Grenze zwischen Kies und Lehm. wo im untersten Lehm sich vereinzelt Kies-
bänkchen finden und auch gelegentlich Linsen blauen feinen Lvnes, lag das
Fcihrzeug. Lag es an der oberen Grenze des Kieses, also einer Stromablage---
rung, so kündet anderseits der Beginn des Lehmes den Eintritt der Ver-
landung des betreffenden Geländes an. Da die Ablagerung von 5 in Neckar-
schlick eine nicht gerade kleine Zeitspanne erfordert, und auch die Entfernung
der Fundstelle von dem heutigen Llfer nicht gering ist, so wird man den Ein-
baum trotz seiner ziemlich jung anmutenden Herstellungsweise als verhältnis-
mäßig alt ansprechen müssen "
La Tene-Zeit.
2m Dordergrund steht die Llusgrabung in der Spät-Latenesiedlung
Breisach-Hochstetten. Nach einem Aktenbericht von Dr. K. Aaß sei
darüber folgendes gesagt:
Äachdem die Notgrabungen der letzten Iahre kleinere Stücke der Spät-
Latenesiedlung geklärt hatten, beftand die Aufgabe der diesjährigen Aus-
grabung darin, ein möglichst großes Stück planmähig zu untersuchen.
Zur DurchMhrung wurde in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt Frei-
burg in einem leerstehenden Fabrikgebäude in Breisach ein geschlossenes 2lr-
beitslager von 25 Mann errichtet; Träger des Dienstes war der Freiburger
Vund für Freiwilligen Arbeitsdienst und Iungakademikerhilfe e. V., Frei-
burg. Infolge äuherer Llmstände wurde die Sollstärke der Velegschaft kaum
jemals erreicht, meist befanden fich an der Arbeitsstelle 14—18 Mann, in den
beiden ersten Maiwochen nur 6—10 Mann. Anfangs bestand ein Drittel aus
Studenten, ab Mitte Mai aus Werkhalbjahr-Abiturienten. Der Grabungs-
leiter war zunächst auch Lagerleiter; da sich daraus Schwierigkeiten ergaben,
wurde im Ansang Mai ein „älnterführer für den inneren Dienst" beigegeben
ab Anfang 2üni ein besonderer Lagerleiter (Spengemann) bestellt.
Die wissenschaftliche Leitung lag in der Hand von Dr. K. Aah. Mar-
burg/Lähn; er war unterstützt von einem Zeichner (nacheinander: Sikiersky,
Hedderich, Muttscheller) und einem jüngeren Studenten der Argeschichte (zu-
erst Eckes, dann Vergmann).
Die Ausgrabung^ dauerte vom 29. 3.—15. 8. 1933 mit zusammen 2541
Tagewerken. Llbgedeckt und untersucht wuröen im ganzen 1700 gin in einer
Mindesttiefe von 50—60 cm, stellenweise bis 2,5 m. Infolge des häufigen
Wechsels in der Belegschaft und der Mitarbeiter, der immer neues Einarbei-
ten ersvrderlich machte, war es leiöer nicht möglich, die ganze vorgenommene
Fläche zu untersuchen; am 15. 8. muhte die Grabung abgebrochen weröen, weil
die Mittel erschöpft waren und die Abiturienten in ein Wehrsportlager kamen.
Vesonders hervorzuheben ist die hervorragende Leistung des wissenschaft-
lichen Leiters, Dr. K. Aaß.
Ergebnisse. Auher den erwarteten Teilen der Spät-Latenesiedlung
kamen überraschenderweise auch früh-mittelalterliche Anlagen zum Vorfchein
(s. u ); der Latenezeit gehören an:
1. Grabensystem. Aachdem bereits 1932 nordsüdlich streichende flache
Spitzgräben festgestellt woröen waren, wurde diesmal die Fortsehung beider
(6, L) und ein vorgelagerter dritter Graben (^) gleicher Dauart aufgedeckt.
