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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Editor]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 14.1913

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Nr. 7
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Burgenschau / Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.32139#0157
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145

^ohenrollern.

Die langjährige Besahung der Burg Hohenzollern, eine
Kompagnie Znfanterie aus Konstanz, hat am I.Oktober 191Z
die Burg verlassen, da die versügbaren Rüume sür die infolge
der Etaterhöhung erheblich angewachsene Kopsstarke der
Kompagnie nicht ausreichten. Zum Teil dürften auch militüri-
sche Gründe und Sparsamkeitsrücksichten zu dieser Matznahme
beigetragen haben. Die Burg soll jedoch nicht ganz ohne Be-
satzung bleiben, erhült vielmehr ein Wachtkonmrando von
27 Mann unter einem Ossizier.

Bücherschau.

^ieviele N)enschen verinag 6as Vorortgebiet
Gerlins unter clerjetzigenGauklaffenorclnung
autrunehmen? Eine statistische Untersuchung inr Auf-
trage des A r ch i t e k t e n a u s s ch u s s e s Groß -
Berlin *), durchgesührt von Ernst Biedermann, König-
licher Eisenbahnbauinspektor a. D., herausgegeben vom
Anterausschuß sür Statistik, 4°, 27 Seiten Text, ZZ Seiten
Tabellen mit S statist. Taseln und 2 Plänen, Berlin-
Grunewald, Burgverlag G. m. b. H. 191Z. Preis Z Mk.
In der schon stattlichen Reihe von Arbeiten, die vom
Architektenausschutz Groh-Berlin herausgegeben sind, ist die
vorliegende, die der Mitwirkung des Unterausschusses sür
Statistik unter der Leitung des Professors Petersen zu danken
ist, wohl eine der bedeutendsten. Ein Grotzstadtwesen, das sich
der gewaltigen Aufgaben voll bewutzt ist, diebei seinem Anwachsen
aus städtebaulichem und hygienischenn Gebiet, dern Gebiete des
Verkehrs zu lösen sind, das den Blick aus der Gegenwart voraus-
schauend in die unbestnmnter umgrenzten Verhültnisse der Zu-
kunst richtet, wird sich auch über die mutmatzlichen spüteren Be-
siedlungsverhültnisse schon jetzt Rechenschast zu legen suchen.
Die Gründe sind nicht sernliegend. Berlin betrefsend ist in den
Vorbemerkungcn zur Fragestellung in der Denkschrist daraus
hingewiesen, daß durch Art und Umsang der künstigen Besicd-
lung unter der unveründerten Herrschaft der zeitigcn gesetz-
geberischen und volkswirtschastlichen Einflüsse ja bis zu einem
gewissen Grade Umfang und Richtung der Ausgabengebiete
des Verbandes Grotz-Berlin beskimmt wcrden, datz der voraus-
sichtliche Siedlungssortschritt über die Stellungnahme zu den

*) Der Ausschlltz besteht aus solgenden Personcn:

Von der Vereinigung Berliner
Architekten:

Bodo Ebhardt, Professor,
Architekt (stellvertretender Vor-
sihender)

Felix Genzmer, Professor,
Geheimer Hofbaurat
Th. Goecke, Prosessor, Landes-
baurat

C. Heidenreich, Architekt
Herm. Iansen, Architekt
P. Iürgensen, Architekt
Br. Möhring, Prosessor, Archi-
tekt

E. Spindler, Baurat
P. Wittig, Geh. Baurat und
Direktor der Hoch- rind Anter-
grundbahngesellschast

Voin Architektenverein:

A. B r e d t s ch n e i d e r, «stadt-
baurat

H. Dernburg, Reg.-Baumeister
a. D.

B r. I a u t s ch u s,' Reg. - Bau-
meister a. D., Stadtbaumeister
S. Kemmann, Geh. Baurat
F r. Krause, Geh. Baurat und
Stadtbaurat

N i ch. Petersen, Pros. a. d.

