gen Ausgrabung zweier benachbart liegender Begräbnis-
plätze außer den Gräbern der übrigen bäuerlich-dörflichen
Gemeinschaft auch ein Dutzend eingetiefter langrechtecki-
ger Großkammern untersucht werden konnte. Die Großei-
berstädter Befunde stellen jedoch insofern einen Sonder-
fall dar, als solche Schachtgräber bisher zwar aus Böhmen,
nicht aber aus Süddeutschland bekannt wurden.
Zur besseren Kenntnis dieses Gräbertyps sei exemplarisch
der Befund von Grab 2/1980 vorgestellt (Abb. 26): Für das
Grab hatte man eine rechteckige, 5,2 x 2,6 m große, noch
85 cm tief reichende Gruft ausgezimmert, die einen Bretter-
boden besaß und von drei Paar Vierkantbalken den notwen-
digen Halt erhielt. Der Tote, ein erwachsener Mann, lag aus-
gestreckt im nördlichen Teil der Gruft, wohl einst mit dem
Kopf im Süden, vielleicht auf dem Holzkasten eines vierräd-
rigen Wagens, von dem sich allerdings nur noch die Eisen-
teile der Räder fanden. Am Südende der Kammer hatte man
Zaumzeug und Schirrungszubehör zweier Zugpferde sym-
bolisch niedergelegt, als stünde dort ein real mitgegebenes
Pferdegespann. Entlang der östlichen Längswand und quer
dazu in der Mitte des Gruftraums war das für das Symposi-
um im Jenseits bestimmte Geschirr aufgereiht: Insgesamt
20 Gefäße von sieben verschiedenen Sorten, darunter eine
kostbare Bronzeschüssel. In der südlichen Grufthälfte lag
neben verschiedenen Tierknochen ein großes Eisenmesser,
das der Zerlegung von Fleischbeigaben dienen sollte. An
persönlichem Zubehör des Toten fanden sich ein eisernes
Reinigungsbesteck (Pinzette, Kratzer, Löffelchen) und eine
eiserne Schwanenhalsnadel. Möglicherweise gehörte zur
Ausstattung des Toten — ähnlich wie bei den übrigen Groß-
eibstädter Gräbern mit Wagenteilen — ursprünglich noch
eine Waffe, etwa ein Schwert oder Dolch.
Dieses hier beschriebene Grundmuster finden wir auch in
den übrigen 11 — z.T. noch reicher ausgestatteten — Groß-
kammern der beiden Großeibstädter Nekropolen wieder.
Besondere Beachtung verdienen hier vor allem sieben kost-
bare — meist aus dem südöstlichen Hallstattgebiet impor-
tierte — Bronzegefäße, von denen in den Gräbern 1/1954
und 14/9181, den am reichsten ausgestatteten der beiden
Friedhöfe, jeweils drei Exemplare gefunden wurden. Das
schönste Stück jener variantenreichen Metallgefäße, die in
Grab 1/1954 gefundene Amphore (Abb. 63), bildete zusam-
men mit den beiden Blechtellern eine Gefäßkombination,
wie sie in Tonausführung in vielen anderen Grabhügeln
Nordbayerns begegnet. Ober- und Unterteil der Amphore
sind gesondert gearbeitet und werden durch 33 in einer Rei-
he angeordnete Kegelniete zusammengehalten. Als selte-
ne Sonderanfertigung kennzeichnet sie neben ihrer Funk-
tion als Teil einer umfangreichen Geschirrausstattung ge-
wiß auch den Wohlstand und Repräsentationswillen ihres
einstigen Besitzers.
