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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Editor]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 2.1900-1901

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Nr. 8
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Clemen, Paul: Untersuchungen und Ausgrabungen der Hohenstaufenburg in Kaiserswerth, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31729#0081

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77

das äußerste Ende der ^)falzanlage nach ^torden. Dichc heran reichc mic einer Rance die Brnstnngs-
mauer des alcen Werfcs (sl§) im Lageplan punkcirt).

Das Bild der Ausgrabungen im Güden und Msten der Äurg gestaltece sich im Ganzen
klarer. Es gelang Ln der letzten, mit dem l. December abgeschlofsenen Ausgrabungscampagne eine
durchlaufende große Tuffmauer festzustellen, die den ganzen Palas umzieht und einen schmalen, zum Theil
bebaucen vorburgring umgrenzt, der i,n Innern noch Gebaude umschloß, nach außen den Wasser-
graben umgrenzce. Güdlich des ^)alas, in der Weststucht desselben, beginnc die Mauer mit dem kleinen,
nach langeren ^lachforschungen aufgedeckten, nach der Innenseice offenen Rundthurm (21), der auf allen
alten Ansichten der Burg erscheint. Innerhalb der Mauer fand sich im südlichen Garten ein Mauer-
ansatz am Palas, der, rechtwinklig umbiegend, in einem 2,2O X2,5O m großen Mauerblock endigt (2Z);
diese Mauer war in ganz geringer Tiefe auf den festen Lehmboden fundamentirt, erhalten ist nur die
untere Schicht aus schweren Basalcen, darüber ein bis zwei Schichcen Ziegelmauerwerk.

DLe Er-
halrung der
Außenmauer
(22) an derGst-
seite ist sehr
lückenhafr,
große Theile
scheinen nach
traglich mit
Ziegeln aus-
gefiickt. I,n
Anschluß da-
ran wurde
abereingroßes
Gebaude aus



vielfach zer-
LO- brochen und
zerklüfrec (25),
aufgedeckt, das
bei der Anlage
der Um
faffungsmau-
er, wie am
Fundament
deutlich
sichtbar, ab-
geschnitten
worden war.

Erkennbar
sind an der

2,5 m starken, L-L-rE Güdseice auch

auch nur theil " noch die Reste

weise erhal- Abb. 6. Raiserswerrl), Hohenstaufenpfalz. eineö runden

tenen Bruch- Rheinansichr vom Anfange des 17. Iahrhunderrs. ThürmchettS

steinrnauern, aus Tuff (26).

Wie weit dies Gebaude Ln Zusammenhang mit dem »Zauptbau stand, muß mangels der Mög-
lichkeit, den ^ochwasserdamm zu durchstechen, dahingestellt bleiben; auf jeden Fall zeigt der breite vor-
gemauerce s)feiler an der Gstseice des s)alas (28) noch Ansatze, die auf das Gebaude zuführen. In
dieser großen Anlage sind aber vielleicht dre Reste des alteren s)alas zu erkennen, wohl jenes von den
sachsischen Raisern bewohncen Baues; wie im Gchloß Vurg an der Wupper wurde der neue palas
dann gecrennc von dem alten aufgeführt. Der Anschluß der Umfassungsmauer an die T>orburg nördlich
des palas war in Folge der großen Breite des ^ochwasserdammes nicht genau festzustellen.

Durch den Architekten Erkens sind wahrend der Ausgrabungen eine große Anzahl von Einzel-
aufnahmen gemacht worden; außerdem ist der Befund durch ^)hotographien thunlichst festgelegt worden.
Die architektonischen Aufnahmen sind mit der größten Genauigkeit durchgeführt; jede Eluader ist be-
sonders eingemessen worden. Das Aufnahmemacerial ist Ln Blattern vereinigt. Auf Grund dieser
Uncerlagen sind dann sechs große Grundrisse und Gchnitte ausgeführt und zum Theil noch in Arbeit.
Eine ^iublikation der wichtigsten Aufnahmen mit einem eingehenden wissenschaftlichen Text ist in Aus
sicht genommen. Clemen.
 
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