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Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; Keller, Erwin [Bearb.]
Kulturgeschichtlicher Führer durch die Jubiläumsausstellung im Mainfränkischen Museum Würzburg, Festung Marienberg, vom 11. Juni bis 6. November 1983 — Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 17: München: Bayer. Landesamt für Denkmalpflege, 1983

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.74348#0083

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Vitrine 20
Römerhelme von Theilenhofen
(Verwahrfund — 3. Jahrhundert n. Chr.)

Bei einem 1974 im Vicus des römischen Kastells ICINI-
ACUM veranstalteten Wettpflügen wurden Bruchstücke
von zwei Helmen (Abb. 38 und 39) ausgeackert und einige
Zeit später zufällig entdeckt. Erst im Frühjahr 1975 konnten
bei Nachgrabungen des Bayer. Landesamts für Denkmal-
pflege die z.T. bis 5 m weit auseinandergerissenen restli-
chen Teile geborgen und in mühsamer Arbeit wieder zusam-
mengesetzt werden.
Die Helme waren im Inneren eines Steingebäudes in der
Mitte eines etwa quadratischen kleinen Raumes (2,6 x 2,8
m) niedergelegt. Die starke Rötung des Lehmfußbodens
zeigt, daß das Gebäude einer Brandkatastrophe zum Opfer
fiel, für die eine 189 n. Chr. geprägte, dort gefundene Münze
nur den terminus post quem liefert. Das Gebäude lag im
Lagerdorf unweit der zum südlichen Kastelltor führenden
Straße. Nach dem Grabungsbefund wurden die Helme erst
nach der Brandkatastrophe in den Ruinen des Hauses ver-
borgen. Weitere Schlußfolgerungen aus diesem Befund
müssen spekulativ bleiben, doch spricht nichts gegen die
Vermutung, daß die Helme bei dem Alamanneneinfali von
233 n. Chr. in den Boden gekommen sind. (ga)



39 Römischer Infanteriehelm von Theilenhofen, Lkr. Weis-
senburg-Gunzenhausen. Höhe 27 cm.

38 Römischer Paradehelm von Theilenhofen. Lkr. Weißen-
burg-Gunzenhausen. Messingbronze. Höhe 30,5 cm.

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