Eine Rarität ersten Ranges stellen sodann drei gut meter-
lange eiserne Bratspieße etruskischer Art aus Grab 14/1981
dar. Nördlich der Alpen kennt man aus dieser Zeit erst weni-
27 Beilngries, Lkr. Eichstätt. Eiserne Feuerböcke und Bratspieße der Hallstattzeit. Länge der Feuerböcke 58 cm.
64
plätze außer den Gräbern der übrigen bäuerlich-dörflichen
Gemeinschaft auch ein Dutzend eingetiefter langrechtecki-
ger Großkammern untersucht werden konnte. Die Großei-
berstädter Befunde stellen jedoch insofern einen Sonder-
fall dar, als solche Schachtgräber bisher zwar aus Böhmen,
nicht aber aus Süddeutschland bekannt wurden.
Zur besseren Kenntnis dieses Gräbertyps sei exemplarisch
der Befund von Grab 2/1980 vorgestellt (Abb. 26): Für das
Grab hatte man eine rechteckige, 5,2 x 2,6 m große, noch
85 cm tief reichende Gruft ausgezimmert, die einen Bretter-
boden besaß und von drei Paar Vierkantbalken den notwen-
digen Halt erhielt. Der Tote, ein erwachsener Mann, lag aus-
gestreckt im nördlichen Teil der Gruft, wohl einst mit dem
Kopf im Süden, vielleicht auf dem Holzkasten eines vierräd-
rigen Wagens, von dem sich allerdings nur noch die Eisen-
teile der Räder fanden. Am Südende der Kammer hatte man
Zaumzeug und Schirrungszubehör zweier Zugpferde sym-
bolisch niedergelegt, als stünde dort ein real mitgegebenes
Pferdegespann. Entlang der östlichen Längswand und quer
dazu in der Mitte des Gruftraums war das für das Symposi-
um im Jenseits bestimmte Geschirr aufgereiht: Insgesamt
20 Gefäße von sieben verschiedenen Sorten, darunter eine
kostbare Bronzeschüssel. In der südlichen Grufthälfte lag
neben verschiedenen Tierknochen ein großes Eisenmesser,
das der Zerlegung von Fleischbeigaben dienen sollte. An
persönlichem Zubehör des Toten fanden sich ein eisernes
Reinigungsbesteck (Pinzette, Kratzer, Löffelchen) und eine
eiserne Schwanenhalsnadel. Möglicherweise gehörte zur
Ausstattung des Toten — ähnlich wie bei den übrigen Groß-
eibstädter Gräbern mit Wagenteilen — ursprünglich noch
eine Waffe, etwa ein Schwert oder Dolch.
Dieses hier beschriebene Grundmuster finden wir auch in
den übrigen 11 — z.T. noch reicher ausgestatteten — Groß-
kammern der beiden Großeibstädter Nekropolen wieder.
Besondere Beachtung verdienen hier vor allem sieben kost-
bare — meist aus dem südöstlichen Hallstattgebiet impor-
tierte — Bronzegefäße, von denen in den Gräbern 1/1954
und 14/9181, den am reichsten ausgestatteten der beiden
Friedhöfe, jeweils drei Exemplare gefunden wurden. Das
schönste Stück jener variantenreichen Metallgefäße, die in
Grab 1/1954 gefundene Amphore (Abb. 63), bildete zusam-
men mit den beiden Blechtellern eine Gefäßkombination,
wie sie in Tonausführung in vielen anderen Grabhügeln
Nordbayerns begegnet. Ober- und Unterteil der Amphore
sind gesondert gearbeitet und werden durch 33 in einer Rei-
he angeordnete Kegelniete zusammengehalten. Als selte-
ne Sonderanfertigung kennzeichnet sie neben ihrer Funk-
tion als Teil einer umfangreichen Geschirrausstattung ge-
wiß auch den Wohlstand und Repräsentationswillen ihres
einstigen Besitzers.
Eine Rarität ersten Ranges stellen sodann drei gut meter-
lange eiserne Bratspieße etruskischer Art aus Grab 14/1981
dar. Nördlich der Alpen kennt man aus dieser Zeit erst weni-
27 Beilngries, Lkr. Eichstätt. Eiserne Feuerböcke und Bratspieße der Hallstattzeit. Länge der Feuerböcke 58 cm.
64