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Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; Keller, Erwin [Bearb.]
Kulturgeschichtlicher Führer durch die Jubiläumsausstellung im Mainfränkischen Museum Würzburg, Festung Marienberg, vom 11. Juni bis 6. November 1983 — Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 17: München: Bayer. Landesamt für Denkmalpflege, 1983

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.74348#0010

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Zum Geleit

„Schätze aus Bayerns Erde", das glänzend funkelnde Mot-
to dieser Ausstellung, könnte leicht vergessen machen, daß
sich hinter der Präsentation der hier gezeigten archäologi-
schen Kostbarkeiten eine jahrzehntelange, stille und mühe-
volle denkmalpflegerische Tätigkeit verbirgt. Archäologie
ist keine Schatzgräberei. Ihre Aufgabe besteht vielmehr
darin, die im Boden Bayerns ruhenden Zeugnisse von mehr
als einhunderttausend Jahren menschlicher Geschichte zu
hüten und zu erschließen.
Der bayerische Staat fühlte sich schon früh zur Bewahrung
seines reichen historischen Erbes verpflichtet. Er hat be-
reits 1908 alle Bereiche der Denkmalpflege bei einer staatli-
chen Fachbehörde konzentriert: Das vor nunmehr 75 Jah-
ren selbständig gewordene „Generalkonservatorium der
Kunstdenkmale und Altertümer Bayerns", das heutige Lan-
desamt für Denkmalpflege, ist für die Bau- und Kunstdenk-
malpflege ebenso zuständig wie für die Bodendenkmalpfle-
ge und verfügt über eigene Restaurierungswerkstätten. Im
Jubiläumsjahr 1983 des Bayerischen Landesamts für Denk-
malpflege ist es das Anliegen der Ausstellung „Schätze
aus Bayerns Erde", 75 Jahre ergebnisreicher Tätigkeit auf
dem Gebiet der Bodendenkmalpflege zu würdigen. Gerade
die jüngste Entwicklung in der Kenntnis des archäologi-
schen Quellenbestandes hat im übrigen gezeigt, wie uner-
meßlich reich unser Land gerade in diesem Bereich an
Zeugnissen seiner Geschichte ist, und wie richtig es war,
auf den gesetzlichen Schutz dieses Reichtums und seine
Erschließung zu dringen. So ist seit kurzem die Feststel-
lung von Bodendenkmälern unter Einsatz modernster wis-
senschaftlicher Verfahren möglich: Durch die Einführung
der Luftbildarchäologie als amtliches Instrument im Jahre
1980 und durch die Anwendung geophysikalischer Prospek-
tionsmethoden hat Bayern hier sogar einen gewissen Vor-
sprung gewonnen.
Gewonnen hat es freilich auch die Erkenntnis, daß diese
Vermehrung des Kenntnisstandes besondere Anstrengun-
gen der bayerischen Bodendenkmaipflege erfordert.
Hierfür erhoffe ich mir auch dank dieser Jubiläumsausstel-
lung in der Zukunft Verständnis und Unterstützung.

München, den 10. Juni 1983


(Prof. Dr. Hans Maier)
Bayerischer Staatsminister
für Unterricht und Kultus

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