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Schrader, Hans [Hrsg.]
Die Archaischen Marmorbildwerke der Akropolis (Textband) — Frankfurt a.M.: Klostermann, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.49902#0222
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Lepsius 71 Nr. 37. BrBr. 460. AM. 12, 1887, 266 (Wolters); 337 (Studniczka). JdJ. 2, 1887, 233 Anm. 53
(Winter). Ephim. 1888, 81, Taf. 2 (Sophoulis). Klein, Lieblingsinschr. 27. EA. IV 59. Nach.tr. 450—51;
RM. 22,1907, 213 (Ducati). F - R. II 283 (Hauser); III123 (Buschor). JdJ. 26,1911,184 Abb. 83 (Studniczka).
AM. 37, 1912, 151 (Bieber). Schrader, Ausw. 56 Abb. 60—61. JdJ. 30, 1915, 75 (Six); 187 (Thiersch).
AM. 44, 1919, 108 (v. Lücken). Ausonia 9, 109 (Fornari). Bulle 2 Sp. 456 Abb. 130; Taf. 198. AM. 48, 1923,
180 (Pfuhl). Buschor-Hamann, Olympia, Text 28. Lippold, Kopien 258; XI 34. Hyde, 01. Vic. Mon. 116
Abb. 18. JHS. 44,1924, 249 (Walston). Antike 1,1925, 277 (Zahn). AJA. 30, 1926, 37 Anm. 2 (G.Richter).
Langlotz, B.-Sch. 78 Taf. 39. Schroeder, Sport 78 Taf. 26 1. Bieber, Kleidung 88 Taf. 61, 7. G. Richter,
Anc. sculp. 74, Abb. 169. JdJ. 45, 1930, 216 Anm. 3 (Noack). Rumpf, G.N.4 II 29. Jacobsthal, Mel. Rel. 12
Anm. 1. (= ÖJh. 6, 1903, 7 Anm. 9 (Wolters). Casson, Technique 126 (falsch zitiert als 698). JdJ. 49, 1934,
43 mit Anm. 5 (Langlotz). Payne-Young 45, Taf. 113—115. AM. 60/61, 1935/6, 209f. (Homann-Wedeking).
Zugehörig ist:
Tafel 127
Ohne Nr. Männlicher Unterkörper. Marmor: pentelisch. Höhe 34 cm, Breite 33,5 cm, Breite der pubes
11,9 cm. Fundort unsicher (s. AM. 37, 1912, 152).
Gebrochen in Höhe des Nabels, im Ansatz des r., in der Mitte des 1. Oberschenkels; Glied und Hodensack
sind flach abgespellt; das Glied (2,5 cm breit) war eingesetzt und mit einem Stift (3,3 cm lang) senkrecht von
oben befestigt. Der Unterleib ist breit, kräftig modelliert, vom Nabel führt eine ssache Senkung herab; der
Rand des Nabels ist im Bruch erhalten. Die Muskeln über dem Hüftbeinkamm sind mächtig vorgewölbt, die
Glutäen an ihren Außenseiten stark eingezogen, von großartiger, gespannter Plastik; der r. hängt tiefer
herab. L. Standbein; das Becken energisch schräg gestellt, nach r. gesenkt. Die Pubes ist kräftig plastisch ab-
gesetzt, fein ausrasiert, zu den Seiten lang auslaufend, in der Mitte spitz nach oben. Im Rücken läuft die Ein-
tiefung über dem Rückgrat in einer ssachen, dreieckigen Bettung über der rima aus. Die beiden senkrecht
aufsteigenden kräftigen Rückenstrecker treten heraus; auf dem Darmbeinkamm ist unter dem Bruchrand eine
starke Muskelpartie vorgewölbt, deren Zusammenschiebung durch das Überhängen des Beckens zum r. Spiel-
bein verursacht sein muß. Die Verlagerung war also auch im Rücken nachdrücklich zum Ausdruck gebracht.
Die Zusammengehörigkeit von Kopf und Torso wurde sogleich bei der Aufsindung von Wolters vermutet
(a.O. 266), später von Μ. Bieber (a.O. 151) erhärtet. Der Marmor ist sehr ähnlich, nur verschieden korro-
diert. Die Proportionen lassen eine Verbindung zu; der Kopf hat dann eher klein gewirkt. Am meisten
spricht der Stil für eine Zusammengehörigkeit: die schwere, voluminöse Gesamtanlage, die kraftvolle
Bändigung der Massen im Großen, ihre bald schwerfällig dichte, bald knappe und straffe Formung im Ein-
zelnen. Die Verwandtschaft des Kopfes mit dem Apollon des Westgiebels von Olympia ist von jeher betont
worden (Wolters 266; Studniczka 373). Sie gilt für den schweren Gesamtbau und die Formen des Ober-
gesichtes, Haaranlage, Augen, Nase. Doch lebt in dem Antlitz unseres Kopfes eine differenziertere Kraft, als
in der großen Formel des olympischen Kopfes. Ebenso zeichnet sich der zugeschriebene Torso durch eine
stärkere Gespanntheit und Straffheit vor den Olympiafiguren aus. — Die Frage, ob ein attischer oder ein
peloponnesischer Künstler diese großartige Jünglingsstatue fertigte (Μ. Bieber weist mit Recht darauf
hin, daß der kleine Backenbart für einen Knaben unmöglich ist) wird man zu Gunsten des letzteren ent-
scheiden müssen (Langlotz, B.-Sch. 77ff. JdJ. a. O., Wedeking a. 0. 209f.). Wenn auch die Verwandtschaft
mit der Euthydikos-Kore nicht nur die der gleichen Zeit, wenn die Beziehung zu attischen Vasenbildern (auf
die Payne wieder hinweist (45); vorher Hauser F-R. Text 283; auch Langlotz JdJ. a. O.) evident ist, so läßt
ein Studium des Beckenfragmentes, seines konsequenten, fast gewalttätigen Baues im Sinne einer neuen
Gewichtsverteilung, läßt die kompakte Schwere seiner Formen wie der des Kopfes an einen Künstler der
Argolis denken, der eine Generation vor Polyklet einen Vorklang polykletischer Gestalten schus (490—480).
AM. 12, 1887, 266 (Wolters). AM. 15, 1890, 21 Nr. 7 (Graef). JdJ. 7, 1892, 131 Abb. 3 (Kalkmann). AM.
37, 1912, 151 (Bieber). Langlotz, B.-Sch. 78. AM. 60/1, 1935/6, 210 (Homann-Wedeking). Fehlt bei Payne.
Abb. 188
Inv. 424a. Fragment eines rechten Fußes. Marmor: kristallinisch, graugelb. Höhe 15,3 cm, Länge 11,2 cm,
Breite in den Knöcheln 7,3 cm.

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