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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 2.1900-1901

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Nr. 7
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31729#0076

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72

her die noch weit kostspieligere Freilegung der westseire
ab. Nachdem aber in Verhandlung mit dem Bürger-
meister und der städrischen Baucommission die Sraats-
behörden, vertreren durch den Regierungspräsidenten
von Holleufer, die Oberregierungsräthe Grüttner und
Hasenjäger und den provinzialconservator profejsor
vr. Llemen, an Ort und Stelle ihr großes Interesse an
der Freilegung dcs alten Baudenkmals bekundeten, und
zunächst einen Zuschuß von Mark für die Restau-

ration der Thorburg aus provinzialmitteln, sowie weirere
3<XX)st Mark aus dem kaiserlichen Dispositionsfonds in
Anssicht stellten, falls sich die Stadt auch für die östliche
Freilegung entschließen werde, dürfte auch die Stadt-
verordnetenversammlung sich zu der außerordenrlich
wünschenswerthen Restauration entschließen.

Bücherschau.

Bei der Schriftleitung des „Burgwarts" gingen ein:

Anzeiger für Schweyerische Alterthunrskunde.
Herausgegeben vom Schweizerischen Landes-
museum. Neue Folge. I. l9SS. Der reiche Band mit
zahlreichen Illustrationen im Dext und auf Sondertafeln
enthält auch verschiedene für die Burgenkunde wichtige
Beiträge. So einen Aufsay von I. R. Rahn über
„Trümmer einer Bilderfolge aus dem Iahrhundert
im Schloßthurme von Maienfeld". Der Dhurm, einer der
mächtigsten Graubündens, hat schwere Schicksale zu über-
stehen gehabt. Zweimal, 14SS und löLS, ausgebrannt,
später verwahrlost, lSSS willkürlich ausgebaut, hat sein
Inneres wenig mehr von dem ursprünglichen Zustande
bewahrt. Die bemalt gewesenen wände sind theils über-
tüncht, theils mir Daperen beklebt, so daß die alte Malerei,
die dem Style nach zweifellos aus dem l4. Iahrhundert
stammi, größtentheils ruinirt ist. Die noch sichtbaren
Reste stellen eine Scene aus dem Ritterleben dar, einen
Iüngling zu pferde vor einer siyenden Frau, ferner eine
Scene aus dem winzerleben und zwei Episoden aus der
Geschichre Simsons, wie ihm Delila das Haar scheert und
wie Simson den Dagonstempel umstürzt. — Ein Aufsay
von Eugen probst behandelr ein Rarrenblatt des schweize-
rischen Ingenieurs Meyer, das in seiner ganzen Anlage
mit der Dilich'schen Manier übereinzustimmen scheint.

Besonders interessant ist es durch die Bildchen von ver-
schiedenen schweizerischen Burgen. Davon sind Birseck
und Dornach dem Aufsaye in Reproduction beigegeben.

Studien und Materialien zur Spezialgeschichre
und Heimathkunde des deutschen Sprachgebietes
in Böhmen und Mähren. Von Friedrich Bernau.
prag lS<X>. Der in seinem Heimathlande durch zahlreiche
Schriften über deutschböhmische Burgen, Schlösser,
Städte u. s. w. bekannte Verfajser sammelt in diesem
werke ein reiches Material zur Heimathgeschichte Deutsch-
böhmens, das, auf strenger historischer Forschung be-
ruhend, aber durchaus volksthümlich und allgemein ver-
ständlich dargestellt, ebenso der geschichtlichen Forschung,
wie der Erhaltung und weckung vaterländischen Geistes
dienen soll. Das ganze werk ift auf l<) Hefre berechnet.
Der preis des Heftes beträgt l Rrone. Das vorliegende
erste Heft ist reich illuftrirr und enthält u. a. interelsante
Abhandlungen über „paukenschloß und Frumstein"
(Paukenschloß-Burg Buben) „Zornstein an der Thaya"
und „Rayenftein", alle drei Aufsäye mit Abbildungen,
Grundriß u. s. w.

Bericht der Lontinission mr Erhaltung der Aunst-
denkmäler im Aönigreich Sachsen. Thätigkeit in
den Iahren lSSS und lSSS. Dresden. L. L. Meinhold
ö: Söhne.

Oie Besiehungen Or. Martin Luthers ^ur wart-
burg und Loburg. vortrag, gehalten in der Ver-
einigung zur Erhaltung deutscher Burgen von
Or. Iohannes Luther. Mit 2 Bildnijsen in Rupferlicht-
äyung und S Abbildungen im Tept. Berlin 1SSS. wilhelm
Ernst ^7 Sohn.

Verschiedenes.

Das Isergebirge erfährt eine eigenartige Ver-
schönerung. Auf dem gegen Reichenberg zu gelegenen
Schafberge, beim sogenannten Schmiedsteine, hat Baron
Heinrich von Liebig-Reichenberg eine altdeutsche Burg
mit wallmauern und einem mächtig aus den waldungen
hervorragenden Aussichtsthurm crbauen lajsen. Hoffent-
lich richtet diese „Burg" nicht einmal eine ähnliche Lon-
fusion an, wie seinerzeit das „Römerlager" bei Larlshafen
a. d. weser.

Mitcheilung der Vereinigung zur Erhalmng deutscher Burgen.

Den nächsten vorcrag in der Reihe der von der Vereinigung veranftalteten Vortrage hat Herr
Regierungs- und Baurath Hasak übernommen. Herr Hasak wird am Mittwoch, den Z0. Ianuar,
Abends 8 Uhr, in der Urania, Taubenstr. Nr. s-8,

„Aeker dm Lagcrbau dcr Mmer unk> dic -cuUcn Zaröarcu"

sprechen. Eintrittökarten ä l,— Mk. u. l,5c> Mk. sind beim Vorsitzenden, Herrn Geh. Oberregierungs-
rath v. Bremen, Lultusministerium, Unter den LLnden und Abends an der Lasse zu haben.

In Frauenstein im Erzgebirge hat sich eine Grtsgruppe der vereinigung unter Vorsitz des
Herrn Architekten Göpfert gebildet. Derselben gehören außer einer Reihe von Privatpersonen die
Gtadtgemeinde Frauenstein und verschiedene Lorporationen an.
 
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