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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 2.1900-1901

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Nr. 11
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Spielmann, Christian: Ruine Sonnenberg
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31729#0105

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Zahl l 597 trägt, noch erhalten. Auch das ^lordthor Lft noch vorhanden, aber Thurm und Mauer sind hier ge-
fallen. Außerdem sind noch drei ftarke viereckige, zum Theil nach innen offene Wehrthürme erhalten, einer,
der ftarkfte, oben an der Vurg (s. o.) und zwei andere zwischen Süd und Vlordthor; ein viercer hat
vielleicht (7) an der Ecke gen Ifflordweften geftanden. Die heutige Langgasse lehnt an der einen Geice
Lhre Hauser an die alte Gtadtmauer; der parallel fiießende Rambach im Weften hat wahrscheinlich den
Scadtgraben gebildet. Die Thalftraße führt mitten durch die alte ^liederlassung (von Thor zu Thor) HLndurch.

Gerlachs und Irmgards Gohn, Ruprecht der Gtreitbare (6el!iL08U8), der einzige Graf von
Vlassau - Sonnenberg (s 1Z9O), residirte, insofern seine zahlreichen Rriegshändel dies verftattecen, ftecs
zu Gonnenberg. Er ftiftete lZSs- die Burgkapelle und begabte sie, worauf sie bis 1-29 der Vlieder-
lassuirg als Gotteshaus diente. Dann besaßen Vlassau-Idftein und Nassau-Weilburg die Burg gemeinsarn,
dieses den oberen und kleineren unceren, jenes den größeren unceren Theil, bis alles an letztere Linie
allein fiel. Graf Philipp II. von Nassau-Idftein (1558—66) residirce und ftarb zu Gonnenberg; er ift
dessen letzter fürftlicher Bewohner gewesen. Die Burg, fortab nur von einem Reller verwaltec, begann
rasch zu zerfallen. Der große Rrieg nahm sie hart mit, und im zweiten Raubkriege wurde sie von den
alliircen Truppen (1672—7Z) gleich dem Grte faft ganz verwüftec. Erft 1828—Z2 that die irassauische
Domänenverwalnmg (Generaldirekcor v. Rößler) Schritte zur Reftauration, richcece ein Zimmer im
Bergfried einigermaßen ein, führte, obwohl etwas ungeschickt, ftützende Mauern auf, bepflanzce den
Burgberg mit Fichten u. s. w., und die Folgezeit setzte das Erhaltungswerk fort. Geit 187Z ift die
Scadtgemeinde Wiesbaden Eigenthümerin der Ruine und hac sie der Aufsicht der Rurverwaltung
unterftellt. -Letztere hat nunmehr beancragt und erreicht, daß durch ^lachgrabungen die alten Bau
formen wieder aufgedeckt und Ergäirzungen letzterer allmählich soweit ausgeführt werden, daß ein
möglichft klares Bild der früheren Burg, wcnn auch einftweilen nur eine „ergänzte Ruine" enrfteht.
Daß ein völliger Aufbau dem schön gelegenen Gonnenberg eine erhöhte Anziehungskraft verleihen
würde, ift nicht zu bezweifeln. Or. L. Spielmann, wiesbaden.

Gefährdet.

Mainz.

Der eiserne Thurm zu Mainz, jenes alte Denkmal
aus der Hohenstaufenzeir, mit seinem schönen romanischen
Dhore, steht dem Militärfiscus im wege, derselbe be-
absichtigt ihn daher niederzulegen. Dazu bedarf es allcr-
dings noch der Einwilligung des Großherzogs von Hessen.
Der Historische Verein für das Großherzogthum Hessen,
das Romisch-Germanische Lentralmuseum und der Mainzer
Alterthumsverein haben an den Reichsmilitärfiscus und
den Reichstag die Bitte gerichtet, den Eisernen Dhurm
dem Alterthumsvereine eigenthümlich zu überlasten, der-
selbe würde dann die wiederherstellung des ehrwürdigen
Bauwerkes übernehmen.

Metz.

Das schöne „Deutsche Dhor" zu Mey, welches in
seiner mittelalterlichen Gestalt noch so vortrefflich er-
halten ift, soll zu einem Museum eingerichtet werden. Ob
sich das ermöglichen läßt, obne daß der Denkmalswerth
des herrlichen Lauwerkes darunter leidet?

Wiederherstellungen.

Gietzen.

Unsere Vtachrichr über die wiederherstellung der Burg
zu Gießen können wir dahin ergänzen, daß die Stadt
Gießen §0000 Mark für die wiederherstellung bewilligte
und der Staat I0(>00 Mark.
fieilsberg.

Zur wiederherstellung der Burg zu Heilsberg
beabsichrigt man dort einen Verein zu bilden. Die
im Iahre I2-ll gegründete, am Einfluß der Simser in die
Alle gelegene Lurg ist cines der hervorragendsten Lau-
werke Ostpreußens. 2luch die herrliche Lage mit dem
stetcn wechscl von hohen Bergcn und tiefen Schluchten
unmittelbar am Seegelände machen es sehenswerth. Srolz
ragt das mir seinen schlanken wehrthürmen versehene
„Schloß", wie es allgemein gcnannr wird, in die Lande,
von alter, längft verschwundener 2citterzeit und dcm
heißen Ringen der Ruffen und Franzosen in der Schlachr
am lö. Iuni l§07 und der durch leytere verübten Ver
wüstung kündend. Diele stellen dieses Bauwerk in ihren
 
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