DOI Heft:
Heft 4
DOI Artikel:Noack, Ferdinand: Arne
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.38032#0442
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F. NOACK
welcher Ulrichs’ vorzüglich klare Forschungen gefolgt sind.
Dann aber haben die stillen Ufer des immer von neuem ver-
sumpfenden Sees für uns sich erst wieder belebt, als Schlie-
mann in Orchomenos zu graben unternahm. Und zum drit-
ten Male richtet sich in unsren Tagen das wissenschaftliche
Interesse dorthin, seit die erfolgreiche Thätigkeit der Gesell-
schaft, welche sich die Trockenlegung des Sees zur Aufgabe
gemacht hat, uns nicht nur an den Ufern, sondern in der
See-Ebene selbst uralte Überreste menschlicher Thätigkeit er-
kennen lässt. Darüber liegen jetzt zwei ausführliche Berichte
von M. Kambanis vor, an deren ersteren anknüpfend E. Cur-
tius in grossen Zügen ein Bild der friedlichen Arbeit der Mi-
nder entworfen hat1.
Wenn man heute vom Heiligtume des ptoischen Apollon
oder von den höheren Gipfeln des Ptoongebirges über den
Burgberg von Akraiphiai nach Westen sieht, zeigt sich eine
weite Ebene, in der nur eine grade Wasserlinie sich von Süd-
westen herüber zieht; es ist einer der drei grossen Entwässe-
rungskanäle, welche die Gesellschaft gezogen hat. Und wer
dann vom Ptoon herunter nach Topolia reitet, findet eine bis
auf den Melas selbst ganz trockene und grösstenteils mit Fel-
dern bedeckte Ebene; nur südwestlich von Topolia begegnet
noch sumpfiger und mühsam passirbarer Boden. Ebenso
< Kambanis, II. C. H. 1892 S. 121 ff. 1893 S. 322 ff. Curtius, Sitzungs-
berichte der berliner Akademie 1892 S. 1181 ff. und Gesammelte Abhand-
lungen I S. 266 ff. Ältere Litteratur: G. Wheler, Voyage de Dalmatie
de Grece et du Levant (1723) II S. 291 ff. Spon und Wheler, Italiänische
Reisebeschreibung II S. 17. Raikes bei Walpole, Memoirs S. 303 ff. Dod-
well, A classical and topographical tour through Greece I S. 233 ff. Forch-
hammer, Der kopaische See und seine unterirdischen Abzugskanäle (An-
nalen der Physik und Chemie 38 (1836) Nr. 6 und Uellenika S. 159 ff.
Fiedler, Reise durch Griechenland I (1840) S. 107 11'. Ulrichs, Reisen und
Forschungen I (1840) S. 191 11'. 0. Müller, Orchomenos S. 45 ff. Bursian,
Geographie von Griechenland I S. 195 11'. Neumann-Parlsch, Physikali-
sche Geographie von Griechenland S. 244 11'. Lölling, Bädeker’s Griechen-
land 3 S. 191. Philippson’s Schrift über den Kopaissee ist mir noch nicht
zugänglich, ebensowenig F. Kraus' Aufsatz in den Mitlheilungen der geo-
graphischen Gesellschaft, Wien 1892.
F. NOACK
welcher Ulrichs’ vorzüglich klare Forschungen gefolgt sind.
Dann aber haben die stillen Ufer des immer von neuem ver-
sumpfenden Sees für uns sich erst wieder belebt, als Schlie-
mann in Orchomenos zu graben unternahm. Und zum drit-
ten Male richtet sich in unsren Tagen das wissenschaftliche
Interesse dorthin, seit die erfolgreiche Thätigkeit der Gesell-
schaft, welche sich die Trockenlegung des Sees zur Aufgabe
gemacht hat, uns nicht nur an den Ufern, sondern in der
See-Ebene selbst uralte Überreste menschlicher Thätigkeit er-
kennen lässt. Darüber liegen jetzt zwei ausführliche Berichte
von M. Kambanis vor, an deren ersteren anknüpfend E. Cur-
tius in grossen Zügen ein Bild der friedlichen Arbeit der Mi-
nder entworfen hat1.
Wenn man heute vom Heiligtume des ptoischen Apollon
oder von den höheren Gipfeln des Ptoongebirges über den
Burgberg von Akraiphiai nach Westen sieht, zeigt sich eine
weite Ebene, in der nur eine grade Wasserlinie sich von Süd-
westen herüber zieht; es ist einer der drei grossen Entwässe-
rungskanäle, welche die Gesellschaft gezogen hat. Und wer
dann vom Ptoon herunter nach Topolia reitet, findet eine bis
auf den Melas selbst ganz trockene und grösstenteils mit Fel-
dern bedeckte Ebene; nur südwestlich von Topolia begegnet
noch sumpfiger und mühsam passirbarer Boden. Ebenso
< Kambanis, II. C. H. 1892 S. 121 ff. 1893 S. 322 ff. Curtius, Sitzungs-
berichte der berliner Akademie 1892 S. 1181 ff. und Gesammelte Abhand-
lungen I S. 266 ff. Ältere Litteratur: G. Wheler, Voyage de Dalmatie
de Grece et du Levant (1723) II S. 291 ff. Spon und Wheler, Italiänische
Reisebeschreibung II S. 17. Raikes bei Walpole, Memoirs S. 303 ff. Dod-
well, A classical and topographical tour through Greece I S. 233 ff. Forch-
hammer, Der kopaische See und seine unterirdischen Abzugskanäle (An-
nalen der Physik und Chemie 38 (1836) Nr. 6 und Uellenika S. 159 ff.
Fiedler, Reise durch Griechenland I (1840) S. 107 11'. Ulrichs, Reisen und
Forschungen I (1840) S. 191 11'. 0. Müller, Orchomenos S. 45 ff. Bursian,
Geographie von Griechenland I S. 195 11'. Neumann-Parlsch, Physikali-
sche Geographie von Griechenland S. 244 11'. Lölling, Bädeker’s Griechen-
land 3 S. 191. Philippson’s Schrift über den Kopaissee ist mir noch nicht
zugänglich, ebensowenig F. Kraus' Aufsatz in den Mitlheilungen der geo-
graphischen Gesellschaft, Wien 1892.