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Repertorium für Kunstwissenschaft — 4.1881

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Berichte und Mittheilungen aus Sammlungen und Museen, über staatliche Kunstpflege und Restaurationen, neue Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.62025#0531

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Berichte und Mittheilungen aus Sammlungen und Museen,
über staatliche Kunstpflege und Restaurationen,
neue Funde.
Stockholm, im März 1881. National-Museum.
Ein Ausländer wird schwerlich einige Tage in unserer schönen schwe-
dischen Hauptstadt zugebracht haben, ohne das stattliche National-Museum
besucht zu haben, woselbst mit anderen interessanten Sammlungen auch die
dem schwedischen Staate gehörige Gemälde-Galerie verwahrt wird. Den Lesern
des Repertoriums könnte es vielleicht von einigem Interesse sein, einige kurze
historisch statistische Erläuterungen über genannte Galerie hier zu erhalten,
da deren wirklicher Kunstwerth keineswegs ein unbedeutender ist, und da wir,
durch die gründlichen Forschungen ’) eines vormaligen Beamten des National-
Museums, dessen Historie besser kennen, als wohl manche andere grössere
Galerie die ihrige kennt.
Als unser National-Museum 1866 vollendet ward und die dem Staate
gehörende Gemälde-Sammlung im nächsten Jahre dorthin überführt wurde,
zählte dieselbe 1040 Nummern* 2). Die grosse Vermehrung von 300 Nummern
während der letzten vierzehn Jahre besteht hauptsächlich aus Bildern neuerer
nordischer (schwedischer, norwegischer und dänischer) Künstler. König Carl XV.
hatte, da er ohne männlichen Erben starb (f 1872), seine schöne und reiche
Sammlung nordischer Meister durch Testament dem Staate vermacht.
Ausserdem wurden durch die jährliche Staatssubvention von 12,500 Kr.
(ungefähr 14,000 M.) dem National-Museum würdige Arbeiten älterer oder neuerer
Künstler erworben.
Der alte Stamm aber (1040) kam grösstentheils von dem im Anfänge dieses
Jahrhunderts gestifteten Kgl. Museum, unserm ersten Kunstmuseum, das noth-
dürftig im Kgl. Schlosse untergebracht war. Erst nach dem Tode Gustav III.
(1792) wurde dieses Museum geordnet; die Gründung aber war doch das
Verdienst Gustav III., dieses kunstsinnigen und geistreichen Monarchen. Die
D F. Sander, National-Museum. Bidrag till Taflesamlingens historia. I—IV.
Stockholm, 1872—1876.
2) Wir sprechen nur von Oelgemälden und rechnen sie in runder Zahl.
 
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