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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 2.1900-1901

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Nr. 6
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Krollmann, Christian: Von der Hohkönigsburg
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31729#0056

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52

imiere Adschlußmauer gegen den hohen Garten zu freigelegr, sc>daß selbst Herr Or. ^piper dereir vor-
hairdeirseiir rricht rrrehr wird beftreiteir kömreir. Da die gewaltigeir Hauptiirasseir des äußereir Marrtels alleir
Uirbilden Trotz geboteir haben uird irur die leichtereir Aufbauten und die Gickingischen Gewölbe zerftört
sind, wird die 2lrt der Wiederherftellung gerade dieses Theiles anr wenigften zweifelhaft sei. Es würde
den Rahrnen dieses kurzen Berichtes überschreiten, wollte rnan die Menge der Mauern und Thürnre,
welche sich nach beiden Geiten irrr weiten Bering derrr Hochschloß anschließen, ausführlicher beschreiben.
)luch eirr naheres Eingehen auf die hochinteressanten Refte der Gedenburg mit ihren schönen gochischerr
Fenftern und prachtvollen (Uuadermauern müssen wir für eine spacere Gelegenheit aufsparen.

Don den Gewölben des Hochschlosses gewahrte die Aufklärung desLrühnachmittags einen prächtigen
Blick Ln die Ferne, die südlichen Züge der vogesen zur Rechten, links das breite Rheinchal, dahincer
die dunklen Berge des Schwarzwaldes und geradeaus im leichten Gchimmer die Alpen. Es war groß.
^licht minder am nächften Tage, als die Nebel brauten und nur in nächfter Nähe die glganrischen
Felsen und Mauern, machwolles ^lamr- und gewaltiges Menschenwerk untrennbar vereirrr, zu dem
Epigonen ihre fteinerne Gprache redecen. L. Rrollmann.

Gefährdet.

Idfteirr.

Von dein kleinen Srädrchen Idftein, welches im
Taunus (auf der Höche) erwa 45 km von Frankfurr enr-
fernr gelegen ist und sich durch zahlreiche malerische
Straßen und alte schiefergedeckre Häuser auszeichner, er-
hebr sich auf einem nichr hohen, allseirig im Thal frei-
liegenden Felsrücken ein alres najsauischcs Residenzschloß,
dejsen älreste Theile noch durchaus der mirrelalrerlichen
Baukunst angehören, während andere im Iahrhundert
und um ISI4—54 einem Umbau unterzogen worden sind.

Offenbar ist die ganze Anlage der Ueberreft einer
bedeurendcn Burg; es werden auch schon früh zahlreiche
Burgmannen von Idstein genannr.

Vsr dem Schloffe in der Mirre des ganzen Fels-
rückens ragt ein gewaltiger Bergfried in dic Lüfte, der
noch heure seine ganze wuchr der Erscheinung behalten
har, obwohl er geborsten und baufällig und dem Be-
sucher deshalb unzugänglich bleibr. Die Burg selbft,
noch in der Hessischen Lhronik von Dilich reich berhürmr
und mit zahlreichen Giebeln geschmückr, harre wohl immer
ungefähr die Form des heurigen Schloffes: gegen die
Sradt zu durch einen reizvollen, mir Erkern geschmückrcn
Dhorbau abgeschloffen, in dcr Mirre von dem hohen
Bergfried überragr, zwischen Dhor und Bergfried zahl-
reiche Burgmannenwohnungen, am Ende des beiderseits
von wafferläufen umfloffcnen Bauplayes das umfang-
reiche Schloß. In diesem Schlosse, das heure dcn
Lharakter eines Renaissancebaues im Aeußern und eines
Barockbaues im Innern rrägt, ift auf der äußersten
Spiye noch ein gewalrigcr wohnbau erhalren, in deffen

Erdgeschoß ein sehr sehenswerrbcr Saal liegr, deffen auf
vier mächrigen pfeilern ruhendes Gewölbe mirrelalrer-
liche Formen zeigr. Die übrigen Räume sind im Ge-
schmack dcs 17. Iahrhunderrs rcich verzierr, leider stark
baufällig, und der ganze Bau, seir er nichr mehr als
Archiv benuyr wird, ift leer und vernachlässigr.

wie wir hören, besteht augenblicklich die Absichr,
den prachrvollen, kunstreichen und ehrwürdigcn Bau
wiederherzustcllen und zu dcm Zwecke eines Srifres oder
dergleichen auszubauen. Möge eine solche wicderher-
stcllung in sachkundiger weise und mir ausreichenden
Mirreln bald zur Ausführung gelangen und dieses Denk-
mal der mirrclalrerlichen und der Renaissancebaukunst
uns noch lange erhalren bleiben. V7amentlich der Längs-
flügel bedarf eines gründlichen wiederaufbaues, ist er
doch im Innern nur noch durch cine Vtorhabsprengung
zu halten. Sciner reizenden Lage und seinem großen
Umfange, sowie seiner im Außeren noch so gurcn Er-
balrung gemäß verdienr es eine solche Sorgfalr iin
höchsten Maße. Ein Abbruch auch nur eines Dbeiles
des Baucs wäre vom Srandpunkr der Denkmalspflege
aus unvcrantwsrlich. Troydem soll auch dieser erwogen
worden sein. Die berheiligren Bauverftändigen werden,
wie sichcr anzunehmen ist, jedoch eine solche Derwüftung
zu verhindern wissen. 6.

Nürnberg. Fraucnrhor.

Die „Denkmalpflege" macht darauf aufmerksam, daß
aus dem Umbau resp. Erweiterung des Nürnberger
Hauprbahnhofs und der geplanren Errichrung eines
Denkmales für den prinzcn Luirpold auf dem an sich
schon sehr eingeengren playe zwischen Bahnhof und
Frauenrhor eine große Gefahr für das leyrere erwächst. —
 
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