Techn. Hochschule, Berlin
I o s. Red l i ch, Baurat
N. Saran, Geh. Oberbaurat

I. Stübben, Dr.-Ing., Geh.
Oberbaurat (Vorsitzender)

W. Suadicani, Ober- und
Geh. Baurat

A l b. Weitz, Dr.-Ing., Baurat

Vom Bund Deutschcr Architekten:

A r n o > d Hartmann, Architekt

O. Michaelscn, Architekt (Schristführer)

E. Nossius vom Nhyn, Architekt

emzelgememdlichen Bebauungsplünen, über das Matz der
Emwirkung aus Schafsung gesunder Kleinwohnungen, wie auf
den damit in Wechselwirkung stehenden Aüsbau des örtlichen
Schnellbahnnetzes, auf die Schasfung leicht erreichbarer Parks
und Spielplütze sowie ausreichender Wald- und Wiesenslüchen
entscheidet. Diese Ausgaben bestilmnen zu ihrem Teil, je nach
der Antwort aus die gestellte Frage, die Tütigkeit der zu ihrer
unmittelbaren Mitwirkung berusenen Verwaltungsorgane,
des Stüdtebauers, des Verkehrsingenieurs, des Park- und
Gartenbaukünstlers, Hand in Hand mit dem Hygieniker, dem
Volkswirt, dem Sozialpolitiker, und von der Aufnahme an
Bevölkerungsmaterial durch den nächsten breiten Ring der noch
besiedlungssähigen „geschlossenen Hochbaugebiete" hüngt
das Maß der Aufschlietzung der weiteren Vorortzone der „osfenen
Bauklassen", der Kleinsiedlungsgebiete und der Umsang der
zu planenden Schnellverkehrsanlagen ab.

Der Natur der gestellten Aufgabe nach bot deren Behand-
lung selbstverständlich ganz außergewöhnliche Schwierigkeiten,
da die Grotzstüdte für Antersuchungen der vorliegenden Art
ein genügend ausgebildetes statistisches Anterlagsmaterial
nicht zur Hand haben. Es nmtzten daher auch im vorliegenden
Falle auf Grund eigener Voraussetzungen und Annahmen
ergünzende Annahmen gemacht werden, die naturgemütz in
mehr oder weniger weitgezogenen Grenzen schwanken, keines-
wegs aber Anspruch aus inathematische Sicherheit erheben
können. Wie sich die Besiedlung in den verschiedenen Nich-
tungen vollziehen wird, ob und wie geartete industrielle Tütig-
keit sich stellenweise ansässig machen werden, welche Ansordc-
rungcn bezüglich der ösfentlichen Anlagen zu stellen sind,
welchen Einslutz die Verkehrsmittel auf die Besiedlungs-
bewegung haben werden, alles das und vieles andere zutressend
für sernere Zeiten einzuschätzen, ist natürlich mit grötzten
Schwierigkeiten verknüpft und lützt sür abweichende Annahmen
weiten Spielramn. Es kann auch nicht wundernehmen, datz
über eine Reihe von Punkten bereits im Anterausschutz selbst
abweichende Auffassungen hervorgetreten sind. Diesen Aus-
sassungen ist im Texte Rechnung getragen, indem die Voraus-
setzungen, auf denen sich die gewonnenen Ergebnisse aufbauen,
nach Möglichkeit klargelegt sind. Die Ansicherheiten können
aber dem Werte der vorliegenden Zlrbeit in keiner Weise Ein-
trag tun,- i st sie der e r st e Schritt, im Lichte
des Stüdtebildes der Zukunft sür die
Ausgaben der Gegenwart Richtlinien
herzuleiten, so liegt der s ch w i e r i g e n u n d
mühevollen Ilrbeit doch ein solches Matz
von E r n st und Sachkenntnis zugrunde,
daß sie nicht nur für Berlin, sondern sür
alle Großstüdte eine bedeutsame Grund-
lage sür die Behandlung der der Lösung
harrenden Aufgaben bildet.

Das zahlenmüßige Endergebnis der Antersuchung über
die Aufnahmesühigkeit des Vorortgebiets von Groß-Berlin
stellt sich so dar, dah in Zone 1, die den Geltungsbereich der
geschlossenen Bauweise von Bcrlin, Charlottenburg, Wilmers-
dors, Schöneberg, Neukölln, Lichtenberg, Spandau und Z7 Vor-
ortgemeinden umsatzt, aus einen Flächenraum von 12,Z Irm
Halbmesser, aus dem jetzt eine Bevölkerung von ZV» Millionen
wohnt, insgesamt rund H,4 bis 9,ZMillionen Köpfe
Platz f i n d e n. An Zone 2, umfassend den Geltungs-
 
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