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Abb. 8. -Hohkönigsburg.
allerdmgs die Gilhouette der Burg sich noch kräftiger und eindrucksvoller als Gebild der Menschenhand
von der gewaltigen Bergmasse abheben.
Am Wege nach der Hohkönigsburg erhebt sich über dem gleichnamigeit Dorfe die Burg Rinz-
heim, auch ein Rleinod mittelalterlichen Profanbaues, an dem vorüber zu gehen zu viel Ueberwindung
gekostec hatte. Wenigstens flüchtig werden die Haupttheile der Burg gemustert, der merkwürdige Berg'
fried, der dreistöckige palas, die Rapette — noch wohl erhalten —, der Brmtnen und die Außenwand
eines verschwundenen Wohnbaues, a,r deren ^lischenwanden noch heute die Gpuren mirtelalterlicher
Malerei unter dem abblatterndem Putz hervorschimmern. Der freundliche Führer erzahlt auch von
der Hohkönigsburg und den Arbeiten oben. Besondere Genugthuung habe es in der Umgegend erregt,
daß vorzugsweise einheimische 2lrbeiter verwandt worden seien, dieselben seien stolz darauf, an einem
solchen Werke micwirken zu dürfen und fremde Arbeiter entbehrlich zu machen.
Durch schönen Dogesenwald führt der Weg weiter bis zum Hotel Hohkönigsburg, wo sich troy
der Iahreszeit und des Werktages eine größere Gesellschaft von Herren vorfand, die gekommen waren,
um die Burg zu besichtigen.
Ein steiler Zickzackweg führt von HLer durch Wald und Felsen
trümmern hinauf zur Burg und mündet unmittelbar vor den Holz-
gebauden der Bauverwalmng, Bureau und ^undhalle, die an einein
kleinen Hofe im Gchutze der gewaltigen Mauern der Burg liegen,
oder vielmehr der ungeheuren Felsklötze, welche diese Mauern tragen.
Der Hof ist angefüllt mit aus dem Gchutte ausgegrabenen Gandftein-
schmuckstücken, schön profilirten Fenster- und Thürrahmen, Gaulen-
resten, Maßwerktheilen, Gchartenfassungen, Wassersteinen u. dergl. m.
Besonders bemerkenswerth smd die Reste einer kunstvollen spatgothischen
Wendeltreppe, die sich um drei zierliche Gaulen legte.
Die Fundhalle birgt unzahlige Lundstäcke
von den großen Trümmern herrlich modellirter
Renaissancewappen bis zu den kleinsten steinernen
s)üppchen oder metailenen Zierrachen. Waffenreste
der mannigfaltigsten Art, von Gchwertern, Helle-
barden, Beilen, Dolchen, dann Gteinkugeln, Bomben,
Gewehrkugeln, Bruchstücken von Geschützrohren,
Llintenlaufen u. s. w. sind übersichtlich geordnet auf-
gespeichert, dazu in Massen die zum Theil kunst-
gewerblich werthvollen Reste von Gegenstanden des
Hausgebrauches, Gfenkacheln, Glaser, irdene Ge-
faße, Zaumzeug-Metalltheile, Gürtelschnallen, Spiel
zeug u. s. w. Erwähnenswerth sind auch der mäch-
tige Bügel und die Reifen des alten Brunnen-
eimers, die bei der Ausgrabung des tiefen Ärunnens Hohkönigsburg, Hauprrhor von innen und Brunnenthurin.
Abb. 8. -Hohkönigsburg.
allerdmgs die Gilhouette der Burg sich noch kräftiger und eindrucksvoller als Gebild der Menschenhand
von der gewaltigen Bergmasse abheben.
Am Wege nach der Hohkönigsburg erhebt sich über dem gleichnamigeit Dorfe die Burg Rinz-
heim, auch ein Rleinod mittelalterlichen Profanbaues, an dem vorüber zu gehen zu viel Ueberwindung
gekostec hatte. Wenigstens flüchtig werden die Haupttheile der Burg gemustert, der merkwürdige Berg'
fried, der dreistöckige palas, die Rapette — noch wohl erhalten —, der Brmtnen und die Außenwand
eines verschwundenen Wohnbaues, a,r deren ^lischenwanden noch heute die Gpuren mirtelalterlicher
Malerei unter dem abblatterndem Putz hervorschimmern. Der freundliche Führer erzahlt auch von
der Hohkönigsburg und den Arbeiten oben. Besondere Genugthuung habe es in der Umgegend erregt,
daß vorzugsweise einheimische 2lrbeiter verwandt worden seien, dieselben seien stolz darauf, an einem
solchen Werke micwirken zu dürfen und fremde Arbeiter entbehrlich zu machen.
Durch schönen Dogesenwald führt der Weg weiter bis zum Hotel Hohkönigsburg, wo sich troy
der Iahreszeit und des Werktages eine größere Gesellschaft von Herren vorfand, die gekommen waren,
um die Burg zu besichtigen.
Ein steiler Zickzackweg führt von HLer durch Wald und Felsen
trümmern hinauf zur Burg und mündet unmittelbar vor den Holz-
gebauden der Bauverwalmng, Bureau und ^undhalle, die an einein
kleinen Hofe im Gchutze der gewaltigen Mauern der Burg liegen,
oder vielmehr der ungeheuren Felsklötze, welche diese Mauern tragen.
Der Hof ist angefüllt mit aus dem Gchutte ausgegrabenen Gandftein-
schmuckstücken, schön profilirten Fenster- und Thürrahmen, Gaulen-
resten, Maßwerktheilen, Gchartenfassungen, Wassersteinen u. dergl. m.
Besonders bemerkenswerth smd die Reste einer kunstvollen spatgothischen
Wendeltreppe, die sich um drei zierliche Gaulen legte.
Die Fundhalle birgt unzahlige Lundstäcke
von den großen Trümmern herrlich modellirter
Renaissancewappen bis zu den kleinsten steinernen
s)üppchen oder metailenen Zierrachen. Waffenreste
der mannigfaltigsten Art, von Gchwertern, Helle-
barden, Beilen, Dolchen, dann Gteinkugeln, Bomben,
Gewehrkugeln, Bruchstücken von Geschützrohren,
Llintenlaufen u. s. w. sind übersichtlich geordnet auf-
gespeichert, dazu in Massen die zum Theil kunst-
gewerblich werthvollen Reste von Gegenstanden des
Hausgebrauches, Gfenkacheln, Glaser, irdene Ge-
faße, Zaumzeug-Metalltheile, Gürtelschnallen, Spiel
zeug u. s. w. Erwähnenswerth sind auch der mäch-
tige Bügel und die Reifen des alten Brunnen-
eimers, die bei der Ausgrabung des tiefen Ärunnens Hohkönigsburg, Hauprrhor von innen und Brunnenthurin.