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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 19.1894

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Heft 2
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Kordellas, A.; Wolters, Paul: Layreōtikai Archaiotētes
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https://doi.org/10.11588/diglit.38032#0280

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246

Α. ΚΟΡΔΕΛΑΑΕ

unterzog, wie oben S. 238 Anm. 2 Herr Cordelias mit techni-
schen Gründen nachweist. Die Zeit zwischen der Aufstellung
und Verschüttung der Inschrift kann also immerhin einige
Jahrhunderte betragen. Eine attische Tetradrachme, welche
in den Ekboladen dieser Gegend zum Vorschein kam. gestat-
tet leider nicht, die Entstehung der Halden genauer zeitlich
zu fixiren. Sie gehört zu der Gruppe der im Katalog des brit-
tischen Museums, Attica Taf. 4, 1-3 abgebildeten, ist aller-
dings in der Augenbildung schon etwas fortgeschrittener, da-
gegen noch ausgesprochen älter als Taf. 5, 3-6. Da man sich
das Stück doch noch cursirend denken wird, als es bei der
zweiten Durcharbeitung des Gesteins in diese Halden geriet,
wird man allerdings dazu neigen, sie für verhältnissmässig
früh zu halten.
Der Text des Dekretes ist lückenlos erhalten und bedarf
keiner besonderen Erklärungen. Die Schreibung Λευκίο Z 10.
24, welche nach Meisterhans, Grammatik der attischen In-
schriften 2 S. 21 um 360 v. Ch. schon fast ganz aufgegeben
war, und von άγοράζεν Z. 14. ένοικοδοαεν Z. 18. έζεναι Z. 18,
für welche er S. 16 als spätestes Beispiel eine Urkunde aus
dem Jahr 334 v. Chr. nennt, zusammen mit derjenigen εν
στήλει, λιθίνει Z. 22. 23, welche seit 380 mehr und mehr üblich
wrird (Meisterhans S. 30) führen auf die Mitte des vierten
Jahrhunderts v. Chr. als Entstehunsszeit der Inschrift. Dazu
O
kommt, dass Leukios, worauf mich U. Köhler hinweist, nicht
unbekannt ist; C. I. Α. II, 1 172 Z. 16 erscheint als Vertre-
ter der Leontis für die Leiturgie der Eutaxia Λεύκιος Θεοκλέους
Σουνιεύς in einer Urkunde, die etwa in das Jahr 340 gehört.
Damit ist dann auch unser Demotendekret ungeiähr datirt.
Die Rolle, welche Leukios in beiden Inschriften spielt, lässt
ihn als wolhabenden Mann erkennen.
Ich benutze die Gelegenheit, noch eine Inschrift mitzutei-
len, welche sich in Agrilesa befindet, und zwar in dem klei-
neren, nordwestlicher gelegenen antiken Steinbruch, welcher
wegen der unreinen Farbe seines Marmors nur wenig ausge-
beutet zu sein scheint. Dort stehen an einer treppenförmig
 
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