Seine obere Dreite beträgt 2,20 m, seine Tiefe 1,10 m. Auf 4 m Dreite war
er unterbrochen (Tor). Hinter dem Aordteil des Grabens zog ein regelrechtes
Palisadengräbchen von 15—20 cm Dreite und 25—30 cm Tiefe, das am Tor
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bänkchen finden und auch gelegentlich Linsen blauen feinen Lvnes, lag das
Fcihrzeug. Lag es an der oberen Grenze des Kieses, also einer Stromablage---
rung, so kündet anderseits der Beginn des Lehmes den Eintritt der Ver-
landung des betreffenden Geländes an. Da die Ablagerung von 5 in Neckar-
schlick eine nicht gerade kleine Zeitspanne erfordert, und auch die Entfernung
der Fundstelle von dem heutigen Llfer nicht gering ist, so wird man den Ein-
baum trotz seiner ziemlich jung anmutenden Herstellungsweise als verhältnis-
mäßig alt ansprechen müssen "
La Tene-Zeit.
2m Dordergrund steht die Llusgrabung in der Spät-Latenesiedlung
Breisach-Hochstetten. Nach einem Aktenbericht von Dr. K. Aaß sei
darüber folgendes gesagt:
Äachdem die Notgrabungen der letzten Iahre kleinere Stücke der Spät-
Latenesiedlung geklärt hatten, beftand die Aufgabe der diesjährigen Aus-
grabung darin, ein möglichst großes Stück planmähig zu untersuchen.
Zur DurchMhrung wurde in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt Frei-
burg in einem leerstehenden Fabrikgebäude in Breisach ein geschlossenes 2lr-
beitslager von 25 Mann errichtet; Träger des Dienstes war der Freiburger
Vund für Freiwilligen Arbeitsdienst und Iungakademikerhilfe e. V., Frei-
burg. Infolge äuherer Llmstände wurde die Sollstärke der Velegschaft kaum
jemals erreicht, meist befanden fich an der Arbeitsstelle 14—18 Mann, in den
beiden ersten Maiwochen nur 6—10 Mann. Anfangs bestand ein Drittel aus
Studenten, ab Mitte Mai aus Werkhalbjahr-Abiturienten. Der Grabungs-
leiter war zunächst auch Lagerleiter; da sich daraus Schwierigkeiten ergaben,
wurde im Ansang Mai ein „älnterführer für den inneren Dienst" beigegeben
ab Anfang 2üni ein besonderer Lagerleiter (Spengemann) bestellt.
Die wissenschaftliche Leitung lag in der Hand von Dr. K. Aah. Mar-
burg/Lähn; er war unterstützt von einem Zeichner (nacheinander: Sikiersky,
Hedderich, Muttscheller) und einem jüngeren Studenten der Argeschichte (zu-
erst Eckes, dann Vergmann).
Die Ausgrabung^ dauerte vom 29. 3.—15. 8. 1933 mit zusammen 2541
Tagewerken. Llbgedeckt und untersucht wuröen im ganzen 1700 gin in einer
Mindesttiefe von 50—60 cm, stellenweise bis 2,5 m. Infolge des häufigen
Wechsels in der Belegschaft und der Mitarbeiter, der immer neues Einarbei-
ten ersvrderlich machte, war es leiöer nicht möglich, die ganze vorgenommene
Fläche zu untersuchen; am 15. 8. muhte die Grabung abgebrochen weröen, weil
die Mittel erschöpft waren und die Abiturienten in ein Wehrsportlager kamen.
Vesonders hervorzuheben ist die hervorragende Leistung des wissenschaft-
lichen Leiters, Dr. K. Aaß.
Ergebnisse. Auher den erwarteten Teilen der Spät-Latenesiedlung
kamen überraschenderweise auch früh-mittelalterliche Anlagen zum Vorfchein
(s. u ); der Latenezeit gehören an:
1. Grabensystem. Aachdem bereits 1932 nordsüdlich streichende flache
Spitzgräben festgestellt woröen waren, wurde diesmal die Fortsehung beider
(6, L) und ein vorgelagerter dritter Graben (^) gleicher Dauart aufgedeckt.
Seine obere Dreite beträgt 2,20 m, seine Tiefe 1,10 m. Auf 4 m Dreite war
er unterbrochen (Tor). Hinter dem Aordteil des Grabens zog ein regelrechtes
Palisadengräbchen von 15—20 cm Dreite und 25—30 cm Tiefe, das am Tor
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