Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 19.1894

DOI Heft:
Heft 3
DOI Artikel:
Noack, Ferdinand: Dorylaion
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.38032#0337

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DORYLAION

303

gelegt ist. ln dieselbe sind eine Menge von Architekturstücken
und Inschriftbasen verhaut1.
Dass diese antiken Reste dem alten Dorylaion angehören,
können wir, wenn auch ein äusserliches inschriftliches Zeug-
niss fehlt, mit Sicherheit annehmen. Denn in der Nähe der
heissen Quellen, welche uns von Athenaeus und Stephanus
Byzantius für Dorylaion bezeugt sind , liegt keine andere An-
höhe, welche die Akropolis einer Stadt hätte tragen können.
Eine Akropolis aber hatte Dorylaion nach der gleich unten
anzuführenden Nachricht des Ioannes Cinnamus. Schon dieser
Grund würde genügen, um die Ansicht Kiepert’s und Ram-
say’s, welche Dorylaion genau an der Stelle der heutigen hü-
gellosen Stadt suchen, zu widerlegen. Doch spricht noch
anderes gegen ihre Ansetzung. Aus den Worten des Athenaeus,
welcher bei Aufzählung von heissen Quellen (S. 43b) auch
die Thermen περί Δορύλχιον erwähnt — während er die von
Brussa έν Προύσ-ρ liegen lässt — können wir entnehmen, dass
die Thermen nicht in der Stadt, sondern ausserhalb lagen2.
Auch erzählt Diest in seiner Reisebeschreibung 1 Von Perga-
mon über den Dindymos zum Pontus’ ( Petermann’s Mittei-
lungen, 94. Ergänzungsheft) S. 52, dass eine unter der Erde
verborgene alte Pflasterung von Shar-öyük nach Eski-Schehir
führe. Dies wird eben die Strasse sein, welche Dorylaion mit
den Thermen am rechten Ufer des Flusses verband. Noch ist
zur Hälfte wenigstens die Brücke aus römischer Zeit erhalten,
auf welcher sie den Fluss überschritt. Endlich spricht auch die
Betrachtung der späteren Schicksale Dorylaions 3 gegen Kie-
pert und Ramsay.

1 Man könnte bei dieser Mauer an die Belagerung Dorylaions durch die
Sarazenen im Jahr 747 denken; s. Ramsay, Iiistorical geograpluy of Asia
minor S. 278.
2 Keinen sicheren Schluss gestattet die Stelle des Steph. Byz. s. v. Θερμά·
χωρίον Σικελίας.εστι καί Βιθυνίας θάρμα τά μεν Πύθια, τα δε έν Προύστ; βα-
σιλικά λεγάμενα, τά 8' εν Καππαδοκία τά δέ έν Συρία, τά δέ Δορυλαείου, οί οΐκουντες
Θερμηνοί.
3 8. Ramsay a. Ο. S. 201,212. 278.— Über die ältere Zeit sind die Nach-
 
Annotationen