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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 62.1911-1912

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Segmiller, E.: Zum Erwachen nationalen Kunstempfindens
DOI Artikel:
Lederer, Philipp: Eine neue Virchowplakette
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https://doi.org/10.11588/diglit.6844#0047

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Line neue virchowxlakette.

-;s. Virchow-Medaille (Avers); von Hugo Kaufmann, Berlin.
(Durchmesser der Medaille (60 mm; Abb. ungefähr halbe wirkl. Größe.)

mengen und alle ausländische Tracht und Kondition
gefallen lassen, soll man das Ungeziefer nicht in den
pelz stecken; es kömmt ohne dies herein."

Sine neue (Virchowpkaßetke.

als ein treffliches Kunstwerk der
Bronzekleinplastik gelten und dem-
gemäß auch in weiteren Kreisen
beachtet werden darf.

Die in einem dekorativen Rah-
men montierte Plakette, die einen
Durchmesser von fast (60 mm hat,
enthält auf der Pauptseite das por-
trätbild Rudolf Virchows, in einem
dem breiten Flächengrunde ent-
sprechenden, sehr hohen Relief. Im
Umriß wie im plastischen Aufbau
ist das Bild des Gelehrten aufs
sorgfältigste, doch unter Vermeidung
aller kleinlichen Mittel, modelliert.
So ergibt sich die Wirkung eines
hohen, geistigen Lebens im Aus-
druck des Gesichtes und einer aus-
nehmenden Porträtähnlichkeit. Den
Mitgliedern der Familie Virchow ist
dies Bild denn auch als das lebens-
vollste plastische Porträt ihres großen
Angehörigen erschienen.

Auf der Rückseite wird die
anthropologische Forschertätigkeit
durch einen auf einem Baum-
stumpfe sitzenden Jüngling ver-
sinnbildlicht, der nachdenklich einen
Schädel abmißt. Hier vereinigen
sich Anmut der Komposition, feine
Anpassung an die Verhältnisse des
Raumes und die großzügige, auf
die Verlebendigung innerer Kraft
gerichtete Formenbehandlung zu
einem sehr reizvollen Ganzen. In
geschmackvoller, Extravaganz ver-
meidenden Weise ist beiderseits die
Beschriftung angebracht und sehr
sorgfältig der ganze Guß ausge-
führt.

Ist die Plakette an sich von hohem, künstleri-
schem Reiz, so verdient sie auch noch besondere Be-
achtung wegen der ebenso gediegenen als praktischen
Art ihrer Umrahmung und Aufstellung.

Wer von einer doppelseitigen Medaille oder
Plakette Genuß haben will, ist immer etwas in Ver-
legenheit wegen ihrer Aufstellung. Soll man sie
überhaupt legen, stellen oder hängen? Wie macht
man es, damit möglichst beide Seiten der Medaille
zur Geltung gelangen?

Mehr und mehr hat ja wieder bei uns die an
schöne Traditionen der Renaissancezeit anknüpfende
Sitte Aufnahme gefunden, im unvergänglichen Metall

sine von Or. Georg Minden gewährte
Stiftung hat es der Berliner Gesellschaft
für Anthropologie, Ethnologie und Ur-
geschichte ermöglicht, durch den Bild-
hauer Professor Hugo Kaufmann
in Berlin eine zur Ehrengabe für verdiente Mitglie-
der bestimmte Bronzeplakette Herstellen zu lassen, die

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