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1911. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 2.
40
lieh erleichtern können (vgl. Abb. 4 u. 5).
Bei der Wahl der Baustoffe und bei ihrer
Formgebung wurde daher aus wirtschaftlichen
wie aus künstlerischen Gründen die boden-
ständige Bauweise verwertet, welche sich der
heimischen Scholle wie dem vorherrschenden
Klima des Sauerlandes treulich anzupassen
vermochte, und welche erfreulicherweise in dörf-
Geläutes bestimmte Dachreiter geschiefert.
Die in einfachen Grundformen gehaltene Bau-
gruppe wird im einzelnen belebt durch die
mannigfaltigen Tinten der verwendeten Grau-
wacke sowie durch kräftige Färbung sichtbarer
Holzflächen an Riegelwerk, Fenster, Läden
und Türen. Die schlichte Giebelfläche des
Chores trägt als einzigen Schmuck das ge-
Abb. 3. Grundriß in Emporhöhe.
liehen Bezirken noch immer in Übung ge-
blieben. So kam zur Anwendung: das male-
rische Bruchsteinwerk aus dem in nächster
Nähe anstehenden Devonschiefer, das frei
sichtbare Fachwerk mit entschiedener Holz-
färbung, der Wetterschutz an Wand- und
Giebelflächen durch Schieferung oder Holz-
schalung mit Deckleisten, das übliche Pfannen-
dach mit geschiefertem Ort und First; ent-
sprechend wurde auch der zur Aufnahme des
schnitzte und bemalte Bildnis des gekreuzigten
Heilandes (vgl. Abb. 4).
Der Innenraum der Kirche zeigt bei ein-
fachster Durchbildung eine rhythmische
Teilung durch schwach vorspringende Wand-
pfeiler und entsprechende sichtbare Dach-
binder, zwischen denen eine flach gewölbte
Holzdecke sich spannt. Das Kreuzgewölbe
des Chores ist mit einfachen Rippen einge-
faßt, die auf Gesimsstücken in Kämpferhöhe
1911. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 2.
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lieh erleichtern können (vgl. Abb. 4 u. 5).
Bei der Wahl der Baustoffe und bei ihrer
Formgebung wurde daher aus wirtschaftlichen
wie aus künstlerischen Gründen die boden-
ständige Bauweise verwertet, welche sich der
heimischen Scholle wie dem vorherrschenden
Klima des Sauerlandes treulich anzupassen
vermochte, und welche erfreulicherweise in dörf-
Geläutes bestimmte Dachreiter geschiefert.
Die in einfachen Grundformen gehaltene Bau-
gruppe wird im einzelnen belebt durch die
mannigfaltigen Tinten der verwendeten Grau-
wacke sowie durch kräftige Färbung sichtbarer
Holzflächen an Riegelwerk, Fenster, Läden
und Türen. Die schlichte Giebelfläche des
Chores trägt als einzigen Schmuck das ge-
Abb. 3. Grundriß in Emporhöhe.
liehen Bezirken noch immer in Übung ge-
blieben. So kam zur Anwendung: das male-
rische Bruchsteinwerk aus dem in nächster
Nähe anstehenden Devonschiefer, das frei
sichtbare Fachwerk mit entschiedener Holz-
färbung, der Wetterschutz an Wand- und
Giebelflächen durch Schieferung oder Holz-
schalung mit Deckleisten, das übliche Pfannen-
dach mit geschiefertem Ort und First; ent-
sprechend wurde auch der zur Aufnahme des
schnitzte und bemalte Bildnis des gekreuzigten
Heilandes (vgl. Abb. 4).
Der Innenraum der Kirche zeigt bei ein-
fachster Durchbildung eine rhythmische
Teilung durch schwach vorspringende Wand-
pfeiler und entsprechende sichtbare Dach-
binder, zwischen denen eine flach gewölbte
Holzdecke sich spannt. Das Kreuzgewölbe
des Chores ist mit einfachen Rippen einge-
faßt, die auf Gesimsstücken in Kämpferhöhe