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Zeitschrift für christliche Kunst — 9.1896

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Prill, Joseph: Erhaltung und Erweiterung alter Kirchen
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https://doi.org/10.11588/diglit.3831#0025

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189G. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 1.

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lieh und westlich derselben, an der Südseite
führt die öffentliche Strafse vorbei.

Hier drängt sich nun fast mit Gewalt als
einzige nach allen Richtungen befriedigende
Lösung ein Erweiterungsbau nach Norden hin
auf, welcher die alte Kirche möglichst unver-
sehrt bestehen läfst und sich dem alten Thurme
anschliefst. Baurath Blanke in Köln hat das
Verdienst, schon vor mehreren Jahren auf eine
derartige Lösung hingewiesen und sie in einer
Skizze verkörpert zu haben. Von demselben
Grundgedanken geht der in den Abbildungen
Fig. 7 bis 11 wiedergegebene Vorschlag aus. Um
ihn auszuführen, müfste man allerdings den

Fig. 10.

auf dieser Seite stehenden Rest der alten Ring-
mauer entfernen. Die dagegen geltend gemach-
ten Bedenken werden wohl kaum auf die Dauer
aufrecht zu erhalten sein. Diese Ueberreste
haben nicht Werth genug, dafs man ihretwegen
die Kirchenerweiteruns; unmöglich machen
dürfte. Den nahe der jetzigen Strafse gelegenen
Festungsthurm aber könnte man recht wohl
nebst einem kurzen Stück der Mauer als ein
Denkmal längst vergangener Zeit erhalten und
in angemessener Weise wiederherstellen.

Der Entwurf selbst bedarf nur weniger Worte
der Erklärung. Das nördliche Seitenschiff der
jetzigen Kirche, welches mit geradem Schlufs
an die Sakristei stöfst und architektonisch der
wenigst werthvolle Theil des Gebäudes ist, wird
abgerissen, und unmittelbar an das Mittel-
schiff schliefst sich die neue geräumige Hallen-
kirche derart an, dafs ihre Mittelachse auf
den in Fig. 9 zwischen den beiden Portalen
stehenden Strebepfeiler trifft. Durch die alten
Arkaden öffnet sich die jetzige Kirche frei
 
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