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Zeitschrift des Badischen Kunstgewerbevereins zu Karlsruhe — 2.1886

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Schmiedearbeiten in Halle a.S.
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https://doi.org/10.11588/diglit.4353#0188

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Sd^miebe arbeiten in fyalle at 5.

A. P. — 9hir berljäftniSmäfjig wenig Ijat
fid) in §oHe ciu§ ben gtänjenben STagen er-
galten, ol§ eä bte §mtptftnbt be§ @rj&i8rumS
SDtagbeburg uub bic Sfcfibenj be§ pradjtlie»
benbften beutfdjen Surften ber Sftenaiffance, be§
SorbtitolS SBK&tedjt bou 93ranbcnburg, War.
5)a§ Stnbenfeu an jene große Seit ift in ber
Stabt rjöttig berbtafjt wie ber ©tanj irjvcv
Scnfmäter, unb bie Erinnerung au ben mroer*
gteictjticrjen Sdjajj, welchen ber Sarbinat in
feiner SfeblingSfrtfhmg, ber heutigen ©omfirdjc,
5ufaiumengebrad)t (mite, bcwaljrt unS nur bn§
JpaüVfdjc ."peiligtumSbud), uub ber prndjtüoKc
Sobejr juStfdmffcuburg: ber Schafe fetbftift jer-
ftreut, »erfommen, für immer uertorcu.

JJig. 1. ®ittevfpil)c in Solle o

Um 1740.

Sie ©tobt §nttc fclbft Ijat feit ben ®tür*
men ber ^Reformation erft uad) ben greitjeitB«
friegeu 9tuljc gefunben: ber breifjigjäljrige, bie
Sriebcricinnifdjcn uub bie ßrci()eit§=$riege finb
furchtbar über Sadjfen baljuigejogen; "oa%
wenige, ma§ in jenen Reiten gebaut ift, trägt
ben ©jaratter einfacher SRupauten. Um fo
meljr treten bie Söouten ber erjbifdjofüdjen Qeit,
tior altem bie, Wetdje ber Sfarbinal, uicljt immer
mit aUfri großer Sßietät gegen baS SBorljaubenc
aufgeführt Ijat, au§ ben fpäteren troftlofen ©e-
bäuben IjermtS: bie Sirdjen, t>a% Watfymi, Dur
aüem ber fog. alte (SotteSacter. Seit ber
^erftüruug beS alten üeipsiger Soljouni§lirdj-

IjofS fteljt biefc gricbljofSantage einjig bie§-
feitS ber Sllpen ba; uerWanbt ift if;r nin
nädjften ber burd) feine Sage ungteid) fdjönere
alte Scidjcnljof bon ©. ^ßeter ju (Salzburg,
©inen unregelmäßig tiiercd'igcu 5ßla|} umgeben 95
f(ad)c 93ogentmHen, 5ur Stufnafjme ber (fruljer
freifteljenben) Särge um 5 m unter i>aZ Sfiücau
bc§ 93oben§ geführt unb ausgemauert.') ®icfc
Sogen finb fftmttidj burd) ©itter gefdjloffen,
Don benen fein einziges mcljr au§ ber |teit ber
Stntage be§ ©anjeu — äWifdjen 1557 unb 1574
— ftammt. ®ie eifernen ©itter Ijaben fpätcv
Ijöljernen weieljen muffen, nur einzelne wob>
tjabenbc gamitien Imbcit tut norigeu Satjr*
l)uubert bic iljnen geljörenben' Söogen buvd)



gtg. -'. amterftitte i» Solle o. S. Um 1740

Sifengittcr fdjliefjcu laffen. 3" biefen geljürtbag
unter gig. 3 mitgeteilte ©itter. Ser 33ogcn ift
bjerburdj jtoei ^Uaftcrpfctlcr geftiij.it: ber einzige
SBogen, an bem bic§ uorf'ommt, alle übrigen wöl-
ben fid) frei. (£§ fdjcint, bnfj bie Pfeiler erft ge-
Icgcntlidj ber 9iettbergitteruug eingesogen finb;
bie Sd)miebcarbcit trägt "Da% SDatum 1781.
3Kon gewann baburd) eine STf^ür, bie ©eiteu-
gittcr bienen lebiglid; al§ ?lbfd)lüffe. Sie Strbeit
3eigt burd;au§ ben ornamentalen (£()arafter ber
©ifeuarbeiten ber Sarod^cit, einer 3cit, in >oet-
djer bic ©djmicbcfunft auf ^otjer Stufe ftanb.

1) S3er()[. ffieutfdje ütenaiffance. 3Ketfe6utfl unb
.?>aire a. b. ©., Xaf. tl—20.
 
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