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Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied — 3.1969

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Nr. 1
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Puškár, Imrich: Das Problem der Rettung von Kulturdenkmälern im Gebiet des geplanten Staudammes Liptovská Mara
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https://doi.org/10.11588/diglit.31181#0010

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liehe Seitenschiff erweitert; dieses Schilf öffnet
sich in den ursprünglichen Kirchenraum durch
drei hohe Arkaden, die sich auf mit stilisierten
Säulenköpfen versehenen Renaissance-Pfeiler stüt-
zen. Der südliche vorgebaute Turm und die
steinerne, mit Schiess-Scharten versehene Schutz-
mauer rund nm das Kirchengelände, stammen aus
dem Jahre 1636. Renovierungsarbeiten, wurden
in den Jahren 1766 und 1780 durchgeführt.
In der Kirche Anden wir einige wertvolle archi-
tektonische Details. An der Nordseite des Presby-
teriums befindet sich ein spä tgotisches Pasto-
foriurn mit Fialen und Krabben, und ein in die
Sakristei führendes gotisches Portal. An der
Nord-, West- und Südseite des Interieurs stehen
hölzerne Emporen. Im Exterieur ist die Haupt-
fassade mit einem vorgebauten Turm aus dem
Jahre 1616 an der Südseite der Kirche ausgebiklet.
Die Hauptfassaden sind lediglich durch die
Fenster belebt, deren ursprüngliche gotische Form
anfangs des 16. Jh. verändert wurde. Der Turm
ist mit einem dreistufigen, herabgedrückten, kup-
pelartigem Schindeldach gedeckt. An der Aussen-
wand der Kirche befindet sich ein eingemauertes,
steinernes Spätrenaissance-Epitaph aus dem Jahre
1650.
Im Presbyterium erscheinen unter den Mörtel-
verputz Spuren gotischer Wandmalereien aus dem
11. —15. Jahrhundert. Die jetzt vorhandene Ma-
lerei stammt aus dem Jahre 1910. Nebst der
Architektur ist auch das Interieur und das darin
befindliche Inventar von grossem Wert.
Der Hauptaltar mit seiner Säulenarchitektur
und Plastiken stammt aus dem Jahre 1678.
In den Seiten-Interkolumnien befinden sich Ni-
schen mit Plastiken der Hl. Katharina und der
Hl. Elisabeth, in der mittleren Nische steht die
Hauptfigur, die Statue der Jungfrau Maria, an den
Seiten stehen niedriger placierte Statuen des
Hl. Stefan und des Hl. Ladislaus. Im mittleren
Teil des Altarüberbaus befindet sich die Statue
des Erzengels Michael und eine Relief-Szene der
Krönung der Hl. Jungfrau, an der Seite die
Plastiken zweier Heiliger. An der Mensa befindet
sich ein hervorstehendes Tabernakulum, im Stil
des Petersdoms gestaltet. Der Altar ist mit
Ohrmuschel-und Phanzen-Ornamentik verziert.
Der linke Seitenaltar stammt aus dem Jahre
1768; hier dominiert eine spätgotische Statue der
Jungfrau Maria vom Ende des 15. Jh. An den

Seiten stehen auf Konsolen hölzerne Rokoko-
Vasen, im Überbau befindet sich eine Kartusche
mit einer Inschrift.
Der rechte Seitenaltar befindet sich im Südschiff,
er stammt aus dem Jahre 1677, und wurde im
18. Jh. teilweise ergänzt. Inmitten der Säulen-
architektur des Altars stehen Plastiken der Hl.
Barbara und der Hl. Katharina, an den Seiten,
in den Nischen des unteren und oberen Teils des
Altars sind Plastiken männlicher und weiblicher
Heiliger untergebracht.
Der mit stilisierter Ornamentik und Putten-
motiven verzierte Taufstein stammt aus dem
17. Jahrhundert. Der kupferne Deckel des Tauf-
steins, ein Werk Hans Sommers, stammt aus dem
Jahre 1676, ist mit stilisiertem Ornament bemalt.
Die mit Säulen und Plastiken der vier Evange-
listen gegliederte Kanzel stammt vom Ende des
17. Jh.; an der zur Kanzel führenden Platte stehen
die Statuen des Hl. Stefan und des Hl. Ladislaus.
Am Resonanzdächlein stehen Symbole des Glau-
bens, der Hoffnung und der Liebe, zwei Gesetz-
tafeln der Zehn Gebote und eine Plastik der
Madonna. Der Altar ist mit Ohrmuschel — und
Pflanzenornamentik ausgefüllt.
Die aus dem Jahre 1679 stammenden 24
Renaissance-Bänke sind mit Ohrmuschel-, Pflanz-
zen — und Münzenornamentik verziert, während
die jüngeren Bänke, aus dem Jahre 1768, mit
Volks-Ornamenten im Renaissance-Stil verziert
sind.
Das Kruzifix stammt aus der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts.
Vor dem Hauptaltar, in den Fussboden ein-
gelegt, befindet sich die steinerne Grab-Platte der
Sophie Pongrác aus dem Jahre 1659. Vor dem
Seitenaltar ist die steinerne Grab-Platte der Anna
Kiszel aus dem 17. Jh. in den Fussboden versenkt.
Von der ursprünglichen Inneneinrichtung der
Kirche gelangten in die Sammlungen des Szép-
müvészeti Museum (Kunsthistorisches Museum)
in Budapest der Hauptaltar aus der Zeit um 1450
mit den vom Meister NR gemalten Altarflügeln,
weiters der kleine Marien-Altar aus der Zeit um
1450, ein auf einer Seite bemaltes Werk eines
anderen Schülers des Meisters von Matejovce,
und ein Tafelbild Christi mit seinen Schülern aus
den Jahren 1500—1510.
Vom künstlerisch-historischen Standpunkt aus
gesehen, ist die frühgotische Kirche mit den

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