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Zeitschrift für christliche Kunst — 9.1896

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Prill, Joseph: Erhaltung und Erweiterung alter Kirchen
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https://doi.org/10.11588/diglit.3831#0021

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19

1896. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 1.

20

langes, 7,40 m breites Rechteck, rühre aus noch
älterer Zeit her, hiergegen spricht aber — ab-
gesehen von anderen Gründen — ebensosehr
der Befund der Umfassungsmauern als auch
die Art des Anschlusses an das Chor. Ich
möchte vielmehr annehmen, das ursprüngliche,
kleiner als jetzt angelegte aber mit dem Chor
gleichzeitige Schilf, sei in nachmittelalterlicher

nicht zu, deshalb wurde letzterer mit seinem
vollen Quadrate (von (i m Seitenlänge) vor
dieselbe gelegt.

Gegenwärtig bedarf die Pfarrgemeinde eines
beinahe doppelt so grofsen Raumes, als ihn
das Schiff der Kirche bietet, und so mufs der
ohnehin nöthige Neubau derselben zugleich
zum Erweiterungsbau werden. Welche Ge-

Fig. 5.

Fig. 4.

Fig. 1.

Zeit zu Grunde gegangen und darauf das jetzige
stil- und schmucklose, schlecht gebaute Lang-
haus an seine Stelle getreten. Im Inneren ist
das Schiff wenig höher als das Chor und mit
einer flachgewölbten Holzdecke aus später Zeit
überdeckt; im Aeufseren sind die Seitenmauern
niedriger wie jene des Chores; die Firsthöhen
beider Bautheile verlaufen in einer Linie.

Im Jahre 1 7(iS wurde von der Pfarrgemeinde
der jetzt noch in gutem Zustande befindliche
Thurm angebaut. Die Beschaffenheit der Schiffs-
mauer liefs eine Benutzung für den Thurm

Fig. 2.

staltung diesem nun bei gebührender Berück-
sichtigung des Vorhandenen zu geben sein
würde, sollen die nebenstehenden Skizzen an-
deuten.

Der Grundrifs (Fig. 1) gibt die zu erhalten-
den Thcile in schwarzer, die neuzuerbauenden
in schraffirter Zeichnung an. Das Chor bleibt
unberührt. Wie bisher, so wird es auch in
Zukunft in seiner schlichten, anspruchslosen
Erscheinung, doch in beredter Sprache den
Pfarrkindern erzählen, dafs an diesem Orte
schon vor siebenhundert Jahren ihre Vorfahren
 
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