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Zeitschrift für christliche Kunst — 24.1911

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Witte, Fritz: Kunsthistorische Notizen aus den Ausgaben- und Einnahmenregistern der Domfabrik zu Osnabrück 1415-1550
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4275#0215

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383

1911. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 12.

384

Eine Zusammenstellung ergibt folgende Meisternamen:

Maler

J»hr

Ludolph ....

1415

Johann ....

1457



1475

Bernard ....

i486

Dame ....

1503

Alhard Schütten

1507

Wilhelm ....

1509



1530

Hermann

1530

Heinrich v. Münster

1541

Gerh. Gauss . .

1549

Bildhauer

Jahr

Thomas Beldensnyder j 1475

Hermann „ |1523

Joh. Bunekemann ^ [1539

von Münster. . f 1543

Goldschmiede

Jahr

Glasmaler Jahr

Joh. Dahlhoff . .

1452
1457
1458

Nicolaus ....
Georg v. Münster

1415
1457
1482

Goldschmiede

Jahr

Glasmaler

Jahr

Engelbert

1476

Gerhard ....

1514



1486



1523





Heinrich van
Stoveren alias /
Blotevogel J

1521



1513

1530



1532

1539



1537



1543

Heinrich ....

1509

Otto van Stoveren





1520

alias Blotevogel

1521

Herrn. Funcken

1528
1529
1531









Sticker etc.



Georg.....

1536

Bernard ....

1443

Heinr. Missing .

15491 Kunneken Elberting

1457





Joh. de Rist

1457







1481
1503





Everhard Clivis (von







Cleve?).....

1523

Bücherschau.

H. Schweitzer. Die Skulpturensammlung
im städtischen Suermondt-Museum zu
Aachen. Textband 1910. Aachen (A. Creutzer
vorm. Lempertz).
Die beiden prächtigen Tafelbände Schweitzers mit
dem vorzüglichen Abbildungsmaterial wurden seinerzeit
vom Herausgeber eingehend als eine Glanzpublikation
an dieser Stelle gewürdigt. Der Schwierigkeiten sind
viele, die sich einer Sichtung, einer Gruppierung unter
lokalen und chronologischen Gesichtspunkten der
Plastiken in unseren Sammlungen in den Weg werfen,
zumal wenn man den Beweis des "Vergleiches mit ge-
nügend festgelegten Stücken antreten will. Im wesent-
lichen ist es die Sammlung Moest (Köln), die den
Grundstock des Skulpturenkabinettcs des Suermondt-
Museums bildet, reich an rheinisch-westfälischer wie
süddeutscher Kunst. Ich bin sicher, wenn der Sammler
seinen Objekten den Stempel der Herkunft regelmäßig
mitgegeben hätte, mancherlei würde sich verschieben,
und es wäre der lokalen Placierung eine bemerkens-
werte, sichere Grundlage gegeben. Nur ganz selten
findet sich die Herkunft verzeichnet. Das mußte
Schweitzer die Arbeit bedenklich erschweren, seine Be-
stimmungen von vornherein etwas wackelig machen, das
macht die Unebenheiten und Unsicherheiten seines
Textbandes zumeist auch entschuldbar. Daß subjek-
tives Empfinden nicht zuletzt mitspricht, schwächt in
vielen Fällen auch eine von unserer Seite kommende
< »pposition ab. — Das vorweg.

Bei der Verschiedenartigkeit des Materiales hat
Schweitzer den meines Erachtens hier einzig gang-
baren Weg eingeschlagen, die Objekte nach Ort und
Zeit zusammenzutun: Niedenhcin, Westfalen, Viani-
land usf. Zu den Einzelheiten, aus denen wir in
erster Linie die herausheben wollen, die den Westen
angehen, Rheinland, Westfalen und die niederdeutsch
sprechenden Nachbarländer:

Die thronende Madonna (b) auf Taf. II würde als
kölnische Figur ganz isoliert stehen, ihr Typus sowie
der des Kindes ist den kölnischen Bildhauern fremd.
Ist nicht auch die Naturbeobachtung, die sich im
Kopf der Madonna kundgibt, die Rundung sowie die
— sagen wir zahme Haltung des Christusknaben einer
späteren Zeit zuzuschreiben ? Die Madonna (a) mit der
behäbigen, matronenhaften Breite, dem ausgeprägten
Horizontalismus und der weichen Gewandbehandlung
erreicht sicherlich auch schon das Jahr 1400. Taf. 111
Madonna (a) gehört der zweiten Hälfte, wenn nicht
wahrscheinlicher dem ausgehenden XIV. Jahrh. an,
bei (b) drängt das völlig nackte Kind ebenfalls auf eine
nicht unwesentlich spätere Datierung, ist doch das
nackte Kind hier sowieso wohl für die Gotik eines
der frühesten Beispiele. Die jugendliche Heilige auf
Tafel IV (c) geht im Kopftyp ganz und gar überein
mit der Madonna (a) auf Taf. III und wird trotzdem
um f>0 Jahre später angesetzt. Wie gesagt:, ist die
Mitte zu ziehen, wie die Heilige auf Taf. IV erweist
die in engem Anschluß an die Heiligen auf dem
Denkmal an der Ulrepforte (Köln) entstanden ist.
Taf. VI (c) „Maria Magdalena" würde ich für den
unteren Niederrhein (Emmerich?) und die Mitte des
XV. Jahrh. festlegen, falls sie nicht als mindestens stark
überarbeitet dem XIX. Jahrh. angehört. — Bei Beur-
teilung und Zuweisung des Schnitzaltares auf Tal. V 111
bis XI bringt Schweitzer zwei Abbildungen im Text
aus Kaikar von Predellengruppen des „Jan van Hal-
dern". Bereits Wolff (Nikolai-Pfarrkirche 1880, S. 54)
fiel die Verschiedenheit der Qualität der drei Gruppen
auf. Unglücklicherweise greift der Verfasser gerade
zwei von verschiedener Hand heraus und teilt
sie beide dem Jan van Haklern zu. Die als „kal-
karisch" benannten zwei Figuren auf Taf. XVII hat
H. Reiners seinerzeit in dieser Zeilschrift (1911, 11. 3)
dem von ihm getauften „Meister von Siersdorf" zu-
 
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