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Abb. z.
Burg 100 Iahre Lm Besitz hatten. 1Z56 wurden zwei Brüder des ^auses ^appenheim mit der Burg
belehnt und die eine Linie nannte sich dann ^errn von ^lappenheim-Rogelberg. 1575 eroberce Hesien Burg
und Stadt und behielt sie bis zum Anfange des 16- Iahrhunderts, um welche Zeit Röln wieder Ln
den Besitz gelangte. Zwischen Röln und Rorvei erhob sich spater ein langwieriger Gtreit über die Ab-
lösung der ^fandschaft, welcher erst im Iahre 18O2 mit der Aufbebung dieser Gtifte sein Ende erreichte.
Die Stürme des dreißigjahrigen Rrieges, der auch in dieser Gegend wüthend haufte, müsien
wohl an der Burg vorübergegangen sein, ohne sie zu ftürzen, denn Ende des 18- Iahrhunderts war
sie noch von einem Rentrneifter bewohnc Die schlimmften
Leinde waren jedenfalls, außer Wind und Wetter, die gewinn-
süchtigen Menschen, welche aus der spater preisgegebenen
und verfallenen Burg einen Steinbruch gemacht haben; hier-
für lasien sich mehrfache Belage beibringen. Die Burg kam
immermehr in verfall, bis sie im Iahre 1880 aus dem
Besitze des Gcaaces Ln den der Gcadt Volkmarsen überging.
Letztere ift für die Erhalmng der Ruine mit 50 Mark
jahrlich verpftichcet, und es ift auch Lm Allgemeinen das
^löthigfte Ln der Abdeckung von Mauern u. s. w. geschehen,
dagegen befindet sich die Zwingermauer im Zuftande raschen
Verfalles, dem ebenso wie der weiteren Zerftörung des Wohn-
thurmes Einhalt zu thun ift. Für diesen Zweck sind Geitens
des hessischen Lommunallandcages Z0O Mark ausgeworfen,
wahrend 2OO Mark durch Sammlung aufgebracht wurden,
sodaß einige Arbeiten am Thurme jetzt haben ausgeführt
werden können. Außerdem wurde von Seiten des ^liederhessischen Touriften Dereines eine hölzerne Treppe
im Bergfried angelegt, welche am 5 Auguft l^Ol der Geffentlichkeit übergeben und der Gtadtbehörde,
vertrecen durch den Bürgermeifter von Germeten, zur Beschützung anvercram wurde. Abgesehen von
den Lm Interesie der Burgenkunde durchaus
wünschenswerrhen Abraumungsarbeicen aus
dem Reller u. s w. bleibt für die solide Lon-
servirung der noch ftattlichen Reste Manches
zu thun übrig, sodaß sich weitere Rreise für
dieses noch sehr beachtenswerche Bauwerk
interessiren sollten.
Unrer Hinweis auf beiftehenden Grund-
riß und Gchnitt (Abb. Z und 5) sei bemerkt, daß
der Derlauf des Berges gegen Vlorden eine
besondere Leftigkeit gebot, sodaß hier ein
noch deuclich erkennbarer Graben gezogen
und auch der Bergfried nach dieser Seite bis Ln die Ringmauer vorgeschoben wurde. Die anderen
Geiten dcr Burg sind mehr oder minder ganz unzuganglich und thurmfrei.
Eine Abbildung, aus der Beschreibung von ^esien von Dilrich Mos 1M8, zeigt alle Gebaude
ohne Dacher; doch Lft diese Abbildung im Gegensatze zu den sonftigen Arbeicen des Meifters Lnsofern
nicht ganz zuverlassig, als an Stelle des Wohnthurmes (Abb. I) zwar ein viereckiges Gebaude dargeftellt
ift, das aber mit der noch vorhandenen Ruine des Thurmes nur geringe Aehnlichkeit hac.
Auine Rogelberg bei Dolkmarsen.
Grundriß l:l5dö.
Abb. 4. Ruine Rogelberg bei Volkmarsen.
Geomerrischer Aufriß 1:1500.
