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Zeitschrift für christliche Kunst — 9.1896

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Justi, Carl: Die Kathedrale von Granada und ihr Baumeister, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.3831#0124

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197

1890. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr.

198

Plastiker nöthig. Wie glücklich war man nun,
den einzig passenden Mann in Siloe zu finden.
Er war der Sohn eines Bildhauers; der Kon-
trakt für die Prachttreppe in Burgos nannte ihn
noch Imaginario. Diese Arbeit mufste ihn für
eine Reihe von Jahren an die Stadt fesseln.

erste Jahrzehnt des Jahrhunderts zurückreicht.
Für das Verständnifs der jetzigen Kirche ist es
von Bedeutung, dafs ihr Grundgedanke aus den
Tagen der noch herrschenden Gothik stammt,
dafs ihre Idee im Kopf eines Gothikers ent-
sprungen war.

Abbild. 1. Die goldene 'treppe in der Kathedrale von Burgos.

Anfänge der Kathedrale.
Die bisherige Annahme, dafs Siloe's Be-
rufung zum Maestro mayor der Kathedrale im
Jahre 1529 auch den Anfang ihrer Baugeschichte
bezeichne, hat sich neuerdings immer deutlicher
als ungenau herausgestellt. Man weifs jetzt,
dafs der Beschlufs eines grofsen Neubaues,
der Entwurf von Plänen dafür, schon in das

Zwei hier einschlagende Nachrichten waren
sogar längst gedruckt, aber nicht beachtet
worden. Der venezianische Gesandte bei
Kaiser Karl V. während dessen Residenz in
Granada, Andrea Navagero, hatte in dem Reise-
bericht, den er brieflich an seinen Bruder
richtete, bereits am 31. Mai 152(5 von einer
im Bau begriffenen Hatiptkirche gesprochen.
 
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