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Białostocki, Jan [Gefeierte Pers.]
Rocznik Muzeum Narodowego w Warszawie: In memoriam Jan Białostocki — 35.1991 [erschienen] 1993

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II. Ostatnie prace Jana Białostockiego
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Białostocki, Jan; Michalski, Sergiusz [Hrsg.]: Das Arnolfini-Bildnis als Deutungsgegenstand und als Deutungsansporn
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https://doi.org/10.11588/diglit.19643#0164

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Funktion in einem Bilde des 15. Jahrhunderts. Es ist nicht móglich am Ende dieses der
Deutungsgeschichte eines Meisterwerkes der altniederlandischen Malerei gewidmeten
Vortrags die Diskussion iiber den Begriff der „verhullten Symbolik" aufzunehmen. Das
Problem wird sicher unter den Kunsthistorikern wieder auftauchen. Es scheint aber dass
gerade das Arnolfini-Bild es beweist, dass wenigstens fur die Deutung der Kunst Van Eycks
dieser Begriff doch unentbehrlich bleibt.

Seit dem Moment ais die Arnolfini-Hochzeit auf dem Horizont der kunstgeschichtlichen
Forschung wiederaufgetaucht ist, sind hundert dreissig Jahre verflossen. In dieser Zeitspanne
hat man dem Bilde sehr viele Studien, Analysen und Deutungen gewidmet. Anstatt der
Erzahlung einen Chiromanten sehen wir heute ein kunstvolles, poetisches Werk, in welchem
einer fein gewebten symbolischen Struktur die Form einer eindrucksvollen Wirklichkeit
gegeben wurde, bei dereń Darstellung der Maler meisterlich die neuentwickelte Technik der
Ólmalerei angewandt hat. Der dreifache Entdecker — der Technik, der Naturwirklichkeit
und der Symbolik — hat in diesem Werk eine einmalige Signatur gelassen. Dank der
Forschung, die hundert dreissig Jahre gedauert hat, verstehen wir heute tiefer und besser
dieses Bild eines intimen, imaginaren, ja erfundenen Innenraumes, der so eindrucksvoll
hervorgebracht worden ist, dass Jan van Eyck feststellen konnte, dass er sogar in dem 1434
von ihm selbst dargestellten Raume gewesen ist.

NACHWORT

Der vorliegende Text sollte am 7. Juli 1988 in der Vortragsreihe Beruhmte Biłder in
kontroverser Deutung, die gemeinsam vom Kunsthistorischen Institut der Universitat
Miinchen und der Hypo-Kulturstiftung veranstaltet wurde, vorgetragen werden. Infolge der
Krankheit von Jan Białostocki wurde der Unterzeichnete mit der Verlesung, Redaktion des
Redemanuskriptes und Erstellung eines teilweisen Literaturverzeichnisses beauftragt. Das
letztere umfasst die Veróffentlichungen seit 1932, fur die friiheren im Text erwahnten Quellen
und die Sekundarliteratur sei ausdriicklich auf die Bibliographie bei Martin D a v i e s, Les
Primitifs flamands. III. The National Gallery. II. Anvers, 1954, Nr 47, S. 117ff. (Corpus de la
peinture des anciens Pays-Bas meridionaux au ąuinzieme siecle) verwiesen.

Sergiusz Michalski

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