdenkmales
für Francesco Sforza, welche den Entwurf im münchener Handzeichnungs-
cabinet erklären und denselben für Pollajuolo in Anspruch nehmen, erscheinen
so einleuchtend, dass die Entscheidung der schwebenden Streitfrage wohl all-
gemein als hiermit nahegelegt anerkannt werden dürfte. Dagegen mag es
noch eine offene Frage bleiben, ob die Röthelzeichnung in Windsor, welche
dem Modell Verrocchio’s zum Colleonidenkmal so nahesteht (vergl. S. 109),
wirklich dem Monument des Sforza gelte. Es dürfte noch wenig bekannt
sein, dass Leonardo da Vinci in Mailand nicht nur für den Herzog Sforza,
sondern auch für den Marschall Gian Giacomo Trivulzi »il Magno« ein Reiter-
standbild entwarf, über dessen Details die Aufzeichnungen des Meisters uns
sehr genau orientiren.
Als sinnstörender Druckfehler sei noch erwähnt, dass in der Bemerkung
Seite 45: »Venezianisch ist auch das schöne Bildniss eines Mannes in
schwarzer Kleidung, einst fälschlich Pietro Aretino genannt« (Nr. 467 der
münchener Pinakothek), womit die Authenticität dieses Tizianischen Werkes
in Frage gestellt zu sein scheint, für »venezianisch« offenbar »vortrefflich« zu
lesen ist.
Paris, im Nov. 1880. Jean Paul Richter.

Verzeichniss der wichtigeren Besprechungen.

Album des aquafortistes Anversois. (Journ.
d. B. Arts 22.)
Begule^ Lucien. Monographie de la ca-
thedrale de Lyon. (Marsy: Rev. de
l’art ehret. XXX.)
Bender, H. Rom u. römisches Leben im
Alterthum. (Liter. Centralbl. 48.)
— — Rom u. römisches Leben im Alter-
thum. (Augsb. Allg. Zeitg., Beil. 290
u. 291.)
Berndt, Fr. Die Gefässe unseres Hauses.
(Zeitsch. f. Museologie 18.)
Bertdlotti, A. Artisti belgi ed olandesi
a Roma nei secoli XVI e XVII. (Arch.
stör. ita). IV.)
Bildung., H. David d’Angers. (Augsb.
Allg. Zeit, Beil. 324—325.)
IV

Blanc, Cb. L’ceuvre grave de Rembrandt.
(L. Gonse: Gaz. d. B. Arts XI ff.)
Boito, Camillo. Architectura del medio
evo in Italia. (Springer: Zeitsch. f.
bild. K. XVI, 1.)
Bucher, B. Katechismus der Kunst-
geschichte. (Blätter f. Kunstgew. XI.)
Burckhardt. Cicerone. 4. Aufl. (Blätter
f. Kunstgew. 11.')
Burty. Lettres de E. Delacroix. (Pattison:
Academy 436.)
Butsch, A. F. Die Bücherornamentik der
Hoch- u. Spätrenaissance. (Liter. Gen-
tralbl. 45.)
Champier, V. L’annee artistique. (A.Veron:
L’Art 305.)
Chäteau, Th. Technologie du bätiment.
15
 
Annotationen