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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 2.1900-1901

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Nr. 7
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Ebhardt, Bodo: Zur Baugeschichte der Hohkönigsburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.31729#0061

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II. Iahrgang

Nr. 7

im Iaiiuar


Der Burgwart erscheint monatlich einmal. — Bemgsxreis: 5 Mark jährlich.

Mitglieder der Dereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen erhalten den Burgwart unentgeltlich frei ins Haus.

Zur Baugeschichte der Hohkönigsburg.

re Baugeschichte der Hohkönigsburg weist als erste klar erkennbare Periode eine früh-
romanische auf, der die Hauptumfassungswande des Hochfchlosses, des Dergfriedes, Theile
der jetzigen verbindungsmauern nördlich und füdlich des hohen Gartens, ferner Theile
der Mauern am Aufgang durch das Löwenthor und das uncen im öftlichen Vorhof
stehende Thor angehören.

Was von dem heutigen östlichen Vorhof schon in romanifcher Zeit befestigt war und was
an der Gtelle des großen östlichen Bollwerks vielleicht bereits damals stand, jst durch spatere Umbauten
so völlig verwischt, daß Lrgend welche Angaben nicht zu machen sind.

Die oben genannten Bautheile erscheinen dagegen als romanisch beglaubigt durch profile und
sonstige architektonische Runstformen von unzweifelhafc romanischem Lharakcer. Zuerst zeigt das kleine
Rundbogenthor (Abb. 1), welches vom östlichen Hof zum Hochschloß führt, als Gewandprofil einen
Viercelstab, der uncen in einem viertelkreis todtlauft, es ist im Uebrigen bis auf die uncersten Steine
der linken Seite Ln ursprünglicher Form erhalten. Das -Löwenthor (Abb. Z) ist gleichfalls romanisch
rundbogig geschlossen, was außer diesen beiden Thoren und dem nördlichen Thore des östlichen Vor-
hofs andere Thüren und ^enster nur vereinzelt sind, scheinbar ist aber beim -Löwenthor in spacerer Zeit
die Rücklage für den Thorflügel bezw. die Zugbrücke viereckig eingehauen, ohne Rücksicht auf die auch
außen ruirdbogig laufenden Bogensteine, so daß eine etwaige slrofilirung verschwunden ist. Ein
sicheres Rennzeichen der früh romanischen Runst darf man weiterhin in den beiden über dem Thor
ausgehauenen -Löwen ansprechen, wahrend das zwischen diesen auf demselben großen Ueberlagstein
angebrachte Wappen nach Helm und Gchildform einer spateren Zeit angehört.

Belage für den romanischen Ursprung der Mancelmauer des Hochschlosses finden sich innen
und außen. Innen sind in der großen Hofhalle, die man vom Löwenthor fortfchreicend erreicht, links
vom Eingang in der Außenmauer Reste eines strengen Rampfergesimses mit dem Ansatz des Gewölbes,
das hier vor der Zerstörung und dem Wiederaufbau in gochischer Zeit bestand, erhalten. Aehnliche
Gesims- und Bogenansatzspuren sind auch noch weiterhin an derselben Mauer und an der Nord-
außenmauer (Abb. S) des Hochschlosses erhalten.

Außen am Hochschloß ist an der Südseite der bemerkenswertheste Ueberrest frühromanischer
 
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