Carl Burckhardt.
Carl Burckhardt. Weib und Stier. Seitenansicht vom Monumcntalbrunnen
am Badischen Bahnhof in Basel. (Abb. 4.)
klingen der Bewegung. Gegen-
über früheren Darstellungen
hat der Künstler versucht, die
Formen von Pferd und Mensch
nicht in der Bestimmtheit ihrer
Einzelheiten und im Sinne
einer auf Nahbetrachtung ein-
gestellten Formanschauung zu
behandeln, sondern die sie um-
hüllende Atmosphäre gleichsam
mitzumodellieren und Ver-
schiebungen, Vergrößerungen
von Formen, die durch Be-
wegung, durch momentane oder
langsamere Bewegungen starker
oder schwächer entstehen, eben-
falls in der festen Form des
Steins wiederzugebcn. Dies ist
das früheren ähnlichen Dar-
stellungen gegenüber modern
Anmutende an diesem Werk,
und es hängt sicherlich zu-
sammen mit dem Aufnehmen
jener Erkenntnisse, die Rodin
in jener Zeit so siegreich durch
bedeutendes Werk erhalten geblieben, die
polychrome Venusstatue, die durch die große
Ausstellung in Stuttgart vom Jahre 1914
bekannt wurde.
Ein entscheidender Augenblick in seinem
Leben war es, als er in Forte dei Marmi
in der Gegend von Carrara diese Statue
aushauend und daneben am Meere male-
rischen Studien obliegend den Besuch von
Professor Karl Moser erhielt, der ihm die
Plane des im Bau befindlichen Zürcher
Kunstharstes brachte, mit dem Anerbieten,
an einem engeren Wettbewerb für die groß
und umfangreich gedachte plastische Aus-
schmückung dieses Baues sich zu beteiligen.
Die Überzeugung, daß hier eine der reiz-
vollsten und anspornendsten Aufgaben, in
enger Verbindung mit der Architektur, seiner
harre, ließ den jungen Künstler alles andere
beiseite legen.
Der Auftrag ging dahin, um das würfel-
artig gebaute Kunsthaus herum eine Reihe
von 3 Meter breiten und 3 Meter hohen
Metepen in Sandstein auszubauen. In
diesem umfangreichen Werke hat der Künst-
ler versucht, in Anlehnung an antike Vor-
bilder, das alte plastische Thema von Pferd
und Mensch in immer neuer Zusammen-
stellung und Bewegung zu variieren. Und
zwar ist der Zyklus der zehn um drei Seiten
des Kunsthauses hcrumführenden Reliefs so
gedacht, daß vom leichten Auftakt des Auf-
bruchs zum Kampf, des Zusammenreitens,
des Einfangens von Pferden an immer
größere Bewegungskontraste entstehen bis
zu Zusammenstoß, Kampf, Sturz und Aus-
Carl Burckhardt. Weib und Stier. Vorderansicht vom Monumentalbrunncn
am Badischen Bahnhof in Basel. (Abb. 5.)
Carl Burckhardt. Weib und Stier. Seitenansicht vom Monumcntalbrunnen
am Badischen Bahnhof in Basel. (Abb. 4.)
klingen der Bewegung. Gegen-
über früheren Darstellungen
hat der Künstler versucht, die
Formen von Pferd und Mensch
nicht in der Bestimmtheit ihrer
Einzelheiten und im Sinne
einer auf Nahbetrachtung ein-
gestellten Formanschauung zu
behandeln, sondern die sie um-
hüllende Atmosphäre gleichsam
mitzumodellieren und Ver-
schiebungen, Vergrößerungen
von Formen, die durch Be-
wegung, durch momentane oder
langsamere Bewegungen starker
oder schwächer entstehen, eben-
falls in der festen Form des
Steins wiederzugebcn. Dies ist
das früheren ähnlichen Dar-
stellungen gegenüber modern
Anmutende an diesem Werk,
und es hängt sicherlich zu-
sammen mit dem Aufnehmen
jener Erkenntnisse, die Rodin
in jener Zeit so siegreich durch
bedeutendes Werk erhalten geblieben, die
polychrome Venusstatue, die durch die große
Ausstellung in Stuttgart vom Jahre 1914
bekannt wurde.
Ein entscheidender Augenblick in seinem
Leben war es, als er in Forte dei Marmi
in der Gegend von Carrara diese Statue
aushauend und daneben am Meere male-
rischen Studien obliegend den Besuch von
Professor Karl Moser erhielt, der ihm die
Plane des im Bau befindlichen Zürcher
Kunstharstes brachte, mit dem Anerbieten,
an einem engeren Wettbewerb für die groß
und umfangreich gedachte plastische Aus-
schmückung dieses Baues sich zu beteiligen.
Die Überzeugung, daß hier eine der reiz-
vollsten und anspornendsten Aufgaben, in
enger Verbindung mit der Architektur, seiner
harre, ließ den jungen Künstler alles andere
beiseite legen.
Der Auftrag ging dahin, um das würfel-
artig gebaute Kunsthaus herum eine Reihe
von 3 Meter breiten und 3 Meter hohen
Metepen in Sandstein auszubauen. In
diesem umfangreichen Werke hat der Künst-
ler versucht, in Anlehnung an antike Vor-
bilder, das alte plastische Thema von Pferd
und Mensch in immer neuer Zusammen-
stellung und Bewegung zu variieren. Und
zwar ist der Zyklus der zehn um drei Seiten
des Kunsthauses hcrumführenden Reliefs so
gedacht, daß vom leichten Auftakt des Auf-
bruchs zum Kampf, des Zusammenreitens,
des Einfangens von Pferden an immer
größere Bewegungskontraste entstehen bis
zu Zusammenstoß, Kampf, Sturz und Aus-
Carl Burckhardt. Weib und Stier. Vorderansicht vom Monumentalbrunncn
am Badischen Bahnhof in Basel. (Abb. 5.)