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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 3.1933/​1935(1936)

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Heft 1 (Mai 1933)
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Peters, Eduard Ferdinand Albert: Die Buttentalhöhle an der Donau, eine neue Magdalénienstation
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Schmidle, Wilhelm: Der Lange Stein bei Tiengen (Klettgau)
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https://doi.org/10.11588/diglit.27454#0047

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magdalenien 6, u. a. zu prüfen haben, ob öem Magöa'lenien nicht etwa meso--
lithische Kulturreste beigemischt sind, oder ob es sich um eine bereits im Meso-
lithikum fußenöe älebergangskültur handelt. Reichhaltige, sich öauernö ver--
mehrenöe württembergische iNeufunöe, öie öem Verfasser von dem Lanöesamt
für Denkmalpflege in Stuttgart laufend zugänMch gemacht weröen, werden
hierbet ein gutes Dergleichsmaterial abgeben. — Währenö der Drucklegung
dieses Nufsatzes konnte ich nahe öem Oelberge eine mesolithische Frckiland-
induftrie feststellen, zu der eine Gruppe öer Oelbergfunöe. in beste Beziehun-
gen gesetzt werden kann. Für die typologische Llntersuchung der Oelbergfunde'
sind dadurch neue Gesichtspunkte gewonnen worden.

Die Duttentalhöhle gehört zu dem Freiherrlich v. Ow'schen Gute Kallen--
berg, öeren Desitzer öie Funde dank der sreunölichen Vermittlung der Gräflich
Bullion'schen Familie in Stuttgart (Mitbesitzerin) bereitwi'lligst öem Museum
für plrgeschichte öer älniversität Freiburg i. Br. überlasfen haben. Die Kosten
Ler Grabung konnten aus Mitteln geöeckt weröen, öie öie Gese'llschaft deut-
scher Vatursorscher und Aerzte in öankenswerter Weise zur Dersügung stellte.

Der Lange Ltein bei Liengen (Klettgau).

Von W. Schmiö'le, Freiburg i. Br.

Aus öem heutigen Hochwasserbett öer Wutach, welches öurch den Fluß
und öer südlich angrenzenden Höhe öes Vürgerwaldes fast gänzlich abge-
schlossen ist, ragt einfam eine 5—6 m hohe, schlanke Steinsäule, der Lange
Stein, die schon oft die Aufmerksamkeit öer Ambewohner auf sich zog. Alsckch
bei einem Desuche mit Herrn Dr. Kraft im Aovember öieses Hahres den
Aufbau öes Steines genauer betrachtete, glaubte ich den Beweis führen zu
können, öaß er entgegen der z. F. allgemein herrschenden Nnsicht sich nicht
mehr in seiner von der Aatur geschaffenen Lage befinde, sondern von Wen-
schenhand aufgerichtet sei.

Zur Darlegung dieses Deweises schicke ich eine kurze allgemeine Bemer-
kung über Flüßablagerungen voraus,

Ein Fluh lagert je nach seiner stärkeren oöer schwächeren Wassersührung
bald Gerölle und balö nur Sanö ab, unö so entsteht eine aus, öiesen Stöfsen,
bestehenöe geschichtete Ablagerung. Schre Schichten sinö gewöhnlich in öer
Richtung des Wasserlaufes schwach geneigt, nur wenn öer Fluß in ein stehen-
des Wasser, z. B. in einen See münöet, so legt er sie auf die Seewanö, fo öaß
sie nun stark gegen öas Seeinnere, al'so in öer Bichtung öes Wasserlauses ge-
neigt sinö. Er legt Schicht neben Schicht, unö baut so ein Delta in öen See
hinaus, über welches er zuletzt hinsließt, unö nun über öie geneigten, in den
See eingelagerten Schichten plötzlich wieöer mehr oder weniger waagrechte ab-
setzt. Es entsteht daöurch eine sogenannte Deltaablagerung, wie sie in Abb. 8
gezeichnet ist. Die Schichtgruppe a wurde in stehendes Wasser eingelagert und
liegt zur Seewanö mehr oder weniger parallel. Sie bildete öas Delta, über
welches er zuleht hinfloß, und dabei öie Gruppe b absetzte. Der Fluß strömte
in der Richtung des Pseiles. Aoch ein zweites Mittel gibt es, öie einstige
Flußrichtung zu erkennen, öie Lage öer meisten, namentlich öer flachen Gerölke
in diesen Schichten. Sie tiegen alle, wie leichi zu verstehen ist, auf öen Flach-

o L. -Zotz, Külturgruppen des Taröenoifien in Mitteleuropa, Prähist.
Zeitschrift XXIIi. Bd. 1932 Ve Heft S. 37.

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