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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 19.1894

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Heft 2
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Kordellas, A.; Wolters, Paul: Layreōtikai Archaiotētes
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https://doi.org/10.11588/diglit.38032#0279

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ΛAVPE ΩΤΙΚΑΙ ΑΡΧΑΙΟΤΗΤΕΣ

245

falls verzeichnet. Bei diesen Arbeiten fanden sich, wie so häu-
fig, unter den Halden antike Reste, es Hessen sich z. B. be-
scheidene Wohnhäuser mit tiefen, flaschenförmigen Cisternen
erkennen. Fast genau südlich von der Spitze des genannten
Hügels, aber noch nördlich von dem dort vorüberführenden
Fahrweg, liegt eine zweistufige viereckige Basis aus weissem
Marmor von schlechter Arbeit. Sie misst unten 1,20 zu 0,90ra,
an der oberen Stufe 0,80 zu 0,65m und zeigt in der Mitte eine
7cm tiefe viereckige an der einen Seite beschädigte Einarbei-
tung von 0,26 Breite, deren Ausdehnung nach der anderen
Dimension höchstens 0,29m betrug, wahrscheinlich aber etwas
geringer war. Es ist nicht unmöglich, dass die hier gefun-
dene archaistische Dionysosherme (oben S. 243), die sich jetzt
im Verwaltungsgebäude der griechischen Bergwerkgesellschaft
befindet, auf dieser Basis stand. Man würde dann annehmen,
dass ursprünglich die untere, sehr roh gearbeitete Stufe, in
der Erde steckte; die Dimensionen des Hermenschaftes (0,25
zu 0,205™) würden nicht widersprechen. Leider ist das Ge-
sicht der Herme selbst, deren gesamte Höhe 1 .60ra beträgt,
zerstört.
Nur etwa 3ra von dem Platze dieser Basis entfernt steht in
den gewachsenen Felsen am oberen Rande einer ziemlich re-
gelmässigen Abschrägung eingehauen in 4 hohen Buch-
staben fYPPI N Al£. Die gut und sorgfältig eingemeisselte
Inschrift ist 0,27™ lang, am Anfang offenbar in Folge einer
Beschädigung des Felsens unvollständig. Hinten folgte nichts
mehr. Dicht daneben, auf der Erde liegend, wurde das De-
kret der Sunier gefunden, also nicht an seiner ursprünglichen
Stelle. Will man aber nicht eine unerklärliche weite Ver-
schleppung des Steines annehmen, so wird man sich die Agora
des Leukios in ziemlich beträchtlicher Entfernung von der
Festung Sunion denken müssen.
Die Halden, unter welchen die Inschrift begraben lag, en-
stammen in ihrer heutigen Gestalt der zweiten Periode des
laurischen Bergbaues, als man die alten Ekboladen und
Schlacken einer zweiten, wie heute einer dritten, Verarbeitung
 
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