Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 2.1900-1901

DOI Heft:
Nr. 8
DOI Artikel:
Clemen, Paul: Untersuchungen und Ausgrabungen der Hohenstaufenburg in Kaiserswerth, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.31729#0078

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
74

Obergeschoß mit feinem Rßeinsand umfüllt war
und dessen Geffnung in der 'Zöhe des zweiten Gber-
geschosses lag. Der Brunnen besteht bei einem lichten
Durchmesser von l,25 m bis in Brüstungshöhe über
dem Erdgeschoßboden aus regelmaßigen Trachyt-
quadern, dann folgt der nachtraglich aufgesetzte hohe
Gchacht aus Ziegeln, in seinem unteren Theil außen
in Tuff verblendet, oben aus drei Ziegelmanteln
umeinander bestehend. Die eigentlichen Ausgra-
bungen mußten in erster -Linie die Feststellung des
Umfanges des Palas ins Auge fassen; es ergab
sich, daß der ^)alas, abgeseßen von dem einspringen
den Winkel im Nordosten, in den ein Wohrchaus
des l9. Iahchunderts eingebaut Lst, ein großes regel-
maßiges Viereck bildet, ganz von gleich schweren
Mauern wie an der Rheinseite umgeben. Der
machtige ^ergfried, den man auf Grund der alteren
Ansicht freisteßend hinter dem Palas vermuthece,
ist dem Palas fest eingegliedert und an zwei Seiten
von ißm umbaut; er hat eine Mauerstarke von
4,50 m bei einer außeren Seitenlange von 17 m;
im Inneren liegt Ln der Mitte ein quadratisches
Pfeilerfundament von 2,5O m Seitenlange. Güdlich
schloß sich ein Raum an, der in spaterer Zeit im Innern
mit Einbauten versehen war, deren Bestimmung sich
schwerlich feststellen laßt (7). An der Nordseite des
Palas liegt nun —auch von der großen, Z,75 m starken Palasmauer umschlossen — der kleine SLnnenhof,
dessen Gohle in der Höße des einzigen kleinen Rellers unter dem Raum (4) liegt. Der Zugang zu dem
Hofe war die kleine Thür aus
dem Rüchenraum (8), aus dem
man wahrscheinlich auf einer
Holztreppe HLnabstieg. Eine eigen-
artige ^lische in der östlichen
Außenmauer des Hofes ist noch
unerklart (9).

Die Rellerchür (lc>) liegt
genau in der Achse mit der rhein-
seitigen Thür des Rellers, deren
Bogen außen noch über den
Leinpfad hervorragt; der Reller
selbst ist mit einem großen
Tonnengewölbe überdacht, das
merkwürdigerweise die Rund-
bogen der Thüren zum Theil
überschneidet, also dennoch ur-
sprünglich mit der ganzen An-
lage ausgeführt zu sein scheint.

DLe Technik des Mauer-
werks an den neu aufgedeckten
Mauern entspricht vollkommen
den noch aufsteßenden Tl>eilen; Abb. 2. Raiserswerrl), Hohenßaufenpfalz.

außen zeigen die Mauern einen Blick aus dem früheren Hauptportal des palas aufdas nördl Ausgrabungsgelände.
 
Annotationen