Abb. z.
Burg 100 Iahre Lm Besitz hatten. 1Z56 wurden zwei Brüder des ^auses ^appenheim mit der Burg
belehnt und die eine Linie nannte sich dann ^errn von ^lappenheim-Rogelberg. 1575 eroberce Hesien Burg
und Stadt und behielt sie bis zum Anfange des 16- Iahrhunderts, um welche Zeit Röln wieder Ln
den Besitz gelangte. Zwischen Röln und Rorvei erhob sich spater ein langwieriger Gtreit über die Ab-
lösung der ^fandschaft, welcher erst im Iahre 18O2 mit der Aufbebung dieser Gtifte sein Ende erreichte.
Die Stürme des dreißigjahrigen Rrieges, der auch in dieser Gegend wüthend haufte, müsien
wohl an der Burg vorübergegangen sein, ohne sie zu ftürzen, denn Ende des 18- Iahrhunderts war
sie noch von einem Rentrneifter bewohnc Die schlimmften
Leinde waren jedenfalls, außer Wind und Wetter, die gewinn-
süchtigen Menschen, welche aus der spater preisgegebenen
und verfallenen Burg einen Steinbruch gemacht haben; hier-
für lasien sich mehrfache Belage beibringen. Die Burg kam
immermehr in verfall, bis sie im Iahre 1880 aus dem
Besitze des Gcaaces Ln den der Gcadt Volkmarsen überging.
Letztere ift für die Erhalmng der Ruine mit 50 Mark
jahrlich verpftichcet, und es ift auch Lm Allgemeinen das
^löthigfte Ln der Abdeckung von Mauern u. s. w. geschehen,
dagegen befindet sich die Zwingermauer im Zuftande raschen
Verfalles, dem ebenso wie der weiteren Zerftörung des Wohn-
thurmes Einhalt zu thun ift. Für diesen Zweck sind Geitens
des hessischen Lommunallandcages Z0O Mark ausgeworfen,
wahrend 2OO Mark durch Sammlung aufgebracht wurden,
sodaß einige Arbeiten am Thurme jetzt haben ausgeführt
werden können. Außerdem wurde von Seiten des ^liederhessischen Touriften Dereines eine hölzerne Treppe
im Bergfried angelegt, welche am 5 Auguft l^Ol der Geffentlichkeit übergeben und der Gtadtbehörde,
vertrecen durch den Bürgermeifter von Germeten, zur Beschützung anvercram wurde. Abgesehen von
den Lm Interesie der Burgenkunde durchaus
wünschenswerrhen Abraumungsarbeicen aus
dem Reller u. s w. bleibt für die solide Lon-
servirung der noch ftattlichen Reste Manches
zu thun übrig, sodaß sich weitere Rreise für
dieses noch sehr beachtenswerche Bauwerk
interessiren sollten.
Unrer Hinweis auf beiftehenden Grund-
riß und Gchnitt (Abb. Z und 5) sei bemerkt, daß
der Derlauf des Berges gegen Vlorden eine
besondere Leftigkeit gebot, sodaß hier ein
noch deuclich erkennbarer Graben gezogen
und auch der Bergfried nach dieser Seite bis Ln die Ringmauer vorgeschoben wurde. Die anderen
Geiten dcr Burg sind mehr oder minder ganz unzuganglich und thurmfrei.
Eine Abbildung, aus der Beschreibung von ^esien von Dilrich Mos 1M8, zeigt alle Gebaude
ohne Dacher; doch Lft diese Abbildung im Gegensatze zu den sonftigen Arbeicen des Meifters Lnsofern
nicht ganz zuverlassig, als an Stelle des Wohnthurmes (Abb. I) zwar ein viereckiges Gebaude dargeftellt
ift, das aber mit der noch vorhandenen Ruine des Thurmes nur geringe Aehnlichkeit hac.
Auine Rogelberg bei Dolkmarsen.
Grundriß l:l5dö.
Abb. 4. Ruine Rogelberg bei Volkmarsen.
Geomerrischer Aufriß 1:1500.