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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 2.1900-1901

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Nr. 2
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Ein Burgenbild aus dem 13. Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.31729#0017

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Auf mittelalterlicheii Grab-
deitkrnälertt vornehmer Persoiien
findet man bekanntlich häufig
Darstellungen der von den ver-
ftorbenen begründeten RLrchen
oder Rlöfter. Gehr selren da-
gegen sind in dieser Weise ^ro-
fanbauten abgebildet. Auf ein
sehr interefsanres Beispiel hier-
für machte uns Herr Baurach
Hasak aufmerksam. Es handelt
sich um das Grabmal eines Hildes-
heiiner Bischofs Gtto (von Braun-
schweig) aus dem Iahre 127^.

Der Rirchenfürft crägt in der
linken Hand, wie so viele andere

eine Rirche, so eine von ih,n begründece Burg, deren ^lamen zwar nicht mehr ganz leserlich, doch
mit einiger Gicherheit als „Woldenberg" zu encziffern ift. Wenn die Darftellung (s. Abb. 2, G. ll), auch
erwas schemarisirt ift, so ift sie doch in sofern sehr gecreu, als sie ganz gewiß nicht mehr wiedergiebt,
als in Wirklichkeit vorhanden war. Und das sind in diesem Lalle die wesentlichen Beftandtheile einer
vollftändigen Burg: ein ftarker, zinnengeschmückter Thorthurm mit mächtigem Eingangöthor in der
gleichfalls mit Zinnen versehenen Ringmauer, in der dem Dhorthurm diagonal gegenüberliegenden
Ecke der Bergfried mit hochgelegenem Eingang, auch er gekrönc von Zinnen. 2Venn ja auch die
Dimensionen der Wimperge übertrieben sind, so ift doch nicht nur ihre geringe Zahl, sondern auch Lhre

Größe zu beachten,

Abb. Die wachsenburg nach Ritter. ISS5.

desgleichenderUnr
ftaitd, daß sie mic
wenigen, wohl zu-
fälligen Aus-
nahmen mit Gchar-
cen versehen sind.
Inmitten des Be-
ringes liegt der
mehrftöckige ^pa-
las, er allein mic
hohem Giebeldach.
Der eine Giebel
ist gezierc mit dein
beliebten mächti-
gen HLrschgeweih.
Der alte Bergfried
der Burg Wolden-
berg und wenige
andere Drümmer
ragen noch heute

als letzte Refte der crutzigen alten Grenzvefte des Stiftes neben einem neueren bischöflichen Iagd-
schlosse in ftolzer Höhe über einer der schönften Kundschaften der ^rovinz Hannover.

Abb. 5. Hauptgebäude der wachsenburg, heutiger Zustand.

Ein Burgenbild aus deni
i z. Iahrhunderr.
 
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