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Zeitschrift für christliche Kunst — 24.1911

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Georg, Johann: Tabernakel in einigen griechischen Kirchen Palästinas und Syriens
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Supka, G.: Beiträge zur Darstellung der Luftfahrt Alexander des Großen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4275#0175

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307

1911. _ ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 10.

3 08

für den ältesten der sechs. Er ist viel reicher
geschnitzt. An der Vorderseite erblickt man
zwei Säulen, weiter oben geschnitzte Engel.
Auf drei Seiten sind Ikonen gemalt. Wie
immer stellt das auf der Vorderseite Christus
im Kelch dar. Diese Ikonen sind besser als
die an den anderen. Im ganzen weist er ent-
schieden einen von den anderen verschiedenen
Typus auf.

Wie sind nun diese Tabernakel entstanden,
und warum nur gerade in den genannten
Kirchen erhalten? Nach Lübeck, Kirchen des
Orients, Seite 109 befindet sich auf dem Altar

eventuell das dqxoffjCQiov oder die xtßanvf,

dem abendländischen Tabernakel entsprechend.
Nähere Angaben konnte ich nicht finden.
Überraschend ist es, daß ich nur in diesen
sechs Kirchen solche Tabernakel, und auch
diese nur aus neuerer Zeit gefunden habe.
Daraus möchte ich schließen, daß sie auf
abendländischen Einfluß zurückgehen. Weiteres
darüber zu erforschen, überlasse ich Litur-
gikern. Jedenfalls erscheint es mir aber von
Interesse, die Aufmerksamkeit darauf zu
lenken.

Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

Beiträge zur Darstellung- der Luftfahrt Alexanders des Großen.

(Mit 4 Abbildungen.)

rofessor Dr. Friedrich Panzer ver-
öffentlichte im II. Jahrgang der
Freiburger Münsterblätter in Ver-
bindung mit dem romanischen
Bilderfries am südlichen Choreingang des
Freiburger Münsters auch eine äußerst wert-
volle Studie über die
Darstellungen der

märchenhaften Luft-
fahrt Alexanders des
Großen. Sowohl das
literarische wie auch
das Darstellungsmate-
rial dieses Essays
kann als sozusagen
vollständig erkannt
werden. — Im fol-
genden möchte ich
noch zwei Beiträge
dazu liefern, die sehr
leicht seiner Auf-
merksamkeit entgehen
konnten, da das eine
— obwohl mehrfach
publiziert— doch eher
den Orientalisten bekannt war
aber m. W. — trotz seiner augenfälligen Unter-
bringung — bisher noch nirgends veröffent-
licht wurde.

Im ersten Falle handelt es sich um die
rühmliche Schüssel in Kupfercloisonne des
Rukn ed daula Daud, Emir von Amida
(heute Diarbekr) und Hisn Keifa, im Museum
zu Innsbruck, welche zuerst bei der Gold-
schmiedeausstellung zu Budapest vom Jahre

1885 auffiel und im Molinier-Pulszky-Radisich-
schen Prachtwerke dieser Ausstellung Ver-
öffentlichung fand, und seither durch Kara-
bacek1), Gaston Migeon2), Falke3), Hampel*)
und mir5) des öfteren beigezogen wurde. Mit
wertvoller Erlaubnis der Direktion des Mu-
seums zu Innsbruck
bin ich in der Lage,
hier die in Betracht
kommende Vorder-
seite der Schüssel in
neuer Abbildung zu
bringen. (Abb. 1.) Ich
möchte mich bei dieser
Gelegenheit nicht auf
die überaus inter-
essanten anderweiti-
gen Darstellungen auf
beiden Seiten der
Schüssel verbreiten,
auch ist die Streit-
frage des Kupfer-
cloisons, die sich eben
bei dieser im Orient

Abb. 1. Mittelteil der Ortoridenschüssel im Innsbrucker Museum.

das andere

verfertigten Schüssel
stark zuspitzt, nicht auf diesen Blättern zu
verhandeln.

>) »Beitr. zur Geschiebte der Mazjaditen« (Leipzig
1874).

2) »Gazette des Beaux-Arts« (Febr. 1906) und be-
sonders »Manuel d'Art Musulman« S. 15G.

3) »Monatshefte für Kunstwissenschaft« II. (j,
') »Archaeologiai Krtesitö« (1903, ung.).

s) Daselbst, 1909, S. 306 — 309 Abb. 1—r, „ml
»Lehel kürtje« (Lehcls Hörn), 1910 S. 55 Abb. 36
und 37.
 
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