Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; Keller, Erwin [Oth.]
Kulturgeschichtlicher Führer durch die Jubiläumsausstellung im Mainfränkischen Museum Würzburg, Festung Marienberg, vom 11. Juni bis 6. November 1983 — Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 17: München: Bayer. Landesamt für Denkmalpflege, 1983

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.74348#0054

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Vitrine 6
Hortfunde der frühen Bronzezeit (1800-1 600 v. Chr.)
Die Bezeichnung „Hortfund" ist ein Sammelbegriff für alle
Fundtypen, die man aus irgend einem Anlaß absichtlich in
der Erde, in Mooren oder Gewässern niederlegte und nichts
mit Bestattungen zu tun haben. Bezeichnend für die früh-
bronzezeitliche Hortphase sind u.a. die sogenannten Ösen-
ring- und Spangenbarrendepots (Abb. 16). In dieser Form
gelangte Bronze von den Produktionsstätten in rohstoffar-
me Gebiete, wo sie zu Waffen und Geräten umge-
schmiedet wurde. Ob sie als Vorform einer Währung zu se-
hen ist, bleibt weiterhin umstritten. Ebenso bleibt der Grund

der jeweiligen Deponierung unklar. Die Motive des Ver-
steckens können profaner Natur sein, wie etwa das Verber-
gen des wertvollen Materials in Kriegszeiten oder das Anle-
gen von Materiallagern. Viele Horte sind jedoch wohl dem
kultisch-religiösen Bereich zuzuweisen, etwa in der Form
eines Opfers oder der Selbstausstattung für die Zeit nach
dem Tode. Besonders bei Horten in Mooren oder Flüssen,
welche die Möglichkeit eines späteren Zugriffs ausschlie-
ßen, ist diese Deutung sehr wahrscheinlich. (wi)


16 Ufering, Gde. Teisendorf, Lkr. Berchtesgadener Land, Ösenringhort. Frühe Bronzezeit.

50
 
Annotationen